Spiele gegen den FC Bayern München sind traditionell ein publikumswirksamer Selbstläufer. Das trifft auch auf den FC Augsburg zu. In der aktuell laufenden Bundesliga-Saison konnten die Schwaben bisher nur zweimal ein ausverkauftes Haus mit über 30.000 Zuschauerinnen und Zuschauern vermelden. Einmal am 17. September 2022, als der FC Bayern zum Bundesliga-Hinspiel in die WWK-Arena kam und dort mit 0:1 die Segel streichen musste, und nun am Mittwoch (20.45 Uhr), wenn es für beide Teams ins mit Spannung erwartete Pokalduell geht. Natürlich steht die große Frage im Raum, ob der FCA an seinen Überraschungssieg vom September anknüpfen kann.
FCA-Trainer Enrico Maaßen hofft auf viele Fans in der WWK-Arena
Wenn es nach FCA-Trainer Enrico Maaßen geht, auf alle Fälle, auch wenn die Vorzeichen deutlich andere sind als noch vor vier Wochen. „Es ist ein anderer Wettbewerb, ein anderes Spiel. Der Pokal hat bekanntlich seine eigenen Gesetze. Zuletzt haben wir es zweimal geschafft, die Bayern zu Hause zu besiegen. Das versuchen wir wieder. Das wird eine ordentliche Aufgabe. Aber wir haben ein volles Stadion. Wir brauchen wieder diese positive Energie und viel Leidenschaft. Dann ist es möglich, die Bayern auch ein drittes Mal zu schlagen."
Die Fans sind für ihn dabei ein entscheidender Faktor. Und dank des Erfolgslaufs der vergangenen Wochen mit drei Siegen und einem Unentschieden vor der knappen 2:3-Niederlage gegen Köln fanden die auch wieder zahlreicher ins Stadion als noch zum verkorksten Saisonbeginn. Bisheriger Publikums-Tiefstand war mit nur 23.755 Personen in der WWK-Arena die 1:2-Niederlage gegen Mainz 05 am dritten Spieltag.
Doch Stück für Stück hat das FCA-Team die Sympathien seiner Heimfans zurückgewonnen, was sich bereits in 26.220 Zuschauerinnen und Zuschauern gegen Wolfsburg manifestierte. „Wir müssen in Vorleistung gehen, wir müssen tolle Spiele abliefern, dann kommen die Leute ins Stadion. Ich glaube, da sind wir in Summe auf einem ganz guten Weg", bestätigte Trainer Maaßen. So könnte die Leistung am Mittwoch also durchaus ausschlaggebend dafür sein, wie sich die Zuschauerzahlen in Augsburg in dieser Saison weiterentwickeln.
![Ab sofort ein Spieler des FC Augsburg: Elvis Rexhbecajm hier mit FCA-Trainer Enrico Maaßen (links) und Geschäftsführer Stefan Reuter. Ab sofort ein Spieler des FC Augsburg: Elvis Rexhbecajm hier mit FCA-Trainer Enrico Maaßen (links) und Geschäftsführer Stefan Reuter.](https://images.mgpd.de/img/100506708/crop/c1_1-w100/1489706733/69932495/20220727fca-verstaerkt-sich-mit-mittelfeldspieler-elvis-rexhbecaj.jpg)
FCA-Stürmer Mergim Berisha weiß, wie sich ein Sieg gegen den FC Bayern anfühlt
Zugute kommen dürfte dem FCA bei dieser Aufgabe, dass sich die zuletzt angespannte Personalsituation zumindest ein klein wenig verbessert hat, da zumindest die gelbgesperrte Innenverteidigung in Person von Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Maximilian Bauer zurück und im Pokalspiel auch gesetzt ist. Ein Einsatz von Arne Maier bleibt allerdings ebenso fraglich wie der von Frederik Winther. Und weil der Oberschenkel von Stammtorhüter Rafal Gikiewicz immer noch Probleme bereitet, wird Tomas Koubek nach zuletzt zwei ordentlichen Bundesliga-Einsätzen nun auch seine Pokal-Premiere in dieser Saison feiern. Sein bisher erster und letzter aktiver Pokaleinsatz für den FC Augsburg ist aus dem August 2019 datiert, als er kurz nach seiner Verpflichtung beim FCA in der Erstrundenpartie gegen den SC Verl (1:2) im Tor stand. Danach stand er zwar in allen weiteren Pokalspielen im Kader, hatte allerdings keinen Einsatz.
In der Offensive kann Trainer Maaßen auf seine bewährten Kräfte setzen, zum einen auf Florian Niederlechner, der in Köln sein erstes Saisontor erzielte und deshalb mit frischem Schwung in das Pokalduell gehen kann, sowie Mergim Berisha, der bereits weiß, wie sich ein Bundesligator gegen den Rekordmeister anfühlt, schließlich hatte er vor vier Wochen den 1:0-Siegtreffer erzielt. "Nicht nur Mergim ist wichtig für uns", betonte Maaßen aber und forderte von seinem kompletten Kollektiv erneut jene Zweikampfstärke sowie entschlossenes Pressing und Umschaltspiel ein, mit dem sein Team die Bayern zuletzt knacken konnte. "Das wird auch diesmal das Entscheidende sein, dass wir gegen den Ball wenig zulassen und sie weit weg halten von unserem Tor", so der Coach.
FCA-Trainer Enrico Maaßen will nicht über eine einzige englische Woche klagen
Trotz der sportlichen Herausforderung mit immer noch umfangreichen Ausfällen (neben Gikiewicz Reece Oxford, Felix Uduokhai, Niklas Dorsch, Tobias Strobl, Fredrik Jensen, Sarenren Bazee und André Hahn) und einer englischen Woche, die am Samstag mit dem nächsten Bundesliga-Knaller gegen RB Leipzig beendet wird, wollte Trainer Maaßen nicht klagen. "Andere Vereine haben zwei drei, vier englische Wochen hintereinander. Da brauchen wir nicht rumjammern. Wir haben jetzt zwei tolle Spiele vor der Brust. Zwei Spiele, in denen wir nicht der Favorit sind. Da kann man sich beweisen und das wollen wir auch.“