Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Gregoritsch-Wechsel nach Freiburg rückt näher

FC Augsburg

Wechsel von FCA-Profi Gregoritsch nach Freiburg rückt näher

    • |
    Michael Gregoritsch (re., Arne Maier li.) beim Kopfball. Der Angreifer des FC Augsburg steht vor einem Wechsel zum SC Freiburg.
    Michael Gregoritsch (re., Arne Maier li.) beim Kopfball. Der Angreifer des FC Augsburg steht vor einem Wechsel zum SC Freiburg. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Die Einheit am Montagnachmittag war längst beendet, nur ein paar verstreute Fans warteten noch im Eingangsbereich des Trainingsplatzes. Nicht auf einen Spieler des FC Augsburg, sie hofften auf ein Selfie mit oder ein Autogramm von Enrico Maaßen. Doch der Trainer hatte Gesprächsbedarf. Intensiv tauschte er sich auf dem Rasen mit Lizenzspieler-Leiter Christoph Janker aus. Die Themen ließen sich erahnen, unter anderem wird der Kader des Fußball-Bundesligisten Raum eingenommen haben. Mit Maximilian Bauer (Greuther Fürth) hat der FCA bislang einen Neuzugang verpflichtet, Arne Maier (Hertha BSC) war zuvor schon an die Augsburger ausgeliehen. Fakt ist: Der FCA hat Bedarf in etlichen Mannschaftsteilen, vor allem im Offensivbereich.

    Für Maaßen, zuvor Drittliga-Coach und bei einem Erstligisten noch nicht in der Position, sogleich Transferwünsche durchzudrücken, wird die Ausgangslage in Kürze nicht einfacher werden. Denn mit Michael Gregoritsch wird der 38-Jährige einen Spielertyp verlieren, dessen Qualitäten im Angriff des FCA zuletzt ziemlich einmalig waren. Der Österreicher ist, allein seiner Größe wegen, kopfballstark, behauptet Bälle, ist selten verletzt und erwies sich in der vergangenen Spielzeit als äußerst treffsicher. Einen solchen Stürmer gibt man als Trainer ungern ab.

    Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein Wechsel von Gregoritsch nachvollziehbar

    Maaßen hätte Gregoritsch gerne behalten, doch Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter und Finanz-Chef Michael Ströll verhandeln mit dem SC Freiburg längst über eine zufriedenstellende Ablösesumme. Sollte diese an 5 Millionen Euro heranreichen, wird der Transfer wohl schnell über die Bühne gehen.

    Der Vertrag des schlaksigen Angreifers läuft im Sommer 2023 aus, und Gregoritsch soll an einer Verlängerung nicht interessiert sein. Aus wirtschaftlicher Sicht ist ein Wechsel nachvollziehbar. Auch für den Spieler scheint der neue Arbeitsplatz attraktiv. Bei den aufgeregten Traditionsklubs Hamburger SV und Schalke 04 wurde er nicht glücklich. Beim SC Freiburg kann er neue Reize setzen, gutes Geld verdienen und international spielen, ohne auf die heimelige Atmosphäre eines bodenständigen Klubs in einer ländlichen Region verzichten zu müssen.

    Der Spieler und die Verantwortlichen zeigen im schwebenden Verfahren das branchenübliche Verhalten, werden sie auf den bevorstehenden Wechsel angesprochen: Sie schweigen dazu. Am Montag stand Gregoritsch erstmals in der Vorbereitung mit seinen Noch-Mitspielern auf dem Platz. Engagiert wirkte er, hoch motiviert und gut gelaunt. Nach der Trainingseinheit schwang er sich auf sein Mountainbike und radelte neben Torhüter Rafal Gikiewicz gen Arena und Kabinentrakt. Womöglich hat ihm der Pole ein paar Tipps für die baldige Wahlheimat gegeben, schließlich stand Gikiewicz auch schon mal in Freiburg unter Vertrag. Janker, inzwischen noch stärker in die Kaderplanung eingebunden, bemüht sich um Gelassenheit und lenkt den Blick weg von einem möglichen Gregoritsch-Abgang hin zu Maaßen. Man habe einen Trainer geholt, der die vorhandenen Spieler besser machen solle, meint Janker.

    Bis zum 1. September ist das Transferfenster geöffnet

    Am Sonntag reist der FCA ins Trainingslager nach Scheffau (Tirol), womöglich wird der Gregoritsch-Wechsel zuvor noch finalisiert. Die Ablösesumme werden die Augsburger Verantwortlichen umgehend in Ersatz investieren. Zwar befinden sich mit Florian Niederlechner, Ricardo Pepi, André Hahn und Maurice Malone nominelle Angreifer im Kader, doch der Wunsch Maaßens nach Verstärkungen bleibt ausgeprägt. Im Zentrum sucht er einen robusten, dynamischen Spieler, der seine Stärken zwischen den Strafräumen hat; für die Offensive sucht er einen Flügelspieler mit Tempo und Technik; und im Angriff einen Stoßstürmer, der mit Kopf und Fuß trifft. Wie weit Wunsch und Wirklichkeit beieinanderliegen, wird sich am Ende der Transferperiode zeigen. Bis zum 1. September hat der FCA Zeit zum Handeln.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden