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FC Augsburg: Reuter über Weinzierl: "Warten auf den richtigen Zeitpunkt"

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Reuter über Weinzierl: "Warten auf den richtigen Zeitpunkt"

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    Stefan Reuter und Markus Weinzierl bilden beim FC Augsburg ein erfolgreiches Gespann. Dass sie auch nächste Saison zusammenarbeiten, ist fraglich.
    Stefan Reuter und Markus Weinzierl bilden beim FC Augsburg ein erfolgreiches Gespann. Dass sie auch nächste Saison zusammenarbeiten, ist fraglich. Foto: Archivbild Klaus Rainer Krieger

    Als FCA-Manager Stefan Reuter in Richtung seines Kölner Kollegen Jörg Schmadtke von „Volleyball“ sprach, hatte er sich keineswegs in der Sportart geirrt. Vielmehr beschrieb Reuter jene Szene, die einzig von der Fußball-Begegnung zwischen dem FC Augsburg und dem 1. FC Köln in Erinnerung bleiben wird. „Für mich ist das Wahnsinn“, schimpfte Reuter wegen des Handspiels von Kölns Modeste in der 13. Spielminute. Reuter, 49, ärgerte, dass weder Schiedsrichter noch Linienrichter sein Sehvermögen besaßen. „Ein klareres Handspiel gibt es nicht“, urteilte Reuter und ließ eine Diskussion aufleben, die nicht enden will. Ein Videoschiedsrichter, fügte Reuter hinzu, hätte dies leicht entscheiden können. Der bildliche Beweis lässt jedoch auf sich warten, frühestens in zwei Jahren wird die DFL ihn einführen.

    Während des Spiels war die Fehlentscheidung erstaunlich ruhig akzeptiert worden, ohne Aufschrei der Zuschauer, ohne stürmische Proteste der FCA-Spieler, die einen Kölner Konter unterbinden mussten. Gästetrainer Stöger erklärte, er habe die Situation nicht gesehen. Selbst FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte seinen Augen nicht gänzlich vertraut, reagierte für seine Verhältnisse zurückhaltend, schaute ungläubig, obwohl er das Handspiel erkannt hätte.

    Kölns Bollwerk bröckelt, zerfällt aber nicht

    Bestätigt sah sich Weinzierl, 41, erst durch Fernsehbilder. „Ich hätte mir mehr im Stadion gewünscht, die das gesehen haben, inklusive den Unparteiischen“, sagte er. Kurioserweise forderten die FCA-Spieler dann in der zweiten Hälfte vehement einen Elfmeter: als Kölns Hector den Ball außerhalb des Strafraums ins Gesicht bekam.

    Die Strafstoßszene mit Modeste wurde derart mit Bedeutung überfrachtet, weil sie das Spiel wohl entschieden hätte. Beide Mannschaften verdichteten ihre Reihen betongleich, stets darauf bedacht, den Gegner weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Nach dem Platzverweis gegen Kölns Lehmann bröckelte das Kölner Bollwerk, dennoch fehlten dem FCA hundertprozentige Torgelegenheiten.

    Weil der FCA mit einem Punkt zufrieden sein musste, vertagte er den vorzeitigen Klassenerhalt. Hoffnungen, die Konkurrenten würden dies erledigen, zerschlugen sich. Der direkte Abstieg des FCA ist weiter theoretisch möglich, auch wenn Bremen und Frankfurt absurd hohe Erfolge in den letzen Partien erlangen müssten. Weinzierl stufte diesen Umstand als Erfolg ein, verwies darauf, während der Spielrunde schon abgeschlagen am Tabellenende gestanden zu haben. Der Punkt sei folglich wichtig gewesen, erörterte Weinzierl.

    Dem FCA droht immer noch die Relegation

    Das Unheil des Relegationsplatzes indes ist nicht abgewendet. Für Klarheit können die Augsburger am Samstag auf Schalke sorgen. Der FCA könnte folglich seinen Klassenverbleib just im Stadion jenes Vereins perfekt machen, bei dem Weinzierl seit Wochen als Nachfolger des dauerhaft kritisierten André Breitenreiter gehandelt wird. Weinzierl hofft darauf, zu punkten und letzte Zweifel zu beseitigen. „Wir wollen uns auf kein Endspiel einlassen“, betonte er. Zum Saisonfinale empfängt der FCA den Hamburger SV.

    Begleitet von Personaldebatten wird der FC Augsburg ins Ruhrgebiet reisen. Sollte Weinzierl zu den Königsblauen wechseln, wird sich der FC den Abgang bezahlen lassen. Im Raum stehen Forderungen von mehreren Millionen Euro. Anwärter auf die Weinzierl-Nachfolge bleibt Markus Kauczinski, 46, Trainer des Zweitligisten Karlsruher SC. FCA-Manager Reuter blockte Nachfragen zu einem möglichen Wechsel Weinzierls in gewohnter Manier mit knappen Worten ab. Der Entscheider verwies auf den laufenden Vertrag Weinzierls, der erst im Juni 2019 endet. Zumindest ließ sich Reuter entlocken, dass eine Entscheidung über Weinzierls Zukunft näher rückt und dann bekannt gegeben werde. Reuter: „Warten wir auf den richtigen Zeitpunkt.“

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