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FCA: Marinko Jurendic kommt als Sportdirektor zum FC Augsburg

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FCA holt Marinko Jurendic als Sportdirektor

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    Sportchef Marinko Jurendic (rechts) holte mit dem FC Zürich die Meisterschaft in der Schweiz. Trainer war dabei André Breitenreiter (links).
    Sportchef Marinko Jurendic (rechts) holte mit dem FC Zürich die Meisterschaft in der Schweiz. Trainer war dabei André Breitenreiter (links). Foto: Claudio Decapitani, Witters

    Der FC Augsburg hat entschieden, sich im sportlichen Entscheiderkreis breiter aufzustellen. Bislang trug Stefan Reuter als Geschäftsführer Sport die alleinige Verantwortung beim Fußball-Bundesligisten, künftig wird ihm ein Sportdirektor zur Seite stehen. Den Namen dürften bislang nur Experten kennen, doch allein Vita und Erfolge wecken Interesse. Wie der FCA inzwischen offiziell bestätigt hat, holt er Marinko Jurendic vom FC Zürich. Der Funktionär erhält einen langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2026. Mit seiner Expertise soll Jurendic Strategien und Strukturen entwickeln, um sportlich Fortschritte zu machen. Als rechte Hand bringt Jurendic Heinz Moser mit, der ebenfalls beim FC angestellt war. Moser soll eine stärkere Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profibereich ermöglichen und wird ebenfalls eine neue Stelle bekleiden. Und zwar die als "Leiter Entwicklung". 

    Reuter, der eng mit Jurendic zusammenarbeiten wird, ist schon jetzt voll des Lobes für den Mann, der perfekt ins Anforderungsprofil passe. "Er hat nicht nur als Sportdirektor schon erfolgreich gearbeitet, sondern bringt durch seine eigene aktive Zeit als Spieler, seine Trainertätigkeiten, als ausgebildeter Fußballlehrer sowie seine Verbandsarbeit und eine pädagogische Ausbildung sehr gute Qualifikationen und Erfahrungen mit, die er erfolgreich in unser Team einbringen wird", lässt sich Reuter in einer Vereinsmitteilung zitieren.

    Jurendic, 45 Jahre alt, geboren in Gradacac (Bosnien-Herzegowina), wuchs bei seiner Großmutter auf, zog danach in die Schweiz. Er war ein ordentlicher Fussballer, beendete aber zuerst das Lehrerseminar, ehe er ein paar Jahre als Profi unterwegs war. Mit Thun stieg er 2002 in die Super League auf, ehe er zu Winterthur wechselte. Weggefährten stufen ihn als einen nachdenklichen Kollegen ein, der Entscheidungen hinterfragte. Bereits mit 28 Jahren musste er seine Profikarriere beenden, weil Hüfte und Leiste Berufssport unmöglich machten. Sein BWL-Studium schloss er nicht ab, weil er sich umorientierte. 2006 lernte er den Unternehmer und FDP-Politiker Otto Ineichen kennen, wurde dessen persönlicher Mitarbeiter und engagierte sich unter anderem in der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit.

    Zugang beim FCA: Marinko Jurendic war mit dem FC Zürich Meister in der Schweiz

    Dem Fußball blieb er aber immer treu. Er absolvierte die Trainerausbildung, arbeitete nebenbei bei Schweizer Vereinen und beim Verband (SFV). 2018 erlangte Jurendic die Uefa-Pro-Lizenz und wechselte zum Erstligisten FC Zürich, bei dem er die U21-Mannschaft übernahm und coachte. Zugleich war er, selbst in seiner Karriere als Angreifer tätig, Stürmertrainer in der Profimannschaft sowie in der Academy. Im August 2020 beförderte der Klub Jurendic zum Sportchef. Und das mit Erfolg. Mit dem FC Zürich und dem deutschen Trainer André Breitenreiter wurde er 2022 überraschend Meister. Die jüngste Spielzeit beendete Zürich auf Platz acht. Jurendic, der in Schweizer Medien als kühl und emotionslos beschrieben wird, hatte eine junge, hungrige Mannschaft geformt. Nun soll er beim FC Augsburg Ähnliches bewerkstelligen. 

    Derzeit regelt er bei seinem bald ehemaligen Arbeitgeber FC Zürich den geordneten Übergang, beim FCA wird er offiziell am 1. August seine Arbeit aufnehmen. Die Vorfreude sei aber schon jetzt groß, beschreibt er. "Es reizt mich, die Zukunft des FCA in der Bundesliga in Teamarbeit mitgestalten zu können." Die Gespräche mit den Verantwortlichen seien von Beginn an von gegenseitigem Vertrauen geprägt und sehr zielführend gewesen, lässt er sich zitieren. "Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam als Team den FCA sportlich Schritt für Schritt weiterentwickeln und auch die eigenen Nachwuchsspieler mehr in den Fokus rücken werden."

    Zugleich soll die Nachwuchsförderung noch mehr Beachtung finden und die Durchlässigkeit zwischen Profibereich und dem eigenen Unterbau im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) erhöht werden. Heinz Moser dient in seiner Funktion als Leiter Entwicklung als Bindeglied, wird sich folglich eng mit NLZ-Cheftrainer Claus Schromm austauschen. Reuter kommentiert die Personalie so: "Ich bin überzeugt, dass wir dadurch unseren eigenen Talenten eine noch größere Perspektive bieten können." Moser und Jurendic kennen sich seit Jahren, sie spielten zusammen beim FC Thun und arbeiteten beide beim SFV. Moser wird ähnlich beschrieben wie Jurendic. Zurückhaltend, aber konsequent in der Umsetzung der eigenen Philosophie.

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