Der Fußball-Bundesligist FC Augsburg hat lange gebraucht, bis der neue Trainer gefunden wurde. Im Interview mit unserer Redaktion betont FCA-Manager Stefan Reuter nun, dass mit Enrico Maaßen der Wunschkandidat verpflichtet wurde. „Ja, das war er. Wir sind aber nicht sofort auf ihn zugegangen, sondern haben uns zuerst über unsere Netzwerke Infos und Meinungen eingeholt“, sagt Reuter. Erst danach folgten die erste Kontaktaufnahme und ein erstes Gespräch. „Da war klar, dass er unsere Wunschlösung ist“, erklärt Reuter. Er erwartet vom 38-jährigen Maaßen, dass er einen spielerischen Fortschritt bringt und vor allem die jungen Spieler mehr fördert. „Wir haben aktuell einen Kader mit sehr vielen jungen Spielern, die enormes Entwicklungspotenzial besitzen. Mit diesen Spielern muss man sich intensiv beschäftigen, um sie weiterzuentwickeln. Daher brauchen wir jemanden, dem wir das zu 100 Prozent zutrauen“, sagte der Geschäftsführer Sport. Zudem sei geplant, den Augsburger Kader „tendenziell etwas zu verkleinern“.
Stefan Reuter gibt zu: "Das war keine schöne Zeit"
Nach Saisonende hatte in Augsburg eine turbulente Zeit begonnen. Präsident Klaus Hofmann war aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten, Trainer Markus Weinzierl hatte direkt nach dem Saisonfinale gegen Fürth vor einer TV-Kamera seinen Abschied verkündet. „Das war definitiv keine schöne Zeit für den FCA“, meint Reuter. Beide Entscheidungen hätten ihn überrascht. „Bis zu diesem Zeitpunkt war klar, dass wir uns nach dem letzten Spiel zusammensetzen und die Saison besprechen“, sagte Reuter. Dazu kam es nicht mehr. In der Folge wurde öffentlich viel spekuliert, von einem Augsburger Intrigantenstadel war die Rede. „Was danach teilweise berichtet wurde, finde ich bedenklich, vor allem wenn Unwahrheiten verbreitet werden und haltlose Spekulationen aufkommen, vor allem wenn es um die Gesundheit geht“, erklärte Reuter nun.
Auch mit Weinzierl sei klar besprochen gewesen, dass die Saisonanalyse in der Woche nach dem letzten Spiel stattfinden werde. Der Trainre aber wollte so lange nicht warten. „Er meinte, der einzige Verlierer zu sein. Doch ich habe noch einmal bekräftigt, dass wir die Saison gemeinsam mit ihm kritisch analysieren wollten“, so Reuter. Die Analyse fand folglich in einem kleineren Rahmen statt, brachte aber wichtige Erkenntnisse. „Ich weiß, dass auch ich nicht alles richtig mache, dass es auch berechtigte Kritik gibt. Mit Trainerentscheidungen waren wir nicht immer glücklich gelegen. Zudem hat die Analyse ergeben, dass wir uns im sportlichen Bereich breiter aufstellen wollen“, erklärte Reuter.
Ruben Vargas wird dem FCA länger fehlen
Beim Vorbereitungsstart am Montag wird dem FCA Ruben Vargas fehlen. Der Schweizer zog sich bei der Nationalmannschaft im Rahmen der Nations League eine Muskelverletzung zu und wird etliche Wochen fehlen. Die vielen Länderspiele nach Saisonende sieht Reuter kritisch. „Der Zeitpunkt nach der Saison, dem DFB-Pokal- und Champions League-Finale ist sicherlich sehr unglücklich. Die Belastung für die Spieler ist enorm“, meinte Reuter.