Gestern Vormittag hatte Edmond Kapllani (28) nach zehn Tagen Sonderurlaub seinen ersten Arbeitstag an alter Wirkungsstätte. Es ist kurz nach 11.30 Uhr, als der albanische Fußball-Profi mit seinen Kollegen des FC Augsburg vom Lauf im Siebentischwald zurückkehrt. Kapllani trägt das Shirt mit der Nummer 22. Es sieht alles ganz normal aus. Doch für den albanischen Stürmer dürfte die Situation alles andere als normal sein: Denn eigentlich ist Kapllani beim FCA nicht mehr erwünscht.
FCA-Trainer Jos Luhukay sagt klipp und klar: „Edmond hat bei uns keine Zukunft mehr. Er hatte sie in der vergangenen Saison nicht und hat sie auch jetzt nicht.“ Das habe er Kapllani auch in einem Gespräch gesagt: „Er kann sich bei uns fit halten für den Fall, dass er einen neuen Verein findet“, gibt sich Luhukay ungewöhnlich kühl. Die Verbindung, die 2009 begann, stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Anscheinend war der Wechsel vom Karlsruher SC zum FCA ein einziges Missverständnis. Luhukay und Kapllani wurden nie so recht warm. Ganze zwei Punktspiele absolvierte Kapllani unter Luhukay. Zwei Mal ließ sich Kapllani ausleihen. Zuerst zur TuS Koblenz und dann zum SC Paderborn. Mit dem Aufstieg in die Bundesliga verlängerte sich sein Kontrakt beim FCA um ein weiteres Jahr. Er hat zwar einen Vertrag, aber keine Zukunft mehr. „Wir haben uns mit Patrick Mayer und Sascha Mölders in der Zentrale gut verstärkt“, sagt Luhukay. Weit vor Kapllani rangieren auch noch die Aufstiegshelden Michael Thurk, Stephan Hain, Nando Rafael und Torsten Oehrl. FCA : Testspiel gegen TSV Gersthofen
Doch diesmal will Kapllani nicht mehr auf Wanderschaft gehen. Wenn sich nicht kurzfristig ein Verein findet, der ihn längerfristig verpflichtet, dann bleibt er. Der Stürmer hat genug von den Ausleihgeschäften: „Diesen Stress wünsche ich keinem anderen Spieler.“ Zumal er sich im Februar in Paderborn noch das Kreuzband riss. Jetzt ist er wieder fit und will die Chance, die er eigentlich nicht mehr hat, nutzen: „Ich werde mich im Training anbieten. Der FCA wird von Anfang an gegen den Abstieg spielen. Ich denke, da wird sich für mich sicher die Möglichkeit ergeben, das eine oder andere Spiel zu machen.“