Jess Thorup kam zur Begrüßung. Wie es sich gehört. Pellegrino Matarazzo aber war noch gar nicht an seinem Platz. Wenige Augenblicke vor Anpfiff kam der Trainer der TSG Hoffenheim erst aus dem Spielertunnel geeilt. Er lief Thorup direkt in die Arme, die beiden umarmten sich kurz. Für Matarazzo war es ein zukunftsweisendes Spiel an diesem trüben Sonntagnachmittag. Jess Thorup und sein FC Augsburg dagegen erleben nach der erfolgreichen englischen Woche mit zwei Siegen und einem Unentschieden recht ruhige Tage. Daran ändert das 0:0-Remis vor 28.300 Fans nichts.
Bis es so weit war, mussten sich die Gastgeber allerdings durch einen mühsamen Nachmittag quälen. Hoffenheim war anzumerken, dass die Furcht vor einem Gegentor ähnlich groß war wie das Vermögen ihres Mäzens Dietmar Hopp. Entsprechend hielten sich die Gäste trotz ihrer spielerischen Qualität im Kader offensiv weitgehend zurück. Allerdings schien auch die Abwehr nicht so gefestigt, wie es sich Matarazzo gewünscht hat. So kamen die Augsburger zu recht viel Ballbesitz, was ein deutlicher Unterschied zu den vergangenen Ligapartien gegen Dortmund und Wolfsburg war. Ballbesitz alleine aber verspricht noch längst keinen Erfolg.
FC Augsburg gegen Hoffenheim: FCA verspielt gute Chancen
Der FCA mühte sich um Struktur. Oft aber war der Aufbau zu langsam. Falls sich doch mal Räume auftaten, verhinderten technische Unzulänglichkeiten gute Möglichkeiten. Erstmals gefährlich wurden die Gastgeber in Minute 18, als Arne Maier am Strafraum recht frei zum Schuss kam, der Ball aber von Hoffenheims Arthur Chaves noch abgefälscht wurde. Maier war beim FCA für den gesperrten Elvis Rexhbecaj in die Startelf gerückt. Allzu häufig machte der Mittelfeldspieler in Hälfte eins nicht auf sich aufmerksam. Gefährlichster und auffälligster Augsburger war mal wieder Alexis Claude-Maurice. Der Franzose behandelt das Spielgerät nicht nur elegant, er hat auch durchaus gute Ideen, um für Gefahr zu sorgen.
In Minute 27 musste sich Hoffenheims Torwart Oliver Baumann strecken, um einen Schuss von Claude-Maurice über die Latte zu lenken. Wenig später verfehlte der FCA-Angreifer das Tor mit einem weiteren Schussversuch nur knapp. Die Gastgeber waren aktiver, mussten sich aber gedulden, bis es zur ersten wirklich guten Chance kam. Bei Hoffenheim dagegen gab es offenbar Gesprächsbedarf wegen der spielerischen Ausrichtung. Zumindest eilte Stürmer Andrej Kramaric nach gut einer halben Stunde an die Außenlinie und diskutierte mit Matarazzo – zunächst ohne erkennbare Veränderungen in der Folge.
Das FCA-Spiel ähnelt der Partie im Pokal gegen Schalke 04
Hälfte zwei begann mit dem gleichen Personal und einer ersten Schusschance für Hoffenheim. In der 49. Minute lag der Ball plötzlich frei vor den Füßen von Tom Bischof, der das Spielgerät allerdings aus 16 Metern über die Latte hämmerte. Hatte der FCA in Hälfte eins das Spiel kontrolliert, hatten nun die Gäste plötzlich mehr Ballbesitz. Möglichkeiten aber ergaben sich auch daraus vorerst nicht. Für beide Torhüter blieb es damit ein recht beschäftigungsloser Nachmittag. Immerhin durfte sich Augsburgs Nediljko Labrovic darüber freuen, sein erstes Zu-Null-Spiel erlebt zu haben. Da dürfte Laune und Selbstvertrauen vor der Reise zur kroatischen Nationalmannschaft deutlich heben.
In die Offensive verirrten sich die Augsburger zunächst kaum mehr, der Spielverlauf ähnelte dem der Pokalpartie gegen den FC Schalke 04. Der Zweitligist hatte in Hälfte zwei mehr Spielanteile, am Ende stand dennoch ein 3:0-Erfolg des FCA. Diese Deutlichkeit erreichten die Augsburger am Sonntagnachmittag nicht mehr.
Doppelchance für den FCA gegen Spielende
Vieles blieb Stückwerk. Beispielhaft war ein Freistoß aus der eigenen Hälfte, der Keven Schlotterbeck in der 73. Minute völlig missriet. Der Ball segelte ins Toraus, fern von seinen Mitspielern. Auf den Tribünen setzte ein leichtes Murren ein. In der Schlussphase wurde es noch einmal turbulent. Der FCA kam zu einer Doppelchance. Zunächst rettete Hoffenheims Baumann reaktionsschnell bei einem abgefälschten Schuss des eingewechselten Steve Mounié, wenig später scheiterte Samuel Essende freistehend. Auf der Gegenseite wurde Labrovic nach einem Fernschuss zu seiner ersten Parade gezwungen. Plötzlich war deutlich mehr Schwung in der zuvor lange Zeit langweiligen Partie.
Der FCA hatte wieder die Hoheit auf dem Platz übernommen, etliche Eckbälle waren die Folge. Zu einem Torerfolg aber führte keine mehr. Immerhin war das 0:0-Unentschieden die vierte Partie ohne Niederlage in Folge – darauf kann die Mannschaft in der Länderspielpause weiter aufbauen. Sie hat gezeigt, dass die defensive Stabilität passt. In der Offensive gibt es dagegen noch einiges zu tun.
Welche der beiden Mannschaften hatte am Donnerstag ein schweres Spiel? Mir schien, der FCA glaubte, er führe zur Pause mit 3:0.
Ein Rätsel bleiben für mich die Auswechslungen von Jens Thorup. Mit Maier und Tietz nahm er die gefährlichsten Angreifer raus. Und lässt Onyeka drin, der fast alle Bälle verliert..............................
Ein trostloses Remis zu Hause gegen Hoffenheim ist zu wenig. Der Gegner war/ ist keine Übermannschaft.
Vor dem Spiel war schon klar wir werden nur punkten wenn wir unsere Stärken komplett abrufen können. Die Augsburger bestimmten 30 Minuten lang das Spiel, danach war die TSG mit dabei. Bei 2 - 3 Halbchancen, da fehlte auch etwas Abschlussglück.In der 2. Hälfte standen die Gäste höher und geben den Ton an. Der FCA nach vorne, spielerisches Armenhaus. Die TSG weiter tonangebend. Wer bitte hat unserm Team den Stecker gezogen, es kommt fast nichts mehr, bis zur 80. Min. hat's gedauert, wir sind wieder auf Sendung, am Ende einfach zu wenig, eine Nullnummer. Fazit : Der Abwehrverbund steht, erstes Mal zu Null. Ein C. Maurice reicht nicht; spielerisch - ne das reicht nicht
In der ersten HZ fand ich's ganz ansehnlich. Diesmal war das Glück nicht auf unserer Seite bzw. stand Baumann im Kasten und ließ CM "Eier" nicht rein. Dann wie schon umfassend erwähnt, eine nicht zu erklärende Lethargie nach der Pause. Diese Mannschaft ist schon seltsam. Wenigstens hielt der Abwehrverbund und man sicherte ein Unentschieden. Mal sehen, ob es gegen die Bayern wieder verstärktere Bemühungen geben wird. War ja schon immer so, dass der FCA gegen die Großen besser aussieht/mehr Engagement zeigt.
Wieder ein FCA mit zwei Gesichtern...mir ist es ein Rätsel, warum man dieses schon lange bestehende Problem nicht lösen kann. Fehlt es an der körperlichen Fitness....Hoffenheim, diese Saison nur ein Schatten seiner selbst, hatte ein schweres EL-Spiel gegen Lyon, gerade einmal gut zwei Tage zurückliegend in den Knochen....oder fehlt es an der mentalen Umsetzung? Es wird weiter ein ungelöstes Rätsel bleiben, zumal es selbst Jess Thorup immer noch nicht geschafft hat, diese Einstellungstaste zu löschen. Auf so einen FCA wie gestern werden sich die Rothosen von der Säbener Straße freuen. Hoffe, da zeigen wir ein anderes Gesicht und halten konsequent dagegen. Nobby Die Stimme der Rosenau
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