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FC Augsburg: Dorsch über den FCA im Abstiegskampf: "Jetzt können wir mal Eier zeigen"

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Dorsch über den FCA im Abstiegskampf: "Jetzt können wir mal Eier zeigen"

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    Niklas Dorsch (rechts) suchte auch gegen Sebastien Haller den Zweikampf.
    Niklas Dorsch (rechts) suchte auch gegen Sebastien Haller den Zweikampf. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Schon nach fünf Minuten hatte Niklas Dorsch am Sonntag einmal Marius Wolf am eigenen Strafraum weggeräumt, der Freistoß blieb ohne Folgen, und dann einen Konter über Raphael Guerreiro mit einer eingesprungenen Grätsche unterbunden. Der defensive Mittelfeldspieler stand stellvertretend für die Moral der Profis des FC Augsburg im Spiel gegen Borussia Dortmund. Doch am Ende musste der 25-Jährige am vorletzten Spieltag eine bittere 0:3 (0:0)-Niederlage in der Mixed-Zone der WWK-Arena kommentieren.

    Und der gebürtige Oberfranke nahm dabei kein Blatt vor den Mund. "Beschissen", sei seine Gemütslage, auch weil Stuttgart gepunktet habe. Natürlich hatte er vor dem Anpfiff gewusst, dass der VfB überraschend deutlich mit 4:1 beim FSV Mainz 05 gewonnen hatte und somit auf zwei Punkte an den FCA herangerückt ist.

    Für Niklas Dorsch ist der Platzverweis berechtigt

    Mit allem versuchte der FCA dann gegen die von der Chance auf die Meisterschaft aufgepushten Dortmunder wenigstens den so wichtigen einen Punkt zu holen. Bis zur 39. Minute sah es auch gar nicht so schlecht aus. Es stand 0:0, Torhüter Koubek hielt überragend, doch dann hielt Felix Uduokhai in Ringermanier Donyell Malen fest. Schiedsrichter Tobias Welz entschied nach Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter auf Notbremse und Platzverweis. Für Dorsch eine nachvollziehbare Entscheidung: "Er hält ihn oben. Ich glaube, Malen wäre allein aufs Tor gelaufen. Wenn man ins Regelwerk schaut, ist es eine Rote Karte."

    Irvin Cardona muss gegen Borussia Dortmund den Ausgleich machen

    In Unterzahl wurde es für den FCA immer schwerer, dem Druck standzuhalten. In der 58. Minute erzielte dann der überragende Sebastien Haller das 1:0 für die Dortmunder. 

    Irvin Cardona wird beim Torschuss noch von Mats Hummels gestört.
    Irvin Cardona wird beim Torschuss noch von Mats Hummels gestört. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Nur fünf Minuten später scheiterte der eingewechselte Irvin Cardona am Borussen-Torhüter Gregor Kobel. Die größte und einzige Möglichkeit zum Ausgleich. "In so einer Situation musst du dann halt auch mal das Tor machen", sagt Dorsch nüchtern.

    Niklas Dorsch spricht in drastischen Bildern

    Die Aktion war aber auch ein Sinnbild für die vergebenen Chancen des FCA im Laufe der Saison. Der Vorsprung von acht Punkten auf die Abstiegszone ist zusammengeschmolzen auf zwei. "Jetzt haben wir das erwartete Endspiel, von dem wir seit zehn Spielen reden. Das ist eine Situation, in der wir mal Eier zeigen können", sagt Dorsch in einer drastischen Bildsprache.

    Nach dem Sieg gegen Union Berlin spielt der FCA beim VfL Bochum laut Dorsch "scheiße"

    Zu Hause hatten seine Kollegen damit selten ein Problem. Auswärts hingegen augenscheinlich schon. "Wir gewinnen zu Hause gegen Union, da haben wir anscheinend alles richtig gemacht. Dann fahren wir nach Bochum und spielen eine Scheiße zusammen wie in vielen Auswärtsspielen in dieser Saison. Das ist eine Sache, die sich durch die ganze Saison zieht. An der Einstellung zu Hause lag es auf jeden Fall nicht. Auswärts muss man auf jeden Fall aufarbeiten, was wir da falsch machen."

    Dorsch konnte in dieser Saison nicht allzu oft mithelfen. Nach seinem Mittelfußbruch in der Vorbereitung und seiner Nasen-Operation Mitte März hat er bisher nur zehn von 33 möglichen Bundesliga-Spielen bestritten. Er fehlte des Öfteren mit seiner körperlichen Präsenz, seiner Aggressivität im defensiven Mittelfeld.

    Jetzt kommt es also in Gladbach (Sa., 15.30 Uhr/Sky) zum Showdown. Der FCA hat es selbst in der Hand, braucht einen Punkt, um den Klassenerhalt zu fixieren, egal, was in den anderen Stadien passiert. Dorsch weiß auch schon, wie das gelingen kann: "Es ist ein Spiel, das wir angehen müssen, wie die Spiele zu Hause, nicht wie auswärts." Dass Gladbach dem Saisonende mit gerade mal zwei Siegen aus den letzten zwölf Spielen entgegen taumelt, sei ein Vorteil. "Das ist eine Chance. Aber wir müssen brennen bis aufs Blut, und dann einfach alles reinhauen, weil es geht jetzt um viel mehr, als wir vielleicht die letzten Wochen so ein bisschen vermutet hatten."

    Niklas Dorsch bleibt trotz allem optimistisch

    Dorsch ist aber optimistisch, dass dem Team das wieder gelingt, was den FCA seit dem Bundesligaaufstieg auszeichnet. "Immer wenn uns das Wasser bis zum Kopf stand, dann haben wir es irgendwie gezeigt, dass wir den Kopf über Wasser halten können. Das macht mir Hoffnung, dass jeder Einzelne in der Kabine jetzt weiß, um was es jetzt geht."

    Es geht um alles. Der direkte Abstieg ist zwar vom Tisch, doch auch die Relegation, entweder gegen den 1. FC Heidenheim oder den Hamburger SV (Heimspiel am 1. Juni, auswärts am 5. Juni) soll unbedingt vermieden werden. Dorsch wird auf jeden Fall darum kämpfen. 

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