Am Mittwoch schien es für kurze Zeit so, dass sich die Personalprobleme des FC Augsburg in der Innenverteidigung entspannen könnten. „Reece Oxford trainiert mit“, raunten sich die Beobachter des öffentlichen Trainings des FCA zu. Der Überraschungsgast übte bei einer Pass-Übung mit seinen Teamkollegen. Doch die Hoffnung auf ein Blitzcomeback am Sonntag beim 1. FC Köln (15.30 Uhr/DAZN) war schon wenige Minuten später dahin. Als es in Spielformen mit Körperkontakt ging, verabschiedete sich Oxford zum Training mit dem Reha-Trainer.
„Reece trainiert jetzt die erste Woche teilintegriert mit der Mannschaft ohne Gegnerkontakt“, klärte dann Trainer Enrico Maaßen auf. „Jetzt gucken wir mal, wie schnell er jetzt Fortschritte macht. Das wird schon noch ein bisschen dauern“, wollte er keine Prognose abgeben, wann Oxford wieder spielen kann. Der 23-jährige Engländer hatte sich nach der vergangenen Saison einer Bänder-Operation am rechten Knie unterziehen müssen.
Beim FCA fehlen vier Innenverteidiger
So bleibt es also beim Innenverteidiger-Engpass mit den Langzeitverletzten Oxford, Felix Uduokhai (Syndesmoseband) und den gelb-gesperrten Jeffrey Gouweleeuw und Maximilian Bauer.
Den wird Maaßen vermutlich mit dem Gespann Frederik Winther, 21, und Robert Gumny, 24, beheben wollen. Bei den Spielformen am Mittwoch bildeten die beiden Youngsters auf jeden Fall ein Paar. Andere personelle Alternativen gibt es da nicht groß.
Lässt FCA-Trainer Enrico Maaßen mit Dreier- oder Viererkette spielen?
Taktisch sieht es da schon anders aus. Bleibt Maaßen bei der bewährten Viererkette, würde sicher Iago links hinten spielen. Rechts gibt es die Optionen Raphael Framberger, Daniel Caligiuri oder auch Mads Pedersen.
Mit einer Dreierkette, die aus Iago-Winther-Gumny oder Winther-Baumgartlinger-Gumny bestehen könnte, wär Maaßen noch flexibler. Für den erfahrenen Julian Baumgartlinger, 34, wäre es der erste Startelf-Einsatz. Links würde sich dann als Schienenspieler Mads Pedersen anbieten, rechts könnte Maaßen zwischen Fredrik Jensen, Ruben Vargas, Daniel Caligiuri und Raphael Framberger auswählen. Maaßen lässt sich alle Optionen offen: „Wir werden beide System einüben, vorbereiten und uns dann entscheiden.“
Auch der 1. FC Köln hat Personalprobleme
Aber nicht nur der FC Augsburg hat Personalprobleme, auch Gegner 1. FC Köln muss auf wichtiges Personal verzichten. Im Gegensatz zum FCA aber in der Offensive.
Der torgefährliche Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic (fünf Treffer) zog sich beim 2:5 gegen Gladbach einen Innenbandriss im Knie zu, sein österreichischer Kollege Florian Kainz, der Mittelpunkt der Kölner Offensive, muss nach seiner fünften Gelben Karte in der Bundesliga gegen den FCA pausieren. „Bei uns fehlt die komplette Innenverteidigung. Wir werden sehen, wer mehr Vorteile hat“, sagt Maaßen.
Statistik spricht für den FC Augsburg: Köln kann nach Conference League nicht gewinnen
Dass die Kölner das Conference-League-Spiel am Donnerstag in Belgrad nicht wegstecken, glaubt Maaßen hingegen nicht: „Die Klubs rotieren viel und haben sich an die Belastungen gewöhnt. Das sieht man auch an Union und Freiburg." Die Statistik sagt aber bei den Kölnern etwas anderes. Das Team von Trainer Steffen Baumgart gewann nach den Conference-League-Einsätzen bisher kein einziges Bundesligaspiel. Doch darauf will Maaßen nicht viel geben. Er erwartet einen offenen Schlagabtausch: „Dafür stehen beide Mannschaften, es wird sicher ein interessantes Spiel.“
Ein wichtiger FCA-Spieler fehlt beim Training
Und vielleicht zaubert er ja doch noch einen Überraschungsspieler aus dem Hut. Zwar konnte der angeschlagene Torhüter Rafal Gikiewicz (Bluterguss im rechten Oberschenkel) am Mittwoch immer noch nicht mit der Mannschaft trainieren, aber bis Sonntag ist ja noch ein wenig Zeit.