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FC Augsburg: Mit Ärgern hält sich FCA-Torwart Tomas Koubek nicht auf

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Mit Ärgern hält sich FCA-Torwart Tomas Koubek nicht auf

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    Leipzigs Spieler Kevin Kampl (links) trifft gegen Augsburgs Maximilian Bauer und Torwart Tomas Koubek zum 1:1.
    Leipzigs Spieler Kevin Kampl (links) trifft gegen Augsburgs Maximilian Bauer und Torwart Tomas Koubek zum 1:1. Foto: Jan Woitas, dpa

    Tomas Koubek musste erst einmal durchatmen. Er löste die engen Socken, die seine Waden quälten. 90 Fußballminuten sind anstrengend, auch als Torwart. Vor allem, wenn man die Herausforderungen der Bundesliga kaum mehr gewohnt ist.

    Koubek ist die Nummer zwei beim FC Augsburg. Er darf nur spielen, wenn Stammkraft Rafal Gikiewicz fehlt. Wegen Schulterproblemen beim Polen ist dieser Fall wieder eingetreten, was Koubek aus seiner erzwungenen Tatenlosigkeit riss. Schon im Herbst durfte er ran, als Gikiewicz verletzt war. Auch damals hieß einer der Gegner RB Leipzig. Nach einer 3:0-Führung endete die Partie 3:3. Im Rückspiel verloren die Augsburger am Samstag mit 2:3. An Koubek lag es nicht.

    Trainer Enrico Maaßen ist zufrieden mit Tomas Koubeks Leistung gegen RB Leipzig

    Koubek genießt die Momente, wenn er wieder spielen darf. Weil sie bei ihm so häufig vorkommen wie Hollywood-Auftritte für einen Laienschauspieler. "Geil" sei das Gefühl gewesen, sagte Koubek hinterher. "Es ist einfach schön, dass ich wieder ein solches Spiel machen kann", meinte er. Natürlich ärgerte er sich über die 2:3-Niederlage. Natürlich hätte er dem FCA gerne zu einem Sieg verholfen. In der dritten Minute wehrte er stark gegen Dominik Szoboszlai ab, bei den Gegentoren von Kevin Kampl und Timo Werner war er machtlos. Beim Volleyschuss des Nationalspielers war er etwas weit vor seinem Tor gestanden, weil er aufmerksam sein wollte für einen durchgespielten Pass. Mit einem solch kunstvollen Abschluss von Werner hatte er nicht gerechnet. Wie kaum einer im Stadion. Gut habe es Koubek gemacht, urteilte Enrico Maaßen.

    Auch im Spielaufbau zeigte der Torwart gute Ansätze. Die Augsburger versuchten, sich häufig mit flachen, kurz gespielten Bällen aus dem Leipziger Druck zu lösen. In Hälfte eins noch mit deutlich sichtbarem Verbesserungspotenzial, nach der Pause wurde es besser. Mutig müsse man bei einer solchen Spielweise sein, sagte Koubek. Das waren die Augsburger vor allem in Hälfte zwei, weshalb sie ein gutes Gefühl mitnehmen können. "Mit der zweiten Halbzeit können wir zufrieden sein, die bringt uns auch für Freitag weiter“, meinte der Torwart. Ihn freute, dass Ruben Vargas immerhin noch das 2:3 gelungen war. "Die Tordifferenz kann am Ende entscheidend sein“, sagte Koubek.

    Der zweite FCA-Torwart muss gegen VfB Stuttgart vielleicht wieder die Bank drücken

    Ob er auch gegen den VfB Stuttgart spielen wird? Wie häufig hängt sein Schicksal von Gikiewicz ab. Von Tag zu Tag müsse man bei ihm schauen, so Maaßen, mit einem Einsatz des Polen aber könne es eng werden. Koubek wäre auch gegen Stuttgart bereit. Schon vor einer Woche hatte er auf seinen Einsatz gehofft. Gikiewicz hatte sich vor dem Spiel gegen Köln an der Schulter verletzt, stand dennoch im Tor. Zumindest bei einem Gegentor sah Gikiewicz nicht gut aus. Danach war schnell klar, dass der 35-Jährige pausieren muss. Koubek konnte so die gesamte Trainingswoche den Fokus auf die Partie in Leipzig legen. Diese frühe Gewissheit hat ihm geholfen.

    Für ihn war die Partie am Samstag eine gute Gelegenheit, mal wieder zu zeigen, dass er für höhere Aufgaben geeignet ist. In Augsburg hatte es daran immer wieder Zweifel gegeben. Koubek war 2019 als damaliger Rekordeinkauf zum FCA gewechselt. Die Erwartungen waren entsprechend hoch, nur selten konnte er sie erfüllen. Ob er nun Ansprüche stellen wird? Nicht Tomas Koubek. Der 30-Jährige hält sich öffentlich zurück. Auch eine Rückversetzung auf die Bank würde er weitgehend klaglos akzeptieren. "Ich könnte mich schon seit drei Jahren über jeden Menschen in diesem Verein ärgern, aber das will ich nicht“, sagte er. Man müsse nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. Gerade jetzt im Kampf gegen den Abstieg. Zumal die Torwartsituation klar ist. "Rafal Gikiewicz ist unsere Nummer eins. Wenn er 100-prozentig fit ist, wird er im Tor stehen“, erklärte Maaßen.

    Trainer Enrico Maaßen muss die Abwehr des FC Augsburg gegen Stuttgart verändern

    Seine Abwehr wird er im wichtigen Heimspiel gegen Stuttgart auf jeden Fall verändern müssen. Jeffrey Gouweleeuw ist nach seiner zehnten gelben Karte in dieser Saison gesperrt. Immerhin ist Felix Uduokhai zurück, wenngleich er am Samstag noch große Probleme mit der Eingewöhnung hatte. Vor allem bei Timo Werners Sprint vor dem 1:1 sah er schlecht aus. "Da habe ich nicht so klug verteidigt. Ich habe mich gegen die schnellen und agilen Leipziger schwergetan, wieder reinzukommen“, sagte Uduokhai selbstkritisch. Dass er nach seiner Verletzung wieder in der Startelf gestanden war, sei ein wichtiger erster Schritt gewesen. "Die nächsten werden folgen“, sagte er. Uduokhai kommt genau rechtzeitig zur wichtigen Bundesliga-Schlussphase zurück. Vor allem für die Partie am Freitag. "Da müssen wir gewinnen“, sagte er unmissverständlich. Und: "Wir müssen noch keine Panik machen, uns aber der Situation klar sein.“ Und die heißt mal wieder: Abstiegskampf.

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