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FC Augsburg: Für FCA-Trainer Enrico Maaßen geht es endlich auf den Platz

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Für FCA-Trainer Enrico Maaßen geht es endlich auf den Platz

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    Enrico Maaßen und seine ersten Ansprache auf dem Platz. Am Mittwoch fand die erste Trainingseinheit statt. Rund 50 Fans wollten sich den neuen Trainer und das Team anschauen.
    Enrico Maaßen und seine ersten Ansprache auf dem Platz. Am Mittwoch fand die erste Trainingseinheit statt. Rund 50 Fans wollten sich den neuen Trainer und das Team anschauen. Foto: Ulrich Wagner

    Just in diesem Moment regnet es. Und zwar so richtig. Als Enrico Maaßen mit dem Mountainbike vom Stadion zum Trainingsplatz strampelt, ist das Wetter wenig einladend. Vielleicht ist es aber ein gutes Omen. Es gab Trainer beim FC Augsburg, die bei Sonnenschein ihren ersten Tag auf dem Platz erlebten, jedoch frühzeitig beim Fußball-Bundesligisten entlassen wurden. Bei Sonnenschein hätten den Hoffnungsträger wohl mehr Fans empfangen, so zieren ein paar bunte Regenschirme den Eingang. Bilden einen Spalier, durch den der FCA-Trainer rollt. Hier ein „Hallo“, dort ein „Servus“. Geklatscht wird nicht. Wie auch, mit Schirm in der Hand.

    Rund 50 Anhängerinnen und Anhänger sind neugierig, beäugen die ersten Schritte des Neuen. Machen sich ein Bild, wie er mit den Spielern spricht. Aussagekräftig ist das wohl für die wenigsten. Ob nun ein Herrlich, Weinzierl oder eben Maaßen die Spieler anweist, verkommt zur Nebensächlichkeit. Weit wichtiger ist ihnen, dass der FCA wieder Freude verbreitet, wenn sie im Stadion sitzen oder stehen. Dass die Spielweise attraktiv ist und sie wieder gerne die Arena besuchen.

    Enrico Maaßen hat in den vergangenen Tagen viele Hände beim FC Augsburg geschüttelt

    Die Basis für Erfolge, die übers Minimalziel Klassenerhalt hinausgehen, legt Maaßen in den nächsten Tagen und Wochen auf dem Platz. Am Mittwoch durfte er diesen endlich betreten. Durfte also dorthin, wo er reichlich Zeit verbringen wird. Spieler anweisen, Kommandos geben, Taktiken einstudieren, aber auch Spaß verbreiten. Das sind die Aufgaben, die den 38-Jährigen auf dem gepflegten Grün nahe der WWK-Arena erwarten werden.

    In den ersten Tagen in hat der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten unzählige Hände geschüttelt, hat Mitarbeiter kennengelernt, hat das Umfeld des Vereins erklärt bekommen. Stets gab sich Maaßen offen, interessiert, kommunikativ. Zu spüren war das Bemühen, Aufbruchstimmung zu verbreiten. Ganz im Sinne der Verantwortlichen, allen voran Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter, der nach einem schwierigen Saisonende mit internen Turbulenzen die Zukunft und das Treiben auf dem Platz in den Vordergrund rücken möchte.

    Maaßen wird in den kommenden Wochen über den Kader entscheiden

    Als Reuter, immer noch wegen seiner Hüft-OP an Krücken, den Trainingsplatz betritt, lächelt er den Regen weg. Richtung Fans sagt er: „Wir wollten, dass es nicht so heiß ist.“ Er sieht, wie engagiert die Spieler bereits in der ersten Einheit zu Werke gehen. Alles ist auf Null gestellt, in der Vorbereitung werden Ränkespiele stattfinden. Maaßens Vorgänger Weinzierl hatte eine Achse gebildet, hatte seine Vertrauensleute. Konkurrenzkampf fand weniger ausgeprägt statt. Jetzt sehen vor allem jene Spieler eine Chance, die bislang in der zweiten Reihe standen, die Jensens oder Günthers.

    Ob Felix Götze, Maurice Malone oder Torhüter Benjamin Leneis doch noch eine Zukunft beim FCA haben? Am Mittwoch sind die Leihspieler jedenfalls zurück auf dem Platz in Augsburg. Womöglich erneut nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu einem anderen Klub. Malone wird mit Zweitligist FC St. Pauli in Verbindung gebracht.

    Niklas Dorsch hatte sich gegen Fürth das Schlüsselbein gebrochen

    Maaßen wird in den nächsten Wochen entscheiden, welche Spieler er behalten möchte. Der Kader soll kleiner, zugleich aber qualitativ hochwertiger werden. Zudem fehlen noch die Nationalspieler. Verletzt sind Ruben Vargas (Muskelverletzung am Oberschenkel), Naoh Sarenren Bazee und Tobias Strobl (beide Reha nach Kreuzbandriss). Nicht auf dem Platz ist ebenso Reece Oxford, der nach Saisonende eine Reha absolvierte und verspätet in den Urlaub startete. Niklas Dorsch beendet nach 45 Minuten seine individuelle Einheit auf dem Platz. Für den zentralen Mittelfeldspieler sind die ersten Pflichtspiele das Ziel. Dann will er wieder mitwirken, nachdem er sich am letzten Spieltag gegen Fürth das Schlüsselbein gebrochen hatte.

    Erfahrungsgemäß wird erst in den zwei, drei Wochen vor Saisonstart das personelle Gerüst stehen. Jetzt werden Grundlagen gelegt. Die Zeiten ausufernder Dauerläufe sind Geschichte, heutzutage erlangen die Profis Kondition in Spielformen. Und so jagen Felix Uduokhai und seine Mitspieler Bällen hinterher und treten Bälle in sechs Miniaturtore. Nach 80 Minuten ist die Einheit vorbei. Spieler machen Selfies mit Fans, Maaßen schwingt sich aufs Rad. Den Weg zum Trainingsplatz und zurück kennt er jetzt.

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