Dem FC Augsburg ist gegen Borussia Dortmund am Wochenende die Überraschung gelungen. Nach zuletzt schwankenden Leistungen in der Bundesliga überzeugte das Team von Trainer Jess Thorup gegen den Favoriten und besiegte den BVB dank kämpferischer Leistung mit 2:1. Am Dienstag sind die Vorzeichen gänzlich andere.
Dann wartet zu Hause in der WWK-Arena in der zweiten Runde des DFB-Pokals der kriselnde FC Schalke auf den FCA (Dienstag, 18 Uhr/Sky). Die Königsblauen waren 2021 aus der Bundesliga abgestiegen, tun sich in der zweiten Liga schwer und haben zuletzt den Trainer gewechselt. Thorup sprach am Montag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel ...
... über die Unterstützung der Fans für den FCA:
„Für uns ist es ganz wichtig, wie wir es auch am Samstag gesehen haben, wie die Zuschauer uns geholfen haben. Das bedeutet viel für uns. Ich hoffe natürlich, dass so viele Fans wie möglich morgen ins WWK-Stadion kommen, weil wir sie brauchen.“
... darüber, nach dem Sieg gegen den BVB den FC Schalke nicht zu unterschätzen:
„Es war ein sehr guter und wichtiger Sieg - und wichtig für mich sind auch nicht nur die drei Punkte, sondern auch die Art und Weise. Nach dem Rückstand haben wir gar nicht gezweifelt, haben immer daran geglaubt, dieses Spiel zu drehen. Das gibt natürlich Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen ist sehr wichtig im Fußball. Das merkt man schon bei den Spielern. Einen Tag danach, aber auch heute ist gute Stimmung in der Kabine, Lockerheit auf dem Platz, jeder glaubt an sich selbst und die Mannschaft. Was ich auch sagen muss - ich habe es der Mannschaft gesagt und will es auch den Fans sagen: Wenn wir jetzt glauben, dass wir es mit 95 Prozent schaffen, weil wir ‚nur‘ gegen einen Zweitligisten spielen, dann kriegen wir schon Probleme. Wir sollten genau wie gegen Dortmund die Basics befolgen: Laufbereitschaft, hohe Intensität, Zweikämpfe und so weiter. Wenn wir daran bleiben, haben wir gute Chancen, weiterzukommen. Das ist das Wichtige morgen. Das ist ein anderer Wettbewerb, Pokal, es geht nur darum weiterzukommen, man kann sagen ‚egal, wie‘. Aber weiter wollen wir, müssen wir und daran glauben wir auch.“
... darüber, welche Spieler dem FC Augsburg zur Verfügung stehen:
„Die Spieler, die am Samstag nicht verfügbar waren, sind immer noch nicht verfügbar, die anderen sind verfügbar.“
... über die Situation beim FC Schalke:
„Ich habe die letzten paar Spiele gesehen, den Trainerwechsel haben wir mitbekommen. Die haben im Moment Schwierigkeiten. Und das können wir über die Zeit zu unserem Vorteil nutzen. Aber ich denke, von Anfang an wird es ein neues Spiel für beide. Man muss vorbereitet herangehen. Wenn wir denken, es geht wohl mit 90 Prozent und merken, es geht nicht, dann haben wir Schwierigkeiten. Wir müssen von Anfang an mit hundert Prozent daran gehen, weiter auf die Leistung von Samstag bauen - gegen eine Mannschaft, die für mich eine gute Mannschaft ist, sie wollen selber Fußball spielen. Sie haben gute Spieler. Für mich ist das ein ausgeglichenes Spiel.“
... darüber, ob die Umstellung von wenig Ballbesitz auf Ballbesitz schwierig werden könnte:
„Nein, überhaupt nicht. Wir trainieren beides jeden Tag. Wir sind nicht diejenigen, die sagen, wir stehen nur gut gegen den Ball und kümmern uns gar nicht darum, was wir mit dem Ball machen. Wir wollen natürlich auch das Spiel besser kontrollieren. Gegen Dortmund hatten wir einen Plan: ‚okay, wir akzeptieren das.‘ Gegen Schalke hoffen wir, dass wir das Spiel unter Kontrolle haben und mit Flanken und Durchbrüchen das Spiel zu unserem Vorteil drehen.“
... darüber, ob Finn Dahmen gegen Schalke zum Einsatz kommt:
„Finn spielt morgen von Anfang an, ja. Er hat das über die letzten paar Wochen verdient. Er hat sehr gut trainiert. Für mich sind zweiter und dritter Torhüter die wahrscheinlich schwierigsten Positionen im Kader. Das ist jetzt die Möglichkeit für Finn, in ein Spiel zu kommen und sich auch zu zeigen. Und er ist dafür auch zu hundert Prozent bereit.“
... darüber, ob der FCA nach dem BVB-Spiel mehr auf Regeneration oder Training setzt:
„Mehr auf Regeneration, das ist klar. Gestern waren wir zwei verschiedene Gruppen. Eine hat Krafttraining gemacht, Massage, Erholung, war auf dem Fahrrad. Die andere war auf dem Platz, um körperliche Dinge aufzuholen. Heute waren alle Spieler auf dem Platz. Wir haben Elfmeter trainiert, taktische Dinge, Standards.“
... darüber, ob der FCA für den Ernstfall Elfmeter trainiert hat:
„Ja, haben wir. Ich hoffe, dass wir das Spiel über 90 Minuten entscheiden. Wir sind aber für alles vorbereitet, ob das jetzt Verlängerung oder Elfmeterschießen ist. Wir haben auch einen guten Überblick, wer Elfmeter schießen kann.“
... über eine Rotation beim FCA gegen Schalke:
„Das ist wohl immer die Überlegung des Trainers. Wie haben sich die Spieler nach der Kraftanstrengung gegen Dortmund erholt? Auf der anderen Seite ist das Selbstvertrauen, die Relation wieder aufzubauen. Ich werde wohl sogar bis morgen noch überlegen. Ich spüre schon bei jedem Spieler, jeder will gerne spielen, weil wir nach dem Sieg gut drauf sind. Natürlich gucke ich ein bisschen auf Samstag. Aber im Moment ist mein Fokus nur auf Schalke und zu versuchen, das Spiel zu gewinnen und weiterzukommen.“
... über den FC Schalke, der als großer Traditionsklub gerade eine Krise durchlebt:
„Sie haben ein Riesenstadion. Ich habe auch die Spiele gesehen, das ist unglaublich, wie viele Zuschauer es sind. Da werden wahrscheinlich auch viele Schalke-Fans morgen kommen. Die haben Zuschauer überall in Deutschland, das ist ein großer Verein. Aber da sieht man auch, wie schwierig es ist, wenn man erstmal eine Liga abgestiegen ist. Da ist es nicht so einfach zu sagen, ‚wir wollen zurück in die erste Liga‘. Das hat man bei mehreren Vereinen in den letzten paar Jahren gesehen. Da sieht man schon, was das bedeutet, dass der FC Augsburg seit 14 Jahren in der ersten Liga spielt. Wenn du erstmal herunterkommst, ist es nicht so einfach, wieder hochzukommen.“
... ob der Sieg gegen den BVB ein Comeback der „Comeback-Kids“ war:
„Das hoffe ich natürlich. Denn das gibt den Glauben, das Vertrauen, wir können alles schaffen, egal was passiert. Und das haben wir am Samstag sehr gut gemacht. Wenn du nach drei, vier Minuten 1:0 gegen ein Topgegner wie Dortmund hinten liegst und dann immer noch daran glaubst und das Spiel sogar drehst, gibt das Selbstvertrauen, das du dir nirgends kaufen kannst. Das musst du dir erarbeiten und das haben wir Samstag gemacht.“
... ob der Sieg ihn darin bestätigt, seinen Weg weiter zu gehen:
„Ich denke nicht zu viel darüber nach, was es mir gibt. Für mich geht es darum, was ich für die Mannschaft tun kann, um ihr zu helfen. Aber es ist klar, für den Glauben, für den Staff und alle Leute rund um mich, sind Siege wichtig. Man hat es auch am Samstag gesehen. Alle sind auf den Platz gelaufen und haben gejubelt. Nicht nur, weil wir Dortmund geschlagen haben, sondern auch wegen der Art und Weise. Das gibt Glauben daran, dass dieser Weg, den wir jetzt gehen, auch der richtige Weg ist. Wir wissen natürlich, dass wir uns immer verbessern können auch in Kleinigkeiten. Aber wenn alle daran glauben, alle im gleichen Boot sind, dann haben wir auch Möglichkeiten, etwas zu erreichen. Das war zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind aber noch nicht so nah dran, wo ich gerne hin will, aber das kommen wir hoffentlich bald.“
... darüber, ob das Zeitspiel bei den Freistößen zum Ende des Spiels in seinem Sinne waren:
„Das ist nicht in meinem Sinne. Ich hätte gerne, dass wir den Ball spielen. Das war aus meiner Sicht eine gute Gelegenheit, ein Standardtor zu erzielen. Der Spieler schaut auf die Uhr und sieht 90 Minuten. Wie lange sind neun Minuten Nachspielzeit? Beim zweiten Freistoß konnte ich es schon besser verstehen, dass wir den Ball behalten, da waren wir bei 9:15 Minuten. Der erste war, glaube ich, nach vier Minuten Verlängerung. Da hätte ich gerne, dass wir versuchen, den Ball reinzuwerfen und noch ein Tor zu machen. Aber ich spiele keine Playstation, ich versuche den Spielern zu helfen und die müssen am Ende aber auf dem Platz entscheiden, was das Beste ist.“
... über die Auswechslung von Doppeltorschütze Alexis Claude-Maurice:
„Er hatte Krämpfe in beiden Waden. Ich glaube, es war genau der richtige Zeitpunkt, ihn auszuwechseln. Wir hatten viele Möglichkeiten auf der Ersatzbank, konnten flexibel einwechseln. Wir haben uns für zwei schnelle Stürmer entschieden. Man muss auch über die 90 Minuten schauen, wie sieht das Spiel am Anfang aus und wie beenden wir es? Und so sehe ich jedes Spiel in zwei Teilen.
Ob er gegen Schalke von Anfang an spielt? Ja, wird er. Ich muss jetzt auch versuchen, ihm den Lauf mitzugeben. Er hat jetzt zum ersten Mal von Anfang an gespielt. Nicht nur wegen der zwei Tore, er hat auch viel für die Mannschaft gemacht. Ich versuche, ihm das Selbstvertrauen zu geben.“
Zeit is 19:07 Jetzt geht's gegen das renommierte Kellerkind aus der 2. Liga. Wie man weiß Liga und Pokal sind zwei paar Stiefel, glänzen können die Schalker nur noch da, in der Liga beginnt der Kampf ums Überleben. War das jetzt der Startschuss für den neuen FCA. Selbstvertrauen hat man allemal getankt, bekanntlich ja enorm wichtig. Die Stammelf ist gefunden, jetzt heißt's den Drive mitnehmen und den Schalkern zeigen wo's lang geht. Dahmen darf ran, ansonsten wird Trainer Thorup kaum Wechsel vollziehen, außer jemand ist angeschlagen. Gegen die kriselnden Schalker wird das ein ganz anderes Spiel, wir sind der Favorit, wir müssen das Spiel machen, ungewohnt, nicht ganz einfach vom Kopf her wieder die Basics wie zuletzt abzurufen, ich hoffe man hat auch da dazugelernt.
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