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FC Augsburg: Irvin Cardona kann für den FCA gegen Schalke eine Schlüsselrolle spielen

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Irvin Cardona kann für den FCA gegen Schalke eine Schlüsselrolle spielen

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    Am Samstag gelang Irvin Cardona gegen den FC Bayern sein erster Treffer für den FCA.
    Am Samstag gelang Irvin Cardona gegen den FC Bayern sein erster Treffer für den FCA. Foto: Sven Simon, dpa

    Der Einstand war unglücklich. Wenige Minuten war Irvin Cardona erst auf dem Platz, als er heftig am Fuß getroffen wurde. Es war Ende Januar in Dortmund, ein kalter und regnerischer Tag. Cardona, der Neue aus Brest, war früh für den verletzten Ruben Vargas aufs Feld gekommen. Doch auch der Franzose hielt nicht bis zum Ende durch. Nach einem Tritt von Dortmunds Julian Ryerson hatte er eine Risswunde am rechten Fuß. Er nahm Schmerzmittel, in der Pause wurde die Wunde genäht. In der 65. Minute war dennoch Schluss. Ein alles andere als perfekter Beginn.

    In der Folge fehlte der Franzose viele Wochen. Blut hatte sich in der Wunde gestaut. Bei jedem Kontakt mit dem Ball hatte er Schmerzen. Der 25-Jährige zeigt auf seinen rechten Fuß, zieht den Stutzen runter. Eine kleine rote Narbe erinnert ihn an sein schmerzhaftes Debüt. Nun aber ist er zurück. "Jetzt fühle ich mich wieder gut. Ich bin froh, wieder spielen zu können", sagt er. Und das vielleicht am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Schalke 04 erstmals in der Startelf.

    Enrico Maaßen hält viel von Cardona. Der Augsburger Trainer traut ihm sogar eine Schlüsselrolle in dieser wichtigen Partie im Kampf gegen den Abstieg zu. "Er ist eine Option für die Startelf. Er war zwar lange raus, hat aber gezeigt, welche Qualitäten er besitzt. Er ist sehr spielintelligent und hat viel Tiefe in seinem Spiel", sagte Maaßen. Schon nach seiner Einwechslung am Samstag beim 3:5 in München habe er es sehr ordentlich gemacht. Cardona war sogar sein erster Treffer für den FCA gelungen. "Natürlich freue ich mich über das Tor. Es hätte aber nichts geändert, wenn ich nicht getroffen hätte – weil wir verloren haben", sagt er.

    In Brest kam Cardona nicht mehr zum Einsatz

    Cardona fühlte sich von Anfang an wohl in Augsburg. "Es wurde mir leicht gemacht", sagt er. Es werde viel mit ihm gesprochen. Anders als zuletzt in Brest. Im Sommer wäre sein Vertrag ausgelaufen, sechs Monate hätte er noch durchhalten müssen. Aber immer mit dem Wissen, dass er wohl nicht mehr zum Einsatz gekommen wäre. Von Jahr zu Jahr habe er mehr das Vertrauen vom Trainer vermisst.

    Am Ende habe er gar nicht mehr mit ihm gesprochen. "Ich konnte im Training mein Bestes geben und habe trotzdem am Wochenende nicht gespielt", sagt er. Warum, erfuhr er nicht. In ihm reifte der Gedanken, mehr an sich selbst zu denken. An seine Karriere, die ins Stocken geraten war. Ein Wechsel war die logische Folge. "Jetzt habe ich eine neue Chance", sagt er.

    Cardona spielt am liebsten auf der Neun, kann aber auch Außen eingesetzt werden

    In Augsburg hatte er von Beginn an ein gutes Gefühl. Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben ihn überzeugt. Vor allem die offene und kommunikative Art von Enrico Maaßen gefällt ihm. Die Spielweise in der Bundesliga unterscheide sich stark von Frankreich. Er werde mehr Wert auf gepflegten Ballbesitz gelegt, zudem habe er als Offensivspieler mehr Freiräume, die er dank seiner Schnelligkeit nutzen kann.

    Seine weiteren Stärken? "Ich spiele immer mit Herz, immer am Maximum", sagt er. Auf der Neun fühlt er sich am wohlsten. Letztlich aber sei es ihm egal, ob er auf Außen oder in der Mitte spiele. "Ich mag es einfach, Tore zu erzielen. Aber auch Vorlagen sind mir genauso wichtig", sagt er. Sein Ziel sei es, in jeder Saison mindestens zehn Tore zu erzielen. Das aber, das ist ihm klar, könnte in Augsburg wegen der Kürze der Zeit schwierig werden. "Jetzt geht es darum, dem Team zu helfen und in der Liga zu bleiben", sagt er.

    Helfen würde auf diesem Weg ein Heimsieg am Samstag. "Da müssen wir bereit sein und wollen unbedingt gewinnen", sagt der Franzose, der von der Qualität des Augsburger Kaders überzeugt ist. "Wir müssen nicht auf die anderen Teams schauen, wir sind selbst ein gutes Team", sagt er.

    Cardona muss sich zwischen Frankreich und Malta entscheiden

    Ausgebildet wurde Cardona in Monaco. Mit 15 kam er dorthin, später stand er sogar mehrfach im Champions-League-Kader. Eine wichtige Zeit sei das für seine Entwicklung gewesen. Er habe mit vielen namhaften Spielern trainiert. Wegen seiner Vorfahren hat er neben der französischen Staatsbürgerschaft auch die von Malta. Das stellt ihn vor die Herausforderung, sich zwischen beiden Nationen irgendwann entscheiden zu müssen. Bislang hat er Jugend-Länderspiele für Frankreich bestritten, gerne würde er für sein Heimatland auch in der A-Nationalmannschaft spielen. Die ist sein großes Ziel. Aber auch Maltas Fußball-Verantwortliche haben schon bei ihm angefragt. "Ich bin noch jung und will gerade nicht wählen. Malta ist eine Option, Priorität aber hat Frankreich", sagt Cardona.

    Er lebt mittlerweile in einer Wohnung in Augsburg, nur fünf Minuten vom Stadion entfernt. Im Juni will seine Freundin nachkommen. Noch studiert und lebt die gebürtige Brasilianerin in Barcelona. Die beiden kennen sich aus ihrer Schulzeit in einem kleinen Ort in Südfrankreich. Cardona spricht neben französisch auch spanisch und englisch, italienisch versteht er sehr gut. Deutsch möchte er sich nun selbst beibringen – um die Anweisungen von Enrico Maaßen noch besser zu verstehen.

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