Das wäre es gewesen. Der erlösende Moment. Kurz jubelte Florian Niederlechner, dann allerdings sah er die in die Höhe gereckte Fahne des Schiedsrichterassistenten. Mit dem Kopf hatte er in der 8. Minute ins Tor getroffen, es war ein präziser Abschluss. Dumm nur, dass der Stürmer des FC Augsburg im Abseits stand. Seine Torlos-Serie ging also weiter. Am Ende aber durfte er sich als Vorbereiter feiern lassen. In der 77. Minute nutzte Iago eine starke Hereingabe von Niederlechner zum Siegtreffer.
FCA gegen FC Köln: Herrlich wählt eine offensive Taktik
Heiko Herrlich hatte sein Team auf drei Positionen verändert. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Leipzig standen Niederlechner, Marco Richter und Carlos Gruezo in der Anfangself, dafür saßen Rani Khedira, Robert Gumny und Michael Gregoritsch draußen. Es war eine offensive Taktik, die Herrlich wählte. Hinten ließ er eine Dreierkette mit Reece Oxford, Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai verteidigen, die Außenbahnen beackerten Iago und Daniel Caligiuri. Vorne sollten Ruben Vargas, Marco Richter und Florian Niederlechner für Gefahr sorgen. „Wir haben unser Anlaufen noch einmal feinjustiert“, sagte der FCA-Trainer vor dem Spiel, „wir wollen Köln unter Druck setzen.“
Das gelang häufig, die Gäste griffen früh an. Wirkliche Möglichkeiten aber erspielten sie sich gegen die gute Kölner Defensive nicht. Das galt aber in Hälfte eins auch für die Gegenseite. Die Gastgeber kamen nur zu einer Möglichkeit nach einer Ecke, als Sebastiaan Bornauw mit einem Kopfball an FCA-Torwart Rafal Gikiewicz scheiterte (36.).
Beim FCA zeigte sich Richter am gefährlichsten, seinen Schuss aber parierte Timo Horn (10.). Richter war bemüht, agierte aber oftmals zu umständlich. „Er muss klar und einfach spielen“, hatte Herrlich von ihm gefordert. Das zeigte Richter nicht immer. Oftmals trennte er sich zu spät vom Ball, war dennoch der offensiv auffälligste FCA-Akteur.
In der 55. Minute war Gikiewicz ein zweites Mal gefordert. Marius Wolf versuchte sich aus knapp 20 Metern, der FCA-Torwart wehte den abgefälschten Ball spektakulär ab. In der 69. Minute hatte Wolf die nächste Chance für die Gastgeber. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Niederlechner kam er aus zwölf Metern zum Schuss, der Ball flog knapp vorbei. In der 71. Minute kehrte André Hahn auf den Rasen zurück. Nach seiner Corona-Infektion von Anfang Dezember war er erstmals wieder im Kader dabei, knapp 20 Minuten vor Schluss wurde er für Ruben Vargas eingewechselt.
Teilweise ging es hitzig zu
Die Partie blieb umkämpft, auf und neben dem Rasen wurde mehr und mehr diskutiert. Es ging teilweise recht hitzig zu. In der 73. Minute schien Niederlechner endlich jubeln zu dürfen. Erneut aber stand er bei seinem erfolgreichen Abschluss im Abseits, wieder kein Erfolgserlebnis also. Das aber war letztlich egal. Bereitete er doch in der 77. Minute den Siegtreffer von Iago perfekt vor. Nach einem Doppelpass zwischen Caligiuri und Hahn war Niederlechner auf der rechten Seite durch und passte präzise nach innen. Dort musste Iago den Ball nur noch über die Linie schieben. In der Folge scheiterte Richter noch mit einem Fernschluss an Horn (84.). Durch den Sieg hat der FCA nun 19 Punkte und sich deutlich von Köln abgesetzt.
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