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FC Augsburg: Niklas Dorsch hat die Partie gegen den 1. FC Köln fest im Blick

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Niklas Dorsch hat die Partie gegen den 1. FC Köln fest im Blick

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    Niklas Dorsch hat bisher alle Saisonspiele des FC Augsburg wegen einer Verletzung verpasst.
    Niklas Dorsch hat bisher alle Saisonspiele des FC Augsburg wegen einer Verletzung verpasst. Foto: Ulrich Wagner

    Nur nicht die Geduld verlieren. Das wird bei Niklas Dorsch diesmal ganz wichtig sein. Im Sommer sollte alles etwas zu schnell gehen. Der Mittelfeldspieler des FC Augsburg hatte sich gerade von einem Schlüsselbeinbruch erholt, als die Vorbereitung in die neue Saison begann. Er war motiviert. Der neue Trainer Enrico Maaßen und seine Spielidee mit mehr Ballbesitz hatten ihm sehr gefallen. Er wollte unbedingt von Anfang an auf dem gemeinsamen Weg dabei sein. Er wollte gleich vom ersten Saisonspiel an zeigen, dass er ein wichtiger Faktor im System ist. Es kam aber die nächste Verletzung dazwischen und damit begann eine weitere Leidenszeit.

    Bei der Generalprobe gegen Stade Rennes brach sich Dorsch den Mittelfuß an. „Ich habe gespielt, obwohl ich mich vielleicht nicht zu 100 Prozent fit gefühlt habe, weil ich beim Saisonstart unbedingt dabei sein wollte“, sagt Dorsch heute. Durch die Vorbereitung habe er immer wieder kleine Probleme geschleppt, verursacht noch durch die sechs Wochen Pause nach dem Schlüsselbeinbruch. Auch im Trainingslager in Scheffau lief nicht alles reibungslos, Dorsch hatte Probleme mit dem Oberschenkel. Statt langer Pause aber macht er weiter. Ein Fehler. Er wollte zu früh zu viel. „Ich habe gelernt, dass ich mehr auf meinen Körper hören muss“, sagt er nun, „ich muss das Gefühl haben, dass ich zu 100 Prozent fit bin.“

    Den Spezialschuh konnte FCA-Profi Dorsch schon ablegen

    Noch hat er dieses Gefühl nicht. Wie auch. Seinen Spezialschuh ist er erst seit knapp zwei Wochen los. Erst seitdem kann er auch den verletzten linken Fuß wieder voll belasten. Er sagt dennoch: „Es läuft alles wie geplant.“ Seit gut einer Woche trainiert er wieder auf dem Platz, mit Ball und Fußballschuhen. Aber noch fern des Mannschaftstrainings, es sind individuelle Einheiten, die ihn zurück ins Team bringen sollen. Geht alles gut, sollte er in gut zwei Wochen wieder voll mit seinen Kollegen üben können.

    Dorsch hat sich ein Ziel gesetzt. Gerne würde er am 16. Oktober bei der Partie in Köln wieder dabei sein. Oder zumindest wenige Tage später im Pokal gegen die Bayern. Er sagt aber auch: „Ich setze mich nicht unter Druck. Falls es nicht klappt, dann eben später.“ Das hat er mittlerweile gelernt: Geduld haben, sich nicht treiben lassen. Nicht von außen, aber auch nicht durch eigene zu hohe Erwartungen. Sechs Wochen lang konnte er seinen linken Fuß kaum bewegen. Er konnte zwar trainieren, Krafttraining für den Oberkörper, auch an der Fitness arbeitete er auf dem Fahrrad. Als der Spezialschuh aber runter war, merkte er die Auswirkungen. Das Sprunggelenk habe sich leicht eingerostet angefühlt. „Es wird aber von Tag zu Tag geschmeidiger“, sagt Dorsch. Für ihn hat gerade die entscheidende Phase begonnen. Jetzt muss er die Grundlegen schaffen. Aber eben mit Geduld. „Die Gesundheit steht an erster Stelle“, sagt er. Das hat er schmerzhaft lernen müssen.

    Den Saisonstart hat er nur als Zuschauer erlebt. Bei Heimspielen im Stadion, auswärts vor dem Fernseher. So wie am Freitag beim 1:0-Erfolg in Bremen. Ein emotionaler Zuschauer sei er, es falle ihm aber sehr schwer, nicht helfen zu können. „Ich freue mich mit und leide mit“, erzählt er. Wie am Freitag, als er zusammen mit einem Bekannten das Spiel schaute. „Bremen war so emotional wie selten zuvor“, sagt der 24-Jährige. Vor allem mit der hektischen Schlussphase und dem von Torwart Rafal Gikiewicz abgewehrten Elfmeter. Er lag sich mit seinem Bekannten nach Schlusspfiff fast zehn Minuten in den Armen. Vor Freude und Erleichterung.

    Dorsch gefällt die Idee von FCA-Trainer Maaßen sehr gut

    Die Situation beim FCA war nach drei Punkten aus fünf Partien angespannt. „Deshalb war es so wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben“, sagt Dorsch. Er ist nicht immer bei der Mannschaft dabei, aber doch häufig in der Kabine. Da sei die Stimmung immer sehr positiv gewesen. Nur so sei eine Leistung wie in Bremen möglich. „Wir haben als Mannschaft zusammengearbeitet“, sagt er. Nun gehe es darum, sich fußballerisch noch weiter zu entwickeln. Die vorhandenen Ansätze müssten noch ausgebaut werden. „Man merkt, dass wir eine starke Einheit sind, die viel Lust hat, mit dem Trainerteam zu arbeiten“, sagt Dorsch. Nicht nur ihm gefällt also der taktische Ansatz von Maaßen. Dorsch sieht „eine gute Basis, auf der wir aufbauen können“. Und: „Wir haben eine sehr starke Mannschaft, vor allem, wenn alle Jungs fit sind“, ist Dorsch überzeugt. Also wenn auch Reece Oxford und Felix Uduokhai zurückkehren.

    Bald möchte Dorsch selbst wieder mithelfen, fußballerische Fortschritte erkennen zu lassen. „Mein Anspruch ist es, das Heft auf dem Platz in die Hand zu nehmen und voranzugehen“, sagt der 24-Jährige. Er habe sich schon in der Vorbereitung mit dem System des Trainers sehr wohl gefühlt und könne sich zu 100 Prozent mit der Idee identifizieren. Er ist bei jeder Videoanalyse dabei und spricht viel mit Maaßen. Der Trainer baut sehr auf Dorsch. Er betont immer wieder dessen Wichtigkeit für das Gesamtgefüge.

    Augsburgs Trainer Enrico Maaßen überzeugt Niklas Dorsch.
    Augsburgs Trainer Enrico Maaßen überzeugt Niklas Dorsch. Foto: Tom Weller, dpa (Archivbild)

    Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Bayern München wird der Mittelfeldspieler allerdings noch fehlen. Er traut seinen Kollegen aber eine Überraschung zu. „Wir müssen so dagegenhalten wie die letzten Gegner der Bayern in der Bundesliga und wie wir im Heimspiel der letzten Saison“, sagt Dorsch. Damals gelang ein 2:1-Sieg. Froh ist der 24-Jährige auch, dass mit Markus Krapf nun auch ein neuer Präsident beim FCA gefunden ist. „Es ist wichtig, dass diese Position nun besetzt und eine klare Struktur zu erkennen ist.“

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit dem neuen FCA-Präsidenten Markus Krapf an:

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