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FC Augsburg gewinnt sein erstes Auswärtsspiel der Saison

FC Augsburg

Ungewohnte Hochgefühle beim FCA

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    Augsburgs Spieler jubeln über den Treffer zum 1:0.
    Augsburgs Spieler jubeln über den Treffer zum 1:0. Foto: Andreas Gora, dpa

    Nun ist natürlich noch lange nicht jener Zeitpunkt erreicht, an dem die abstiegsbedrohten Klubs in der Fußball-Bundesliga zum Siegen verdammt sind. Noch immer können sie ausreichend Zähler holen, die ihnen eine weitere Spielzeit in der Erstklassigkeit bescheren. Doch seit Mittwochabend ist die Hälfte der Saison absolviert. Für Vereinsverantwortliche also ein geeigneter Zeitpunkt, um Zwischenbilanz zu ziehen.

    Wirklich zufriedenstellend war bislang nicht, was der FC Augsburg gezeigt hat. Entsprechend unter Druck stand Trainer Jess Thorup, 54, vor dem Auswärtsspiel bei Union Berlin. Der Abstand zu den Abstiegsrängen ist in den vergangenen Wochen geringer geworden, die Leistungen, vor allem aber auch die Ergebnisse enttäuschten. In Berlin wollte Thorup den Trend brechen. „Wir müssen das drehen“, sagte er wörtlich.

    Und tatsächlich, der Befreiungsschlag gelang. Der FCA siegte nach einer überzeugenden Vorstellung mit 2:0 (2:0), verschaffte sich Luft im Abstiegskampf und hat nun fünf Zähler Abstand zum Relegationsplatz. Zugleich stärkte Thorup seine Position. Überragender Augsburger Akteur: Doppelpacker Alexis Claude-Maurice. 

    Neuzugang Cedric Zesiger debütierte für den FCA

    Da der FCA aus medizinischen Gründen bei Maximilian Bauer (Gehirnerschütterung) kein Risiko eingehen wollte, kam in der Abwehr Cédric Zesiger zu seinem Debüt. Erst am Dienstag war der Schweizer verpflichtet worden, schon am Mittwoch stand der 26-Jährige im FCA-Trikot vom Anpfiff weg auf dem Rasen. „Er kennt die Bundesliga, er hat Erfahrung, er ist Nationalspieler“, hatte Thorup erklärt und so den Weg in die Startelf geebnet. Kurzfristig verzichten musste Thorup auf Robert Gumny, der zuletzt gegen den VfB Stuttgart den Rechtsverteidiger gegeben hatte. Der gesundete Marius Wolf wäre eine Option gewesen, doch Thorup entschied sich überraschend für Henri Koudossou.

    Die Gangart dieser Partie wurde sogleich deutlich: Unions Danilho Doekhi und Augsburgs Samuel Essende rasselten mit den Köpfen aneinander. Fortan zierten Verbände und Pflaster ihre Häupter. Es war eine von etlichen Szenen einer ereignisreichen Anfangsphase. Essende hätte nach einem klugen Pass Zesigers die Führung markieren können, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Unions Torhüter Alexander Schwolow (8.).

    Claude-Maurice sorgt mit seinem Doppelpack für die entscheidenden Tore

    Wenig später jedoch erzielten die Augsburger das frühe 1:0. Nach einer Hereingabe von Frank Onyeka klärte der ehemalige FCA-Spieler Rani Khedira den Ball in die Beine von Alexis Claude-Maurice. Mit einem weiteren Beweis seiner technischen Fähigkeiten katapultierte der Offensivspieler den Ball aus 13 Metern volley unter die Latte (9.). Thorup jubelte kurz, ehe er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt seine Hände wieder in seiner Jacke vergrub.

    Unions Trainer Steffen Baumgart spulte an der Seitenlinie beinahe so viele Meter ab wie seine Spieler. Diese bemühten sich um eine schnelle Antwort, doch weder der Schuss von Lucas Tousart, den FCA-Torwart Finn Dahmen parierte (10.), noch Benedict Hollerbach, den Chrislain Matsima stoppte (17.), glichen aus. Stattdessen untermauerten die Gäste ihren Willen, endlich den ersten Auswärtssieg zu holen. In der Defensive wirkte Thorups Mannschaft konzentriert und agierte kompromisslos, offensiv durchschlagskräftig. Allen voran der umtriebige und quirlige Claude-Maurice, den die Berliner nicht zu fassen bekamen. Nach einer halben Stunde sorgte er für den nächsten Stimmungskiller im Stadion An der alten Försterei. Der aufgerückte Kapitän Jeffrey Gouweleeuw passte vors Berliner Tor, wo Claude-Maurice zum 2:0 einschob.

    Erstaunlich ungefährdeter Auswärtssieg für den FC Augsburg

    Die Berliner Fans reagierten mit „Eisern Union“-Rufen, während die Augsburger Fans in ihrem Block vor Freude hüpften. Derartige Hochgefühle hatte die FCA-Anhängerschaft lange Zeit nicht mehr erlebt, entsprechend ausgelassen ihr Jubel. Nach neun Spielen ohne Sieg sorgte der Rückstand für zusätzliche Unsicherheit bei den Berlinern, während Augsburg mit mehr Genauigkeit gar einen dritten Treffer hätte nachlegen können.

    Unmittelbar nach der Pause hätte die Partie eine Wende nehmen können, doch Jordan traf nur die Latte. Berlin investierte offensiv – und gab Räume frei. Nach einem schnellen Gegenangriff lief Elvis Rexhbecaj allein Richtung Berliner Tor. Seinem Abschluss mit dem schwächeren rechten Fuß mangelte es jedoch an Wucht (57.). Mit dem dritten Treffer wäre Thorup an der Seitenlinie noch entspannter gewesen, doch auch so landete der FCA einen erstaunlich ungefährdeten Auswärtserfolg.

    So spielte der FC Augsburg gegen Union Berlin

    Augsburg: Dahmen – Matsima (75. Banks), Gouweleeuw, Zesiger – Koudossou (70. Wolf), Jakic, Giannoulis – Onyeka, Rexhbecaj (60. Maier) – Claude-Maurice (75. Kömür), Essende (60. Tietz)

    Tore: 0:1 Claude-Maurice (9.), 0:2 Claude-Maurice (30.)

    Zuschauer: 21.560

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    4 Kommentare
    Helmut Derra

    Damit war nicht zu rechnen ! Die Brise Offensive wurde nicht hinzugefügt, es blieb bei der defensiven Ausrichtung, aber wir kombinierten nach vorne, vor allem über die rechte Seite, wir können Doppelpass, Wahnsinn und die Chancen werden eingenetzt. C. Maurice zweimal eiskalt vor dem Tor. Koudossou mit starker Leistung, da kann sich der Wolf hinten anstellen. 2. Hälfte begann mit einem Warnschuss der Eisernen, Dusel ghabt. Wichtig, wir spielen weiter aktiv nach vorne und beschäftigten die Unioner. Mutig vom Trainer, Doppel-Packer C. Maurice u. Matsima hatten Feierabend, Banks u. Kömür durften ran. Zesiger mit gutem Debüt. Zwei Chancen ließ man zu, ansonsten hatte man alles im Griff. Ein verdienter Auswärtserfolg, bissig in den Zweikämpfen und endlich mit einem passablen Passspiel. Zweikampfquote ausgeglichen, 1 km mehr gelaufen, alles paletti. Da kannst nur sagen, weiter so.

    Christian Herrmann

    Gemessen an den bisherigen Auswärtsdarbietungen war das mit Abstand die beste Leistung unserer Truppe. Na also, geht doch! - möchte man sagen. Allerdings spielt man nur so gut wie es der Gegner zulässt. Und in den letzten 15 Minuten vor der Pause hätte Union noch viel mehr zugelassen. Das ist der einzige "Vorwurf" , den man der Mannschaft machen muss, hier nicht noch ein drittes Tor nachgelegt zu haben. Wäre Jordans Lattenschuss in der 46. Minute reingegangen, wäre es ungemütlich geworden. Ist er aber nicht, Dahmen wäre wohl auch drangewesen, wenn der Ball etwas tiefer gekommen wäre. Zesiger mit einer soliden Leistung, zusammen mit Jeff, Schlotti und Matsima sind wir da nicht schlecht aufgestellt. Auch Banks nach seiner Einwechslung mit einer zwar kurzen, aber guten Leistung. Der muss Spielpraxis bekommen , wenn da hinten einer ausfällt. Claude Maurice darf ruhig noch öfter treffen. Tolle Leistung gestern.

    Viktoria Reissler

    So toll war das Ganze nicht. Meines Erachtens ist der FCA auf einen Gegner getroffen, der noch schlechter war als er selbst. Aber es gab auch Lichtblicke. Die Abwehr mit dem Neuen Zesiger stand recht sicher. Und Henri Koudossou könnte ein richtig Guter werden, er spielte richtig gut...........................

    Norbert Huebner

    Am gestrigen späteren Abend in Köpenick wurden, am letzten Spieltag der Hinrunde, endlich die vielen Worte der letzten Zeit mit Taten unterlegt und ein von Minute Eins bis in die Nachspielzeit hinein hochkonzentrierter FCA lies " Eisern Union", beim Heimdebüt von Coach Steffen Baumgart, durch eine taktisch und kämpferisch gute Vorstellung, in keiner Spielphase zur Entfaltung kommen. Kompliment auch für Jess Thorup, der im Kultstadion Alte Försterei Mut zeigte und Henri Koudossou anstatt des fromschwachen Wolf in die Startelf stellte und mit Cédric Zesiger einen sehr konzentrierten, guten Debütanten auf den neu verlegten Rasen in Berlin sofort das Vertrauen gab. Schön auch, unsere anderen Youngster, wie den bereits gegen Stuttgart auffälligen Banks sowie Kömür, wichtige Spielminuten zu ermöglichen. Nun sollte man jedoch auf dem Teppich bleiben und am späten Sonntagnachmittag an der Weser punktemäßig nachlegen, dann wären die "Berliner Punkte" vergoldet. Nobby Die Stimme der Rosenau

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