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FC Augsburg: Gestatten: Philipp Max, der Musterschüler

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Gestatten: Philipp Max, der Musterschüler

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    Philipp Max ist erfolgreich.
    Philipp Max ist erfolgreich. Foto: Ulrich Wagner

    Auch die Tage vor Weihnachten sind für Philipp Max alles andere als ruhig. Mit seiner Freundin Annabell entdeckt er gerade New York, inklusive Helikopterflug über der Millionenstadt. Es ist das erste Mal, dass sie die Metropole an der Ostküste der USA besuchen. Der Kurztrip über den Atlantik ist nicht gerade das, was man Erholungsurlaub nennt, aber er passt zur aufregenden Entwicklung des letzten Jahres des Fußballprofis des FC Augsburg. Max ist neben den Torjägern Alfred Finnbogason und Michael Gregoritsch einer der Überraschungsspieler in der Überraschungsmannschaft der Saison.

    „2017 war ein sensationell gutes Jahr für den FCA. Wir haben eine richtig gute Entwicklung genommen, spätestens seit wir uns zum Ende der vergangenen Saison zusammengerauft haben“, zog Max direkt nach dem Freiburg-Spiel Bilanz. Und Max trug einen großen Anteil dazu bei. Zehn Torvorlagen ist europaweit der Spitzenwert für einen Defensivspieler. Nicht verwunderlich, dass er damit auch in das Visier etlicher Topklubs aus Spanien, aber besonders aus England geraten ist.

    Vor allem Pep Guardiola, der Trainer des Premier-League-Tabellenführers Manchester City, könnte sich anscheinend Max gut als Ergänzung für seine verletzungsbedingt ausgedünnte linke Abwehrseite vorstellen. City-Scouts sollen schon in Augsburg gewesen sein.

    Philipp Max zählt zu den Top-Verdienern beim FCA

    Beim FCA sieht man der näheren Zukunft von Max gelassen entgegen. Sein Vertrag wurde erst im Juli bis 2022 verlängert und finanziell aufgestockt. Damit zählt der 24-Jährige mit zu den Top-Verdienern im Verein. Was noch wichtiger ist, der Vertrag enthält keine Ausstiegsklausel. Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport, erklärte nach dem Freiburg-Spiel grundsätzlich zu Transfers: „Es ist nichts geplant.“ Ökonomische Zwänge hätte der Verein nicht, es entscheide nur das Sportliche. Da spielt Max beim FCA eine zentrale Rolle. Zudem scheinen es Max und auch sein Management mit einem Wechsel nicht eilig zu haben. Auf jeden Fall jetzt im Winter nicht. Man weiß, dass Max seine Leistung auf diesem Niveau erst noch stabilisieren und vielleicht sogar noch verbessern muss.

    Ähnlich sieht das sein Vater Martin Max, der Ex-Bundesliga-Torjäger. Nach dem Schalke-Spiel erklärte er: „Ich glaube, England ist im Moment kein Thema. Es ist wichtig, was auf dem Platz passiert. Er muss seine Leistungen bestätigen, nur das kann er beeinflussen, alles andere kommt von alleine.“ Ansonsten will der 49-Jährige seinen Sohn nicht groß beraten. „Ich möchte als Ex-Profi eigentlich nur sein Vater sein. Uns nervt es beide, wenn es immer heißt: der Vater von. Man muss sich da zurücknehmen, um dem Sohn Freiraum zu lassen, damit er seine Persönlichkeit entwickeln kann, und das hat er überragend gemacht.“

    Max weiß, dass er sich immer weiter verbessern muss

    Max gilt als Fußball-Profi, der reflektiert und der vor allem weiß, dass er sich immer weiter verbessern muss. Diese Lernfähigkeit zeichnet ihn schon seit seiner Jugend aus. Denn Max war keiner, der mit seinem Talent überzeugte, er musste sich alles erarbeiten, lernte aber schnell. Wohl auch darum zeigte seine Leistungskurve mit der Ernennung von Manuel Baum im Dezember 2016 zum Cheftrainer steil nach oben. Zwar gehörte Max nach seinem Wechsel im Sommer 2015 vom KSC von Beginn an zum Stammpersonal, doch der damalige Trainer Dirk Schuster baute mehr auf den robusteren Konstantinos Stafylidis.

    Unter Baum, seinem ehemaligen Lehrer an der Walter-Klingenbeck-Realschule in Taufkirchen, erwies sich Max aber als Musterschüler. Baum arbeitete viel an den Stärken von Max. Der eröffnet schnell das Spiel, marschiert die Außenlinie rauf und runter, fast 200 zurückgelegte Kilometer ist ein Topwert. Für ihn ist Max als Umschaltspieler, Standardschütze und Vorlagengeber ein elementarer Baustein. Jetzt gilt es noch die kleineren Defizite in der Defensive wie im Zweikampfverhalten, im Kopfballspiel und besonders in der wichtigen Passsicherheit abzulegen. Gelingt dies, dann stehen ihm wohl alle Türen offen.

    Für Max selbst geht erst einmal ein „hoch emotionales“ Jahr zu Ende. „Es fällt auf, wie viel Energie vor allem wir als FC Augsburg benötigen, um in der Bundesliga Punkte zu holen. Aber wir haben das überragend gemacht. Ein großes Lob an alle Beteiligten. So wollen wir auch das kommende Jahr weitermachen.“ Nach Abschied hört sich das nicht an. Kraft tankt er nun über die Feiertage bei der Familie in Recklinghausen. Da kommt dann auch mal der Überflieger zur Ruhe.

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