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FC Augsburg: Leitner lernt wieder bei Baum

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Leitner lernt wieder bei Baum

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    Moritz Leitner freut sich auf seine Zeit beim FCA.
    Moritz Leitner freut sich auf seine Zeit beim FCA. Foto: Christian Kolbert

    Dass ein ehemaliger Schüler wieder seinen Lehrer trifft, das kennt man eigentlich nur von einem Klassentreffen. Was nun beim FCA stattfand, war aber kein Klassentreffen – trotzdem begegneten sich ein Lehrer und ein Schüler. Neuverpflichtung Moritz Leitner, 24, war früher schon bei Manuel Baum in der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen im Sportunterricht. Baum grinst: „Ich hatte ihn in der Abschlussklasse. Er war ein richtig guter Schüler und er ist sehr intelligent.“

    FCA schlug kurz vor Ende der Transferperiode zu

    Für Leitner war Baum ein Lehrer mit Prinzipien. „Er wusste immer ganz genau, was er haben wollte. Er war eine Person, vor der man großen, großen Respekt hatte“, erklärte er am Dienstag bei seiner Vorstellung. Mit Leitner und Philipp Max sind es nun zwei Spieler, die Baum schon in Taufkirchen unterrichtet hat.

    Dass der FC Augsburg kurz vor dem Ende der Transferperiode noch den gebürtigen Österreicher Leitner aus dem Hut gezaubert hat, kam für Außenstehende überraschend. Sowohl Manager Stefan Reuter wie auch Trainer Manuel Baum hatten in jüngster Vergangenheit immer wieder betont, dass der „derzeitige Kader genügend Qualität besitzt“.

    Doch als sich die Gelegenheit ergab, Leitner zu verpflichten, griff der FCA zu. Sport-Vorstand Stefan Reuter: „Wir haben immer gesagt, dass wir nichts mehr geplant haben. Aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt, von der wir überzeugt sind, versuchen wir sie zu realisieren.“

    Und von Leitner ist der FCA überzeugt. Auf eine Ablösesumme von rund 1,5 Millionen Euro soll sich der FCA mit Lazio geeinigt haben. Leitner ist ein Langzeitinvestment. Sein Vertrag läuft bis 2021.

    Dass sich beide Seiten 4,5 Jahre aneinander gebunden haben, hat einen besonderen Grund. Reuter sagt: „Wir sehen ihn perspektivisch als einen ganz wichtigen Spieler beim FCA. Es ist aber auch ein klares Zeichen des Spielers, dass er hier ankommen will, hier die Stabilität, die ihm ein bisschen abhandengekommen ist, wieder finden will.“ Beim FCA will man Leitner Zeit geben: „Das Ziel ist es, dass er sich hier zu einem stabilen Erstliga-Spieler entwickeln soll“, sagt Reuter. Er sei ein Spieler, dem „die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, liegt. Er passt gut zu unserer Philosophie.“

    Die Vorzüge von Moritz Leitner

    Trainer Baum beschreibt die Vorzüge von Leitner so: „Moritz ist sehr flexibel und hat eine hohe Spielintelligenz. Ich freue mich auf ihn. Er wird auch das Trainingsniveau anheben.“ Leitner sei variabel einsetzbar. Baum: „Er kann sowohl auf der Sechs wie auch auf der Acht und der Zehn spielen.“

    In Augsburg ist der mittlerweile 24-jährige Leitner bestens bekannt. Im Januar 2011 verpflichtete ihn Borussia Dortmund vom Zweitligisten TSV 1860 München. Eigentlich wollten die Dortmunder Leitner an die Löwen bis zum Saisonende ausleihen. Doch 1860 war der Spieler zu teuer. Deshalb bekam der FCA, der damals unter Jos Luhukay in der 2. Liga spielte, vom BVB den Zuschlag. Leitner kam neunmal zum Einsatz, half mit, dass der FCA den Aufstieg in die Bundesliga schaffte.

    Moritz Leitner im Trikot seines Ex-Klubs Lazio Rom. Zukünftig spielt der 24-Jährige wieder für den FCA.
    Moritz Leitner im Trikot seines Ex-Klubs Lazio Rom. Zukünftig spielt der 24-Jährige wieder für den FCA. Foto: imago

    Leitner kehrte nach Dortmund zurück. Dort konnte er sich angesichts der großen Konkurrenz aber nicht durchsetzen. Der BVB verlieh ihn an den VfB Stuttgart und im Sommer kaufte Lazio Rom den Mittelfeldspieler für zwei Millionen Euro und stattete ihn mit einem Zwei-Jahres-Vertrag aus. Doch in der Serie A wurde Leitner nie heimisch. Ganze zwei Einsätze hatte er unter Trainer Simone Inzaghi.

    Leitner zog nach sechs Monaten die Reißleine. Er wollte zurück in die Bundesliga und bat bei den Lazio-Verantwortlichen um seine Freigabe. Lazio-Teammanager Igli Tare, der frühere albanische Nationalspieler, war gesprächsbereit. Da der FCA den Kontakt zu Leitner nie hatte abreißen lassen, fand man wieder zueinander. Reuter: „Wir haben über Jahre immer wieder mit dem Gedanken gespielt, Moritz Leitner zum FC Augsburg zurückzuholen.“ Jetzt habe die Situation gepasst und man habe schnell reagiert.

    Leitner freut sich "wie an Weihnachten"

    Für Leitner geht ein Traum in Erfüllung: „Ich bin sehr dankbar, dass alles geklappt hat. Ich freue mich wie an Weihnachten.“ Hier in Augsburg will er endlich das werden, was ihm in Dortmund, Stuttgart und Rom nicht gelang: ein wichtiger Teil einer Mannschaft. Leitner will beweisen, dass er mehr als ein ewiges Talent ist: „Ich bin 100 Prozent mit Bauch, Herz und Kopf dabei. Und ich bin 100 Prozent davon überzeugt, dass dies der richtige Weg für mich ist.“

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