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FC Augsburg: Niederlage und unklare Zukunft: Wenn Gouweleeuw nichts mehr schmeckt

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Niederlage und unklare Zukunft: Wenn Gouweleeuw nichts mehr schmeckt

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    Felix Uduokhai, Jeffrey Gouweleeuw und  Phillip Tietz (von links) waren schon zur Halbzeit nach dem späten 0:2-Rückstand  in Stuttgart bedient.
    Felix Uduokhai, Jeffrey Gouweleeuw und Phillip Tietz (von links) waren schon zur Halbzeit nach dem späten 0:2-Rückstand in Stuttgart bedient. Foto: Tom Weller, dpa

    Die Pizzaschnitte wollte Jeffrey Gouweleeuw auf dem Weg zum FCA-Mannschaftsbus nicht so recht schmecken. Das lag nicht am Pizzabäcker des Stuttgarter Lieferdienstes, sondern mehr an der deutlichen 0:3 (0:2)-Niederlage, die der Innenverteidiger des FC Augsburg mit seiner Mannschaft beim VfB Stuttgart verdauen musste. „Der VfB ist spielstark, aber die zwei Gegentore in der ersten Halbzeit fallen viel zu einfach“, analysierte der 32-jährige Innenverteidiger. „Das erste Tor fiel nach einer Ecke. Die kommt gut rein, aber der steht sehr frei, das darf nicht passieren gegen so eine Mannschaft. Dann wird es schwierig.“ 

    FCA schläft beim 0:1 des VfB Stuttgart

    Es lief die 19. Minute, als Deniz Undav nach einer Ecke von Angelo Stiller völlig unbehelligt von der eingeschlafenen FCA-Abwehr in der Nähe des Fünfmeter-Ecks Maß nehmen konnte und zum 1:0 am verdutzen FCA-Torhüter Finn Dahmen einschoss. Auch wenn es so aussah, es war keine einstudierte Variante des VfB, was das Abwehrverhalten des FCA in einem noch schlechteren Licht erscheinen ließ. „Es war nicht einstudiert. Als ich rausgegangen bin, habe ich gesehen, dass mir keiner hinterherkommt und habe dann Augenkontakt mit Ange gesucht“, so der 27-Jährige später vor Medienvertretern. Angelo Stiller hatte da besser aufgepasst als die FCA-Spieler Phillip Tietz und Kevin Mbabu. 

    Und auch beim vorentscheidenden 0:2 leistete der FCA die meiste Vorarbeit. Torhüter Finn Dahmen missglückte ein Abschlag, Undav ließ wie eine Gummiwand den Ball auf Serhou Guirassy prallen. Der überlief die aufgerückte FCA-Abwehr locker und ließ Dahmen beim 0:2 (45.+2) keine Chance. „Finn trifft ihn nicht gut, aber trotzdem geht es dann zu einfach“, nahm Gouweleeuw seinen Torhüter in Schutz. Trotzdem: „Wenn du mit 1:0 in die Halbzeit gehst, kannst du vielleicht noch etwas ändern, aber sie waren heute einfach besser.“ 

    FCA-Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw ging angeschlagen ins Spiel

    Darum blieb der Niederländer in der Kabine. Sein Einsatz war noch beim Warmlaufen gefährdet, doch dann gab Gouweleeuw grünes Licht. Beim 1:1 gegen Dortmund am Samstag hatte er sich bei einem Zusammenprall mit seinem Torhüter eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen. „Es ist nichts gerissen, ich habe eine Tablette vor dem Spiel genommen.“ 

    Doch nach dem vorentscheidenden 0:2 entschieden sich Gouweleeuw und die Verantwortlichen für seine Auswechslung. Zu überlegen war der VfB am Mittwochabend. Patric Pfeiffer kam. „Beim 0:2 haben wir zusammen entschieden, es macht keinen Sinn. Denn gerade in meiner Situation wäre es auch nicht clever, ein Risiko einzugehen, dass vielleicht etwas reißt“, erklärte Gouweleeuw die Überlegungen, die zu seiner Auswechslungen führten. 

    Enrico Maaßen und Stefan Reuter planten die FCA-Zkunft ohne Gouweleeuw

    Denn der 32-Jährige spielt gerade um seine Zukunft beim FCA. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Und es schien lange, als würde er von FCA-Seite aus nicht verlängert. Ex-Trainer Enrico Maaßen und Ex-Sportgeschäftsführer Stefan Reuter hatten Gouweleeuw eröffnet, dass im Zuge des Verjüngungsprozesses sein Vertrag nicht mehr verlängert würde.

    Im Sommertrainingslager planten  Stefan Reuter  und  Enrico Maaßen  noch die Zukunft beim FCA.
    Im Sommertrainingslager planten Stefan Reuter und Enrico Maaßen noch die Zukunft beim FCA. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Doch nach dem personellen Beben im Spätsommer, als zuerst Reuter seinen Platz räumte und dann Maaßen vom neuen Sportdirektor Marinko Jurendic durch Jess Thorup ersetzt wurde, änderte sich die Situation grundlegend. 

    Gibt es ein neues Vertragsangebot des FC Augsburg?

    Thorup setzte auf den Routinier und Gouweleeuw dankte es mit einem deutlichen Formanstieg. Gouweleeuw ist ein Bestandteil des Erfolgsrezeptes von Thorup. Und plötzlich scheint im Vertragspoker wieder alles offen. Noch muss er sich aber gedulden. Gouweleeuw ist ein wichtiges Puzzleteil in den Personalplanungen der sportlichen Leitung um Sportdirektor Marinko Jurendic. Gespräche über die personelle Ausrichtung der nächsten Wochen und Monate zwischen den Entscheidern laufen schon länger, der Fahrplan ist auch schon festgelegt. 

    Klar ist, der aufgeblähte Kader mit über 30 Spielern soll mit Ausleihen, aber auch Verkäufen verkleinert werden. Damit soll Platz geschaffen werden. Unter anderem für Mittelfeld-Talent Mert Kömür, aber auch um auf der einen oder anderen Position Qualität nachzuordern. Die Gespräche mit den Spielern werden aber erst im neuen Jahr geführt. 

    Jeffrey Gouweleeuw feiert Weihnachten in Augsburg

    Gouweleeuw steht zur Verfügung. Er verbringt Weihnachten mit seiner Familie in Augsburg. Der Patchwork-Vater fliegt dann mit seinen Kindern nur ein paar Tage ins Disneyland nach Paris. Gouweleeuw war lange davon ausgegangen, dass eine Vertragsverlängerung nur eine Formsache sein, bevor ihn Maaßen und Reuter die Türe schlossen. Jetzt ist er ein wenig vorsichtig: „Einzig sicher ist, dass mein Vertrag abläuft. Irgendwann werden die Gespräche kommen – oder auch nicht. Der erste Schritt liegt aber nicht bei mir.“

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