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FC Augsburg: Gojko Kacar über Wechsel zum FCA: "Geld alleine macht nicht glücklich"

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Gojko Kacar über Wechsel zum FCA: "Geld alleine macht nicht glücklich"

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    Gojko Kacar stand bei seiner Vorstellung Rede und Antwort.
    Gojko Kacar stand bei seiner Vorstellung Rede und Antwort. Foto: Christian Kolbert

    Seine erste Trainingseinheit beim FC Augsburg hatte sich Neuzugang Gojko Kacar ganz anders vorgestellt. Am Mittwoch stand ein Triathlon für die ganze Mannschaft auf dem Programm. Die Spieler mussten in Gruppen im Landsberger Freibad schwimmen, dann mit Rad rund 40 Kilometer zur WWK-Arena fahren und dann noch einen Lauf über sieben Kilometer absolvieren.

    „Es war schon komisch. Ich habe die letzten zwei Monate nur alleine trainiert und mich darauf gefreut, wieder mit dem Ball zu kicken“, erzählte der Serbe gestern in sehr gutem Deutsch. Seit acht Jahren spielte der 29-jährige Defensiv-Allrounder nun in der Bundesliga. Zwei Jahre davon bei Hertha BSC und zuletzt sechs Jahre beim Hamburger SV (unterbrochen von einer halbjährigen Leihe nach Japan).

    Es waren aufregende sechs Spielzeiten an der Elbe. Kacar erlebte elf Trainer (darunter auch den Augsburger Armin Veh), vier Sportdirektoren und drei Klubchefs. Einige Trainer bauten auf ihn, andere nicht. Sportchefs wollten ihn loswerden, weil er mit geschätzten zwei Millionen Euro einen gut dotierten Vertrag hatte.

    Reuter und Schuster hatten Kacar schon länger auf der Liste

    In Hamburg war er Sündenbock, als Abzocker verschrien, aber auch Nichtabstiegsheld. Er war das Sinnbild der verfehlten Kaderplanung der Hamburger. Aber Kacar war da, wenn die Not am größten war. In der Saison 2014/15 erzielte er in den letzten fünf Saisonspielen für den HSV drei Tore und war maßgeblich daran beteiligt, dass sich der HSV in die Relegation rettete. Ironie des Schicksals: Im entscheidenden Spiel gegen den KSC war er gelbgesperrt. Auch in der vergangenen Saison durfte Kacar am Ende, als es noch einmal eng zu werden schien, noch einmal ran. Danach trennten sich die Wege, sein Vertrag lief aus, Kacar war vereinslos. „Ich hatte schwindelige sechs Jahre mit Höhen und Tiefen. Jetzt bin ich in einem gesunden stabilen Verein und ich will nur Fußball spielen und ihn genießen“, sagt er.

    Dafür verzichtet Kacar auf Geld: „Ich war mit dem Angebot zufrieden. Ich will glücklich sein. Geld alleine macht nicht glücklich.“ Er will aber gebraucht werden. Dieses Gefühl haben ihm FCA-Manager Stefan Reuter und Trainer Dirk Schuster vermittelt. Beide hatten Kacar schon länger auf ihrer Liste. Reuter für den FCA, Schuster noch für Darmstadt. Jetzt hat es geklappt.

    Luca Caldirola wird als Klavan-Ersatz gehandelt

    Kacar kann den Weggang von Hong als rechter Innenverteidiger kompensieren, er soll aber auch im defensiven Mittelfeld agieren. Schuster hält große Stücke auf den Rechtsfuß: „Er ist vielseitig einsetzbar. Er ist genau das, was wir gesucht haben. Darüber hinaus ist er ein Spieler mit sehr großer Erfahrung, der eine Mannschaft auch führen kann.“

    Das zeigte er gestern gleich bei seinem ersten Training als rechter Innenverteidiger. Schuster sagte: „Er hat auf dem Platz einen guten Eindruck hinterlassen. Er hat viele klare Kommandos gegeben, saubere Bälle gespielt. Ich glaube, dass er für uns eine große Verstärkung sein kann.“

    Eine. Eine weitere sucht der FCA aber noch, um Ragnar Klavan zu ersetzen. Schuster sagt: „Hinten in der Viererkette zentral würde uns ein Linksfuß ganz gut zu Gesicht stehen.“ Luca Caldirola, 25, würde diese Anforderungen erfüllen. Der Bremer, ein Linksfuß, war in der vergangenen Saison an Darmstadt ausgeliehen. Unter Schuster absolvierte er alle 34 Bundesligapartien als Innenverteidiger. Schuster sagt: „Er ist ein interessanter Mann. Es gab aber bisher keine Gespräche. Wir sind aber nach wie vor mit allen Sinnen geschärft in der Bundesliga, aber auch im Ausland unterwegs, was diese Position betrifft.“

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