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FC Augsburg: Paukenschlag vor Dortmund: Warum sich der FCA von Gikiewicz trennt

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Paukenschlag vor Dortmund: Warum sich der FCA von Gikiewicz trennt

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    Rafal Gikiewicz wird am Sonntag vor dem Spiel gegen Dortmund verabschiedet.
    Rafal Gikiewicz wird am Sonntag vor dem Spiel gegen Dortmund verabschiedet. Foto: Christian Kolbert, kolbert-press

    Enrico Maaßen redet häufig davon, wie wichtig es sei, bei sich zu bleiben. Das Außenrum also auszublenden. Gerade im Kampf gegen den Abstieg aus der Bundesliga ist das wichtig. Was vom Sportlichen ablenkt, ist selten hilfreich. Auch am Freitag betonte Maaßen, der Trainer des FC Augsburg, dass er selten auf Social Media unterwegs und das Zeitungslesen nicht gerade sein größtes Hobby sei. Er will Ruhe. Im Team und im Umfeld. Gerade jetzt, vor dem vorletzten Spieltag, wenn seine Mannschaft am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt machen möchte. 

    Es kann gut sein, dass schon bei Anpfiff der Augsburger Klassenerhalt feststeht. Wenn die Konkurrenten zuvor nicht punkten. Dann wäre plötzlich der Druck weg. Noch aber ist er da, noch ist die Situation ungewiss. Umso mehr kann Unruhe um einzelne Spieler schaden. Wie etwa zuletzt um Torwart Rafal Gikiewicz, dessen Zukunft seit Freitag geklärt ist. Die Augsburger werden sich vom Polen nach dieser Saison ebenso trennen wie von André Hahn, Daniel Caligiuri und Tobias Strobl. Bei allen läuft der Vertrag aus.

    FC Augsburg möchte weitere Unruhe verhindern

    Bei Gikiewicz war die Trennung zwar erwartet worden, nachdem er sich sportlich Fehler geleistet hatte und auch sein Verhalten neben dem Platz mehr und mehr kritisch gesehen wurde. Dennoch überrascht der Zeitpunkt, da die Augsburger solche Zukunftsentscheidungen gerne erst treffen, wenn der Klassenerhalt feststeht. Nun ging es deutlich schneller, womöglich war die Gefahr weiterer Unruhe zu groß. Zumindest herrscht nun Klarheit.

    Gikiewicz hatte unbedingt eine zweijährige Verlängerung angestrebt und das häufig öffentlich geäußert. Auch im Team soll das für Verstimmung gesorgt haben. Sein Vertrag hatte eine Option, dass er sich nach 25 Partien automatisch um ein Jahr verlängert. Mehr waren die Augsburger nicht bereit, ihrem bereits 35-jährigen Torwart anzubieten. Doch nicht einmal dazu kommt es nun, da Gikiewicz wegen anhaltender Schulterprobleme die 25-Spiele-Hürde nicht wird überspringen können.

    Eine wichtige Personalie ist damit geklärt, Maaßen könnte ein Stück weit mehr Ruhe in seinen Kader bringen. Er weiß, dass die Aufgabe am Sonntag die derzeit wohl herausforderndste in der Bundesliga ist. "Dortmund ist die beste Rückrundenmannschaft. Das brauchen wir nicht schwächer reden, als es ist", sagte er am Freitagmittag. Der BVB kämpft um den Meistertitel. Ein Sieg ist für die Borussia dringend nötig. Entweder, um einen samstäglichen Ausrutscher der Bayern gegen Leipzig zu nutzen oder um dem Rekordmeister weiter folgen zu können. In jedem Fall dürfte ein hoch motivierter Gegner in die WWK-Arena kommen.

    Bellingham wird dem BVB in Augsburg wohl fehlen

    Den Dortmundern fehlt voraussichtlich Jude Bellingham. Der Engländer hat nach einer Knieblessur aus dem vergangenen Spiel noch immer Schmerzen. "Das ist ein dickes Fragezeichen für den Einsatz am Wochenende", sagte Edin Terzic. Dortmunds Trainer und Enrico Maaßen kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Borussia Dortmund bestens. Derzeit ruht der Kontakt. In der Schlussphase der Saison hätten sie beide genug zu tun, so Maaßen. "Edin ist ein sehr empathischer Typ, der viel mit den Jungs redet. Er hat eine gute Mentalität, die er auch den Jungs mitgibt, ich glaube, das sind seine größten Stärken", sagte der FCA-Trainer.

    Maaßen hat zwei Jahre in Dortmund gearbeitet. Von der zweiten Mannschaft der Borussia war er im vergangenen Sommer nach Augsburg gewechselt. Er hat noch eine Verbundenheit zum BVB, entsprechend würde er nach Jahren der Eintönigkeit an der Bundesliga-Spitze den Dortmundern den Titel gönnen. Nur am Sonntag, da wird es keine Geschenke geben. Durch den Sieg gegen den FC Bayern in der Hinrunde habe sein Team schon genug geholfen, so Maaßen. Mehr solle nun bitte keiner erwarten. 

    Zumal die Augsburger die schlechte Leistung von vor einer Woche beim 2:3 in Bochum vergessen lassen wollen. "Wir müssen alles anders machen als in Bochum. Wir müssen am Sonntag mit dem Ball mutig sein und auch die letzte Reihe des Gegners zum Laufen bekommen", sagte der Augsburger Trainer. Seine Mannschaft wolle unbedingt zeigen, dass sie es besser könne als vor einer Woche. Dass die Partie im heimischen Stadion stattfinde, hilft dabei. Die Heimstärke ist einer der FCA-Trümpfe. Großes Entwicklungspotenzial sieht der Trainer dagegen bei der Konstanz. Zu wankelmütig sind die Auftritte seines Teams.

    Am Sonntag wird sehr wahrscheinlich Arne Maier fehlen. Der Offensivspieler hatte am Mittwoch das Training abbrechen müssen. Am Donnerstag war eine Zerrung diagnostiziert worden. Am Freitag trainierte Maier individuell. "Es gibt noch eine kleine Chance, es wird aber eng", sagte Maaßen. 

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