Als die FCA-Spieler rund eine Stunde vor Beginn des ersten Testspiels des Bundesligisten gegen den TSV Schwaben vor dem Spielereingang des Rosenaustadions aus dem Mannschaftsbus stiegen, fehlte Demirovic. Damit war klar: der Wechsel des Top-Stürmers des FC Augsburg zum VfB Stuttgart steht kurz bevor.
Demirovic-Wechsel steht bevor: FCA und VfB einigen sich
Am Freitag hatte FCA-Geschäftsführer Michael Ströll in einem persönlichen Gespräch in Stuttgart mit den VfB-Verantwortlichen den Transferpoker beendet und den Wechsel abgeschlossen. Und der spült dem FCA eine Rekordsumme in die Kasse. Einen fixen Sockelbetrag von 21 Millionen Euro plus möglichen fünf Millionen Boni hat Ströll ausgehandelt. Damit löst der 26-jährige Demirovic, der 2022 ablösefrei vom SC Freiburg im Tausch mit Michael Gregoritsch zum FCA kam, Abdul Rahman Baba ab, der 2015 für rund 20 Millionen Euro vom FCA zum FC Chelsea gewechselt war. Der Deal muss allerdings noch vom VfB-Aufsichtsrat abgesegnet werden, für Montag oder Dienstag ist der Medizincheck geplant.
Wie FCA-Trainer Jess Thorup den Weggang seines Topstürmers der vergangenen Saison kompensieren will, sahen die 2.500 Zuschauer auf der ausverkauften Haupttribüne beim Test gegen den Regionalligaaufsteiger, den der FCA mit 3:0 (1:0) gewann, hauptsächlich in der zweiten Hälfte, als Thorup neben Phillip Tietz Neuzugang Samuel Essende aufbot.
In der ersten Hälfte ließ Thorup das französische Duo Natanael Mbuku und Irvin Cardona stürmen. Beide waren in der vergangenen Saison an AS St. Etienne ausgeliehen und stiegen mit dem französischen Traditionsklub in die Ligue 1 auf. Das 1:0 in der 24. Minute bereitete Cardona mit einem schönen Absatztrick vor, Mbuku ließ dann Schwaben-Torhüter Maximilian Reil keine Chance. Ob Mbuku und Cardona auch in einigen Wochen noch beim FCA spielen werden, ist aber nicht sicher. Sie gelten als Wechselkandidaten.
Ansonsten fiel in Halbzeit eins beim FCA vor allem Top-Talent Noahkai Banks auf. Und das nicht nur aufgrund seines Gardemaßes von 1,93 Meter. Der 17-Jährige aus dem eigenen Nachwuchs hatte erst vor wenigen Tagen einen Profivertrag beim FCA unterschrieben. Normalerweise spielt er Innenverteidiger, doch auch als Aushilfe-Rechtsverteidiger zeigte er einige gute Ansätze.
Thorup präsentierte nach dem Wechsel eine komplett neue Mannschaft
Bei den Schwaben begnügte sich Spielertrainer Matthias Ostrzolek auf das Coaching. Am Freitag beim Pokalspiel beim TSV Kottern, das nach rund 40 Minuten wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste, stand er noch auf dem Platz. Aber auch ohne den ehemaligen 34-jährigen FCA-Profi verkaufte sich der Regionalliga-Aufsteiger gut. Nicht zimperlich in den Zweikämpfen, boten die Schwaben dem spielbestimmenden Bundesligisten durchaus Paroli, setzten den einen oder anderen Nadelstich und zwangen Neuzugang Nediljko Labrovic, der nicht immer sicher wirkte im FCA-Tor, durch Bastian Kurz sogar zu einer ersten Parade.
Nach dem Wechsel präsentierte Jess Thorup eine komplett neue Mannschaft. Und es dauerte genau acht Minuten, bis Tietz zeigte, dass er auch ohne seinen Partner Demirovic trifft. In der 54. Minute staubte er zum 2:0 (54.) ab. Das 3:0 (65.) erzielte Masaya Okugawa (zurück von einer Leihe beim HSV), der einen Foulelfmeter sicher verwandelte. Der Japaner war zuvor vom Schwaben-Verteidiger Turgay Karvar gefoult worden. Danach vergab der FCA noch einige gute Chancen, doch man achtete auch darauf, sich gegenseitig nicht mehr weh zu tun. Denn unter der Woche steht für die Schwaben das Nachholspiel in Kottern an und am Freitag startet man mit dem Heimspiel gegen Aschaffenburg in die neue Saison. Der FCA fliegt am Mittwoch ins Trainingslager nach Südafrika. Ohne Ermedin Demirovic.
FC Augsburg (1. Hälfte) Labrovic – Banks, Gouweleeuw, Pfeiffer, Pedersen – Engels, Dorsch, Kömür - Mbuku – Kabadayi, Cardona
FC Augsburg (2. Hälfte) Klein - Koudossou, Bauer, Schlotterbeck, Cardona – Jensen, Breithaupt, Maier – Okugawa – Essende, Tietz
TSV Schwaben Reil (46. Sander/77. Rogg) – Della Schiava (46. Kavar), Krug, Herzig (68. Yücel), Ruisinger (77. Ebeling)– Greisel (61. Öztürk) – Heiß (46. Gerlspeck), Kurz (61. Fackler-Stamm), Ramser (77. Uludag) – Diowo (32. Greppmeir), Radoki (46. Achatz).
Tore: 1:0 Mbuku (24.), 2:0 Tietz (54.), 3:0 Okugawa (65./FE)
Zuschauer. 2.500
Schiedsrichter: Felix Wagner (Glött).
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