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FC Augsburg: Freitagabend ist FCA-Zeit: Warum sich Gikiewicz wie in der Champions League fühlt

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Freitagabend ist FCA-Zeit: Warum sich Gikiewicz wie in der Champions League fühlt

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    Großer Jubel bei Torschütze Fredrik Jensen (Mitte) und seinen Kollegen nach dem 1:0 gegen Hoffenheim.
    Großer Jubel bei Torschütze Fredrik Jensen (Mitte) und seinen Kollegen nach dem 1:0 gegen Hoffenheim. Foto: Christian Kolbert, kolbert-press

    Enrico Maaßen und Pellegrino Matarazzo standen noch lange zusammen. Angeregt unterhielten sich die beiden Trainer nach einem anstrengenden Fußball-Abend in den Katakomben der WWK-Arena. Sie plauderten über ihre Teams, die kommenden Gegner und die schweren Aufgaben. Maaßen konnte dabei deutlich entspannter sprechen. Sein FC Augsburg hat seine Lage durch den 1:0-Heimsieg am Freitagabend deutlich verbessert, während Matarazzos 1899 Hoffenheim weiterhin tief in der Krise steckt.

    Ein spätes Tor hatte den FC Augsburg feiern lassen. Mal wieder an einem Freitagabend, an dem die Augsburger unbesiegbar scheinen. Es war der sechste Erfolg in Serie an einem Freitagabend. "Es gibt kaum schöneres, als am Freitagabend zu gewinnen. Da macht es noch mehr Spaß, sich am Samstag die Bundesliga-Konferenz mit einem Stückchen Kuchen und einem Kaffee anzuschauen", sagte Stefan Reuter. Der Geschäftsführer Sport genoss einen weiteren besonderen Abend. Das 1:0 gegen Hoffenheim war der dritte Heimerfolg des Jahres. Die Heimschwäche aus der Vorrunde ist abgelegt, der FCA entwickelt sich zu einer Heimmacht. Genau so, wie es sich Trainer Enrico Maaßen wünscht.

    FCA steckt emotionale Rückschläge gut weg

    Es war viel Arbeit und Geduld nötig, bis die drei Punkte gesichert waren. Weil zweimal Schiedrichter Patrick Ittrich ein Tor nach Absprache mit dem Kölner Videokeller zurücknahm. Weil er Ermedin Demirovic einen möglichen Elfmeter verweigerte. Entscheidungen, die der Schiedsrichter nach der Partie ausführlich begründete. 

    Bei Kelvin Yeboahs Schlag ins Gesicht von Hoffenheims Kevin Vogt im Vorfeld von Demirovic' Treffer sei für Ittrich die Intensität der Berührung entscheidend gewesen. Die sei deutlich höher gewesen als Delaneys Kontakt mit Demivoric' Kopf wenige Zeit später. Und bei Arne Engels' vermeintlichem Führungstreffer war ihm direkt vor dem Schuss der Ball an den Arm geflogen. Alles nachvollziehbare Entscheidungen also, wenngleich ärgerlich aus Augsburger Sicht. "Die Mannschaft hat diese emotionalen Rückschläge gut weggesteckt", lobte Reuter.

    FCA hilft am Ende eine große Willensleistung

    Dass es zu einem Heimsieg reichte, lag "an einer absoluten Willensleistung", wie Maaßen stolz erklärte. Das zeige sehr deutlich den Geist innerhalb des Teams. "Ich bin stolz, dass wir nach dem Spiel in Mainz wieder in die Erfolgsspur gekommen sind", meinte Maaßen. Viel hatte auf ein 0:0 hingedeutet. In der 88. Minute aber flog ein letzter Eckball von Engels in den Strafraum, Jeffrey Gouweleeuw verlängerte mit dem Rücken, Fredrik Jensen drückten Ball über die Linie. "Wir haben da alle unseren Job gemacht", sagte der Torschütze, der mit einer neuen Frisur auffiel. Die Haare des Finnen sind nun kurz. "Ich habe drei Kilogramm dadurch verloren", sagte er und lachte. Die tägliche Arbeit und Pflege mit so langen Haaren sei ihm zu viel geworden, ergänzte er. Und windschnittiger sei er nun ohnehin. 

    Maaßen freute vor allem, dass endlich ein Sieg gegen einen Gegner aus dem direkten Tabellenumfeld gelungen ist. An diesem Vorhaben waren die Augsburger schon häufiger in dieser Saison gescheitert. "Ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten fühlt sich richtig gut an", lobte der Trainer. "Das macht für uns den Heimsieg noch schöner als ohnehin schon", fügte Reuter hinzu. 

    FCA-Torwart Gikiewicz hat ein neues Hobby gefunden

    Die Freitagabend-Euphorie wollen die Augsburger nun auch in die Partien am Samstag oder Sonntag transportieren. Wobei: Der Freitagabend ist schon ein ganz besonderer Termin. Spielbeginn 20.30 Uhr, die Flutlichter brennen, die Atmosphäre erinnert an Europapokal. "Das ist meine Champions League", sagte denn auch Torwart Rafal Gikiewicz. Mit seinem 35 Jahren werde er es wohl nicht mehr in die Königsklasse schaffen, deshalb genießt er die Abendpartien der Bundesliga umso mehr. Zudem hat er für sich ein neues Hobby entdeckt. Seit wenigen Wochen spielt der FCA-Torwart Schach. Gegen Kollege Robert Gumny oder online. Für den Kopf sei das ganz wichtig. Aber auch für den Körper. "Meine Frau hat mir gesagt, wenn ich eine Stunde Schach pro Tage spiele, verliere ich viele Kalorien", sagte Gikiewicz. Die Stimmung am Freitagabend war einfach gut.

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