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FC Augsburg: Gravierende Fehler drücken den FCA wieder ran an den Abstiegskampf

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Gravierende Fehler drücken den FCA wieder ran an den Abstiegskampf

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    FCA-Abwehrspieler Robert Gumny kann nur noch zuschauen, wie Kölns Linton Maina das Tor zum 3:1-Endstand erzielt.
    FCA-Abwehrspieler Robert Gumny kann nur noch zuschauen, wie Kölns Linton Maina das Tor zum 3:1-Endstand erzielt. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Ziemlich bedient war Stefan Reuter, der Sport-Geschäftsführer des FC Augsburg nach der 1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen den 1. FC . "Es ist brutal enttäuschend“, räumte Reuter ein. "Wir haben gravierende Fehler gemacht und waren nicht aufmerksam genug. Das wurde bitter bestraft.“ Das sei umso ärgerlicher, weil der FCA mit einem Sieg einen Riesenschritt in Richtung Bundesliga-Klassenerhalt hätte machen können. 

    Auch FCA-Trainer Enrico Maaßen trauerte der vergebenen Chance hinterher. "Wir wussten um die Bedeutung dieses Spiels, wir hätten einen großen Step machen können, haben es aber nicht, weil wir zu einfache Fehler gemacht haben“, so Maaßen. "Wir haben leider nur ein Tor geschossen und drei viel zu einfache bekommen. Das müssen wir schleunigst abstellen. Das wird unser Thema in den nächsten Wochen sein“, kündigte er an. Angesichts der Augsburger Leistung blieb allerdings die Frage offen, wie Maaßen das bewerkstelligen will.

    Personelle Ausfälle beuteln den FCA schon die ganze Saison über

    Denn die personellen Ausfälle, die den FCA schon die ganze Saison beuteln, setzen sich nun auch auf der Bundesliga-Zielgeraden fort. So musste der Coach gegen Köln nicht nur auf seinen erfolgreichsten Torschützen, Neu-Nationalspieler Mergim Berisha, verzichten, weil der noch an einer Sprunggelenksverletzung aus dem Wolfsburg-Spiel laboriert. Auch Ermedin Demirovic (weiter rot-gesperrt), Mads Pedersen (gelb-gesperrt) sowie Kelvin Yeboah und Niklas Dorsch (verletzt) standen nicht zur Verfügung. Felix Uduokhai ist noch im Aufbau. 

    Als Berisha-Ersatz an der Seite von Dion Beljo erhielt der Finne Fredrik Jensen in der Startelf den Vorzug vor Winterneuzugang Irvin Cardona. Doch der neu gestaltete Doppelsturm agierte glücklos und strahlte wenig Torgefahr aus. Ähnlich indisponiert die Abwehr, in der die Außenverteidiger Robert Gumny und Iago einen so gebrauchten Tag erlebten, dass Maaßen beide schon in der 65. Minute vom Feld nahm.

    Einer der wenigen Lichtblicke im Augsburger Team. Ruben Vargas, der den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer für den FC Augsburg erzielte.
    Einer der wenigen Lichtblicke im Augsburger Team. Ruben Vargas, der den zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstreffer für den FC Augsburg erzielte. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Ruben Vargas' Ausgleichstor reicht dem FCA nicht

    In der ausverkauften Augsburger Arena gingen die Kölner früh in Führung. Skhiri (7.) und Martel (16.) nutzten die Trägheit und die Fehleranfälligkeit der Augsburger Hintermannschaft weidlich aus. Skhiri verwandelte ein hauchdünn am Abseits kratzendes Zuspiel von Julian Chabot zum 1:0, Eric Martel schaltete nach einem Kölner Einwurf am schnellsten, enteilte seinen Bewachern und tunnelte FCA-Keeper Rafal Gikiewicz zum 2:0. 

    Der FCA war überrumpelt und brauchte eine Weile, um sich von diesem zweifachen Nackenschlag zu erholen. Eine der wenigen Angriffsbemühungen wurde noch vor der Pause mit dem Anschlusstreffer belohnt. Ein Billard-Ball über Arne Maier und Maximilian Bauer durch die unsortierte Kölner Abwehr erreichte den besten Spieler im FCA-Team, Ruben Vargas, der nicht lange fackelte und mit seinem zweiten Saisontor den Anschlusstreffer erzielte (29.). 

    Der FCA war wieder im Spiel, zog daraus aber keinen Nutzen, weil in der zweiten Hälfte der Treffer von Linton Maina (59.) nach erneuten Abstimmungsproblemen in der FCA-Abwehr den 3:1-Endstand besiegelte. "Wir haben zu viele lange Bälle geschlagen, das war einfach zu verteidigen“, monierte Maaßen die mangelnde Kreativität in seinem Team. "Auch die Kraft ist dann geschwunden, und wir konnten auf der ein oder anderen Position nicht mehr auswechseln.“ 

    FCA-Trainer Enrico Maaßen will Kritik nicht an einzelnen Spielern festmachen

    An einzelnen Spielern wollte der Coach seine Kritik in der anschließenden Pressekonferenz nicht festmachen. "Die Leistung beurteile ich in der Kabine, da gehe ich nicht in der Öffentlichkeit auf irgendwelche Spieler drauf. Aber sicher gab es die ein oder andere Situation, die wir auf bestimmten Positionen besser hätten lösen können.“ 

    Und während die ausgelassenen Gäste-Fans nach dem Schlusspfiff Kölner Karnevalslieder anstimmten, verkrümelten sich die Augsburger so enttäuscht wie wortkarg in die Katakomben. Nur Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw rang sich noch ein Statement ab. "Wir sind noch nicht mittendrin im Abstiegskampf. Aber es ist noch ein harter Weg“, sagte er. 

    Bundesliga-Konkurrenz aus dem Tabellenkeller punktet

    Die Blickrichtung bei Augsburg geht also zwangsläufig wieder nach unten. Denn nicht nur, dass der FCA nach dieser Niederlage wieder auf Rang 13 abgerutscht ist, einige Konkurrenten aus dem Tabellenkeller haben am Osterwochenende fleißig gepunktet. So beispielsweise der nächste Heimgegner, der VfB Stuttgart. Der ist nach seinem 3:1-Sieg gegen Bochum auf dem Relegationsplatz nur mehr sechs Punkte vom FCA entfernt. 

    Und auch die TSG Hoffenheim rappelte sich wieder auf, gewann ihr Kellerduell gegen den FC Schalke 04 (2:0) und rückte damit bis auf einen Punkt (28) an den FCA heran. "Ich habe immer wieder gesagt, dass es eine verrückte Saison ist und dass kein Verein da ist, der richtig abfällt. Das ist bis zum Ende eng“, zog Stefan Reuter die für Augsburg so unerfreuliche Bilanz dieses Spieltags und forderte: "Wir müssen jetzt sehr konzentriert sein und zulegen.“ Ob das gelingt? Am nächsten Samstag steht beim Tabellenvierten RB Leipzig eine schwere Auswärtsaufgabe an. 

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