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FC Augsburg: Relegation ist für FCA-Stürmer Demirovic keine Option

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Relegation ist für FCA-Stürmer Demirovic keine Option

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    Hier scheitert Emedin Demirovic an Dortmunds Torwart Gregor Kobel. In Gladbach will der FCA-Stürmer den Klassenerhalt sichern.
    Hier scheitert Emedin Demirovic an Dortmunds Torwart Gregor Kobel. In Gladbach will der FCA-Stürmer den Klassenerhalt sichern. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Nein. Eine Relegation gegen den Hamburger SV? Daran verschwendet Ermedin Demirovic keinen Gedanken. „Es wird ein besonderes Spiel, wenn der HSV aufsteigt und wir in der kommenden Saison in der Bundesliga gegeneinander spielen. Mit der Relegation will und werde ich mich nicht beschäftigen.“

    Schreckensszenario: Relegation gegen seinen alten Klub

    Für den Stürmer des FC Augsburg wäre es das Schreckensszenario, gegen seinen alten Klub in zwei Duellen (am 1. und am 5. Juni) um den Klassenerhalt in der Bundesliga kämpfen zu müssen. Darum will er am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Borussia Mönchengladbach im Schlussspurt den Vorsprung vor dem VfB Stuttgart und dem VfL Bochum über die Ziellinie retten.

    Ermedin Demirovic ist in Hamburg geboren und spielte beim HSV

    Hamburg, das ist seine Heimat. Dort ist er geboren, dort wohnen seine Eltern und sein Bruder, seine Cousins. Ermedin hat von klein auf den Traum, Profi-Fußballer zu werden. Er schafft es in das Nachwuchsleistungszentrum des Hamburger SV. Dort sieht man zwar in ihm ein Talent, aber keinen Profi-Fußballer. Demirovic fühlt sich nicht richtig gewürdigt, hat Angst, dass sein Traum von der Fußball-Karriere platzen wird. Mit 16 forciert er den Wechsel in die Akademie von RB Leipzig. Es ist die erste von vielen Stationen, die ihn über Umwege in die Bundesliga führt. Wie ein Zimmerergeselle geht er auf die Walz.

    Er spielt bei mehreren Klubs in Spanien, in Frankreich, in der Schweiz. Dann holt ihn der SC Freiburg in die Bundesliga. Am 27. September 2020 absolviert er gegen den VfL Wolfsburg seine ersten Bundesligaminuten. Doch im Breisgau wird der Stürmer, der schnelle Autos und schöne Mode – seine Eltern hatten eine Boutique – liebt, nicht so richtig heimisch. Er wechselt im Sommer 2022 zum FCA, unterschreibt bis 2026.

    Dort spürt er das Vertrauen von Trainer Enrico Maaßen. Er zahlt es mit acht Toren zurück. Auch darum hat der FCA im Tabellenkeller vor dem Saisonfinale immer noch die beste Ausgangsposition. Mit einem Sieg in Gladbach ist der FCA gerettet, könnte im Optimalfall sogar auf Platz zwölf springen.

    Demirovic: "Wir haben es in der eigenen Hand"

    Das ist Demirovics Lieblingsvariante. Positiv bleiben. „Ich habe ein gutes Gefühl. Wir müssen unser Ding machen und uns nicht auf die Konkurrenz fokussieren. Wir haben es in der eigenen Hand“, sagt er mit viel Überzeugung in der Stimme. „Wir wissen, dass wir die Gladbacher schlagen können, und das wollen wir auch tun. Wir müssen einfach zusammenhalten, so wie wir es zuletzt auch getan haben.“

    Die Fallhöhe ist groß. Ermedin Demirovic (hier gegen Emre Can) könnte mit dem FCA auf dem Relegationsplatz landen.
    Die Fallhöhe ist groß. Ermedin Demirovic (hier gegen Emre Can) könnte mit dem FCA auf dem Relegationsplatz landen. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Denn Rückschläge hat der FCA schon einige hinnehmen müssen. Schmerzhafte Pleiten gegen , Hertha BSC, Last-Minute-Unentschieden gegen Wolfsburg oder Schalke. Doch Demirovic und seine Mitspieler haben sich immer wieder erholt und zurückgeschlagen. Wie zuletzt mit einem 1:0-Heimsieg gegen Union Berlin. Der Abstieg schien zu den Akten gelegt. Dann kam das 2:3 in Bochum. Das tat richtig weh. Die Niederlage gegen Dortmund musste man einkalkulieren. „Wir hatten einige Chancen, den Schlussstrich schon früher zu ziehen. Wir haben es nicht geschafft, gegen die direkten Konkurrenten die Punkte zu holen und die anderen hatte dann auch einen Lauf. Es ist jetzt so. Damit müssen wir klarkommen und werden wir klarkommen“, sagt Demirovic bestimmt.

    Kein Kurztrainingslager, kein Extra-Mannschaftsabend beim FCA

    Aber nicht mit hektischen Aktionen. Es gibt kein Kurztrainingslager. Beim FCA versucht man, diese Trainingswoche mit so viel Normalität wie möglich zu gestalten. Auch innerhalb der Mannschaft. Da spielt der 25-Jährige eine große Rolle. Demirovic betätigt sich auch neben dem Spielfeld als Klimaaktivist, kümmert sich um die Neuankömmlinge und um Kommunikation auch abseits der Kabine. Doch in diesen Tagen ist nichts Außergewöhnliches geplant. Demirovic: „Wir sitzen so oft zusammen, oder unternehmen zusammen etwas. Mal in kleineren Gruppen, mal in größeren. Da braucht es keinen eigenen Abend.“

    Auch ein Unentschieden würde reichen, damit der FCA auch im 13. Jahr in Folge in der Bundesliga antreten dürfte. Außer der VfB gewinnt und Bochum erzielt 16 Tore mehr als Leverkusen. Letzteres erscheint allerdings doch unwahrscheinlich.

    In der Relegation wartet der Hamburger SV oder der 1. FC Heidenheim

    Bei einer Niederlage und gleichzeitigen Heimsiegen von Bochum (gegen Leverkusen) und vom VfB (gegen Hoffenheim) würde der FCA auf den Relegationsplatz abrutschen. Und dort würde dann als Zweitliga-Dritter entweder der HSV oder der 1. FC Heidenheim warten. Es entscheidet sich am Sonntag im Fernduell, wer von den beiden den designierten Meister SV Darmstadt als zweiter Aufsteiger nach oben begleiten darf. 

    Mit solchen Rechenspielen will sich Demirovic aber nicht beschäftigen. „Wir müssen unsere Lockerheit behalten, das hat uns schon in anderen schwierigen Situationen in dieser Saison geholfen“, sagt er und fügt an: „Es hat uns stark gemacht, dass wir einfach ruhig geblieben sind. Das ist momentan das Wichtigste. Je mehr Druck dazukommt, umso verkrampfter spielst du dann auch. Das wollen wir gar nicht an uns heranlassen.“

    Mit dem Klassenerhalt könnte er in Augsburg sein Meisterstück abliefern. Ob er damit seine Wanderzeit beendet und in Augsburg sesshaft wird? Die Walz dauert in der Regel drei Jahre. Es wäre die richtige Zeit.

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