Für den FC Augsburg wird es nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg immer enger im Kampf um den Klassenerhalt. Nur drei Punkte trennt die Augsburger noch vom VfB Stuttgart auf dem vorletzten Tabellenplatz. Nach neun vergeblichen Versuchen war es dem SC Freiburg gelungen, die missliche Lage der Augsburger auszunutzen und sie im eigenen Stadion zu besiegen. Schon in der vierten Minute fiel die 1:0-Führung für die Gäste durch SCF-Torjäger Nils Petersen. Michael Gregoritsch glich zwar aus (16.), doch Nico Schlotterbeck erhöhte noch vor der Pause auf 2:1 (26.).
Das Duell gegen den SC Freiburg war das erste Bundesligaspiel des FCA, in dem Co-Trainer Reiner Maurer, 62, als verantwortlicher Trainer an der Seitenlinie stand, weil sich Chefcoach Markus Weinzierl FCA-Trainer Markus Weinzierl ist an Covid 19 erkranktFC Augsburgaufgrund einer Corona-Infektion weiter in häuslicher Isolation befindet. In Absprache mit Weinzierl sei die Mannschaft aufgestellt worden, hatte Maurer im Vorfeld betont. Und auch während des Spiels wurde regelmäßig zwischen Chef und Co-Trainer hin- und her gefunkt. „Er ist physisch nicht anwesend, aber wir hören uns und tauschen uns aus“, verwies Maurer auf die stetige telefonische Verbindung zu Weinzierl, die ein weiteres Teammitglied auf der Tribüne hielt.
Startaufstellung des FCA gegen Freiburg änderte sich kaum
Das FCA-Trainergespann hatte auf die nahezu gleiche Startaufstellung gesetzt, die im Heimspiel gegen Union Berlin einen 2:0-Sieg erkämpft hatte. Nur dass Arne Maier nach seiner Coronainfektion zwar freigetestet, es aber aufgrund seines Trainingsrückstands noch nicht wieder in den Kader geschafft hatte. Gegen Gladbach hatte Trainer Weinzierl an Maiers Stelle Jan Moravek auflaufen lassen. Gegen Freiburg wurde der Tscheche aber wieder hinausrotiert, diesmal erhielt der Ecuadorianer Carlos Gruezo den Vorzug, an der Seite von Niklas Dorsch das Mittelfeld zu organisieren. Die Abwehrkette bildete wie gegen Union Berlin und Gladbach das Quartett Framberger, Gouweleeuw, Oxford und Iago, in der Offensive sollten Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner die Akzente setzen. Bei den Freiburgern überraschte, dass Dauer-Joker Nils Petersen erstmals ebenso von Anfang an im Einsatz war wie der Ex-Augsburger Jonathan Schmid. Christian Streichs Griff nach Torjäger Pedersen war wohl dem Dilemma geschuldet, dass Freiburg nach einer vorzüglichen Vorrunde in der Rückrunde noch nicht so richtig Zug aufgenommen hat.
Also setzte Streich in der Person von Petersen auf Attacke – und schon in der vierte Minute hatte sich dieser Kunstgriff ausgezahlt. Eine exakt gezirkelte Hereingabe vom unbedrängten Roland Sallai landete passgenau auf dem Kopf von Nils Petersen und der lenkte den Ball unhaltbar für Giekiewicz zur 1:0-Führung ins Netz. Eine kältere Dusche hätte es für den FCA und heimischen Fans unter den 14.050 Zuschauer nicht geben können. Während die Augsburger noch versuchten, den Schock aus den Gliedern zu schütteln, machte Freiburg unverdrossen weiter. Der FCA hatte Glück, dass die Gäste zwei weitere Möglichkeiten per Freistoß und Weitschuss ungenutzt ließ. Doch dann berappelte sich das Team von Reiner Maurer, besann sich wieder mehr auf das eigene Spiel und kam selbst zu Möglichkeiten. Die beste von ihnen führte zum Ausgleich. Florian Niederlechner sah den sich in der Mitte freilaufenden Michael Gregoritsch und bediente ihn präzise. Der Österreicher nahm sich abgeklärt die Zeit, um sich den Ball noch kurz zurechtzulegen, zog ab – und platzierte ihn formvollendet an Mark Flekken vorbei zum verdienten 1:1 (16.).
Die guten Chancen des FCA verhinderten die Niederlage nicht
Doch auch der Anschlusstreffer konnte die Schwächen und Unsicherheiten in der Augsburger Abwehr nicht minimieren. So in der 26. Minute als Christian Günther durch die unsortierte Augsburger Defensive zum Schuss kam, GCA-Keeper Keeper Giekiewicz den Ball nicht richtig packen konnte und Nico Schlotterbeck den Abpraller zum 2:1 für Freiburg abstaubte (26). Wieder einmal, wie schon so oft in dieser vertrackten Saison, rannte der FCA einem Rückstand hinterher, wieder einmal musste er viel Energie darauf verwenden, zumindest noch den Anschlusstreffer zu erzielen.
Mit entsprechend viel Druck eröffnete der FCA die zweite Halbzeit und erarbeitete sich einige gute Chancen. Allein die Präzision ließen die Gastgeber in nahezu allen Situationen vor dem gegnerischen Tor vermissen. Schließlich verstärkte Maurer weiter die Offensive. Er tauschte Florian Niederlechner gegen Alfred Finnbogason aus, wohl nicht zuletzt, weil der Isländer bisher die meisten Tore gegen Freiburg erzielt hatte. Er brachte Sarenren Bazée und schließlich auch Ricardo Pepi. Die Angriffe der Gastgeber wurden stürmischer, der FCA setzte sich im Freiburger Strafraum fest, vergab aber seine Chancen im Minutentakt. Doch selbst die letzte große Möglichkeit durch Alfred Finnbogason trudelte am Gestänge vorbei. Der so sehnlichst erhoffte Lucky Punch gelang trotz aller Bemühungen nicht mehr.