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FC Augsburg: Auftakt-Training mit dem FCA: Alle wollen Pepi sehen

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Auftakt-Training mit dem FCA: Alle wollen Pepi sehen

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    Ricardo Pepi wurde am Montag offiziell beim FC Augsburg vorgestellt und nahm auch gleich am Training teil.
    Ricardo Pepi wurde am Montag offiziell beim FC Augsburg vorgestellt und nahm auch gleich am Training teil. Foto: Ulrich Wagner

    Die Wichtigkeit dieses Winter-Transfers für den FC Augsburg ließ sich am Montag an zwei Dingen ablesen. Dass sich vier Kamerateams und ein halbes Dutzend Fotografen um den besten Blick auf einen Neuzugang rangeln, ist beim FCA auch in der elften Bundesliga-Saison selten. Genauso außergewöhnlich war auch der Umstand, dass es sich neben den beiden Geschäftsführern Stefan Reuter (Sport) und Michael Ströll (Finanzen) auch Vereins-Chef Klaus Hofmann nicht nehmen ließ, Ricardo Pepi beim FCA willkommen zu heißen. Geschützt in einem Container hielt Hofmann einen kurzen Smalltalk mit Pepi, Interview wollte er aber keines geben.

    Michael Ströll, Stefan Reuter und Klaus Hofmann (v.l.) warten windgeschützt.
    Michael Ströll, Stefan Reuter und Klaus Hofmann (v.l.) warten windgeschützt. Foto: Ulrich Wagner

    Etwas mehr als 13 Millionen Euro plus eventuelle Boni hat sich der FCA den Wechsel des 18-jährigen Stürmertalents vom FC Dallas nach Augsburg kosten lassen. Der Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2026 mit Option auf ein weiteres Jahr. Damit ist er der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte. Für den FCA ist der junge US-Nationalspieler eine Investition in die Zukunft, die aber auch schon in den nächsten Wochen Früchte in Form von Toren tragen soll. 17 Tore in 17 Hinrundenpartien sind beim Tabellen-15. zu wenig. Der FCA steht in der Bundesliga im Abstiegskampf.

    Viel gab es im ersten FCA-Training von Ricardo Pepi noch nicht zu sehen

    Dennoch bittet Reuter um Geduld. „Wir dürfen jetzt dem Jungen nicht zu viel aufhalsen. Er kommt als 18-Jähriger in ein neues Land, in eine neue Liga. Da haben schon andere Spieler Zeit gebraucht“, sagt Reuter und nennt Robert Lewandowski, der in Dortmund nicht gleich mit Toren glänzte.

    Doch was für ein scharfer Wind Pepi, der in der Wüstenstadt El Paso im äußersten Westen von Texas aufgewachsen ist, und seinen Mitspielern in den kommenden Wochen ins Gesicht blasen wird, bekam der US-Boy schon am Montag zu spüren. Der Föhnsturm fegte über die Trainingsanlage an der WWK-Arena, als Pepi mit Wollmütze und Handschuhen seine erste Trainingseinheit absolvierte. Viel zu sehen von den sagenumwobenen fußballerischen Fertigkeiten gab es aber noch nicht. 13 Tore in 31 Spielen hat er für den FC Dallas in der Major League Soccer (MLS)-Saison erzielt, die Anfang Dezember endete. Er wurde zum besten U22-Spieler in der MLS gewählt und erzielte in sieben Länderspielen drei Tore.

    Was Pepi in seinem ersten Interview als FCA-Spieler sagte

    Nach dem Aufwärmen mit etwas Ballkreisen mit seinen neuen Kollegen absolvierte er eine leichte individuelle Trainingseinheit mit Christian Hahn (Leiter Athletik Nachwuchs). Danach gab er sein erstes Interview als FCA-Profi - auf Englisch. Er sei sehr aufgeregt, hier zu sein. „Augsburg ist ein klasse Klub. Er gibt jungen Spielern viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Das ist der Hauptgrund, warum ich hier bin, diese Chance will ich ergreifen.“

    Vielleicht schon am Samstag (15.30 Uhr/Sky), wenn der FCA bei der TSG 1899 Hoffenheim in die Rückrunde startet. Körperlich sei er bereit zu spielen. „Es ist die Entscheidung des Trainers.“ Sein letztes Spiel absolvierte er mit der Nationalmannschaft. Am 19. Dezember gewann er mit den USA 1:0 gegen Bosnien. Also kein allzu großer Trainingsrückstand. Und es kann gut sein, dass Trainer Markus Weinzierl ihn gleich brauchen wird.

    Während Stürmer Florian Niederlechner beim Trainingsspiel auf kleinem Feld schon wieder Tore erzielte, fehlte Alfred Finnbogason auch am Montag beim Mannschaftstraining. Es scheint, als käme das Spiel in Hoffenheim für den Isländer noch zu früh.

    Und genau darum hat der FCA jetzt zugeschlagen. „Mit Pepi wächst der Konkurrenzkampf“, sagt Reuter. Er gilt als klassischer Mittelstürmer mit Torriecher (sein Spitzname ist „Toro“ der Stier), der aber auch den Ball behaupten und seine Mitspieler in Szene setzen kann. Solche Spieler sind gesucht und teuer. Zu teuer für Bayern, Wolfsburg, Real Madrid oder Ajax Amsterdam, die auf günstigere Gelegenheiten warten, ein Talent zu angeln. Der FCA sah seine Chance und griff zu. Schon seit ein paar Jahren hat der FCA den US-Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln im Visier. Jetzt wollte man sich die Chance nicht entgehen lassen.

    FCA betont: US-Investor hatte operativ nichts mit dem Pepi-Transfer zu tun

    Das Geld dazu stammt aber nicht von US-Investor David Blitzer, wie manche Medien mutmaßen. Das Geld hat sich der FCA durch jahrelanges optimales Haushalten auf die Seite gelegt. Zudem hatten die Transfers von Marco Richter und Kevin Danso auch ein paar Euro in die Kassen gespült. „David Blitzer hat operativ mit dem Transfer gar nichts tun“, beteuerte Manager Reuter. Wenngleich dessen Engagement beim FCA durchaus vertrauensbildend bei Pepi und seinem Berater war.

    Für Pepi selbst ist die hohe Ablösesumme kein großes Problem. „Der Verein hat mich ausgewählt. Ich bin bereit zu zeigen, was ich wert bin und warum mich Augsburg verpflichtet hat. Ich will eine Menge Tore schießen, das ist meine Hauptaufgabe. Ich werde dem Team helfen und bin bereit, mich dem System anzupassen.“

    Der US-Amerikaner will möglichst viel Spielzeit auf hohem Niveau sammeln, was ihm Bayern und Wolfsburg oder die anderen Vereine nicht versprechen konnten. Der FCA aber schon. Das war Pepi auch wichtiger als ein hoch dotierter Vertrag. Dem Vernehmen nach soll sich das jährliches Gehalt im oberen sechsstelligen Bereich bewegen. „Wir investieren hier in Werte, aber uns hilft es auch, dass er in unser Gehaltsgefüge passt. Er steht da nicht ganz oben“, sagt Reuter. Für Ricardo Pepi ist derzeit auch eine ganz andere Währung wichtiger. „Tor“ lautet das erste deutsche Wort, dass er gelernt hat.

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