Diesmal durfte Enrico Maaßen bereits zum Interview dort stehen bleiben, wo er sich auch später während des Spiels häufig aufhalten würde: vor der eigenen Auswechselbank. Der Trainer des FC Augsburg musste zum Gespräch vor der Partie gegen Bayer Leverkusen nicht wie sonst hinüber auf die andere Seite an der Gästebank vorbei laufen. Kräfte sparen, auch für den Trainer.
Für seine Spieler galt das später nicht. Sie mussten viel laufen. Es war eine intensive Partie gegen die Gäste aus dem Rheinland, die mit einem 1:0-Heimsieg vor 27.318 Fans endete. Für die Augsburger war es der zweite Sieg in diesem Kalenderjahr, nach vier Spieltagen nach der langen Winterpause ist die Bilanz ausgeglichen. Noch wichtiger aber: Durch den Erfolg gegen Leverkusen hat sich der FCA wieder etwas mehr Luft im Kampf um den Klassenerhalt in der Bundesliga verschafft und nebenbei gegen den einstigen Angstgegner zum zweiten Mal gewonnen.
FCA lässt Bayer Leverkusen zuhause in Augsburg nicht viel Raum
In Hälfte eins war es eine aktisch geprägte Partie. Leverkusen ließ hin und wieder erkennen, dass die Mannschaft technisch begabt ist und schnelles Kombinationsspiel praktizieren kann. Wirklichen Erfolg aber brachte das nicht. Außer fast in Minute 30, als Moussa Diaby den Pfosten traf. Dem Schuss war ein sehenswerter Spielzug aus dem eigenen Strafraum voraus gegangen. Der FCA ließ aber nicht viel mehr zu, was taktischer Disziplin und starker Defensivarbeit geschuldet war.
In der Offensive aber gelang den Gastgebern in Hälfte eins wenig. Zum ersten Mal wurde es in der 15. Minute gefährlich, als Arne Engels mit einer Flanke keinen Abnehmer fand. Nach etwas mehr als einer halben Stunde flog erstmals der Ball auf das Tor von Bayer Leverkusen, Torwart Lukas Hradecky aber hatte keine Probleme mit dem Schuss von Dion Beljo, der in den ersten 45 Minuten der auffälligere der beiden Augsburger Stürmer war. Mergim Berisha hatte dagegen noch so seine Probleme, sich gegen die Bayer-Abwehr durchzusetzen. Das sollte sich in Hälfte zwei ändern.
Maaßen verändert Aufstellung des FCA im Vergleich zum Freiburg-Spiel nur leicht
Maaßen hatte seine Startelf nur auf einer Position im Vergleich zum 1:3 in Freiburg verändert. Fredrik Jensen ersetzte den gesperrten Ermedin Demirovic. Die Wahl fiel auf den Finnen, weil er in der Defensive sorgsamer arbeitet als Kelvin Yeboah, der sich ebenfalls Hoffnungen auf sein Startelf-Debüt hatte machen können.
Der 22-Jährige hatte bei seinen bisherigen Kurzeinsätzen überzeugt und bereis zwei Treffer vorbereitet. In die Startelf aber brachte ihn das vorerst nicht. Er wurde ebenso wie Niklas Dorsch knapp 20 Minuten vor Schluss eingewechselt.
FCA soll Heimmacht werden: Schritt in die richtige Richtung
Eine Heimmacht möchte der FC Augsburg wieder werden. Die Arena zu einer Festung machen, wie Trainer Enrico Maaßen zuletzt häufiger betont hatte. Der Auftakt in diesem Jahr war durch das 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach gelungen.
Gegen Leverkusen folgte der zweite Schritt, weil sich der FCA wie gegen Gladbach nach der Pause deutlich steigerte. Die Angriffe wurden häufiger und vor allem gefährlicher. So wie in der 55. Minute, als Beljo mit einem Fernschuss an Hradecky scheiterte. Aber kein großes Problem, fiel doch direkt durch die folgende Ecke der 1:0-Führungstreffer. Mergim Berisha stand fünf Meter vor dem Tor völlig frei und köpfte ein. Der Stürmer hatte bereits den Siegtreffer gegen Mönchengladbach erzielt und auch beim 1:3 in Freiburg getroffen. In der 72. Minute aber vergab er die große Chance zum 2:0, als er den Ball nach einer Hereingabe von Pedersen nicht unter Kontrolle bekam.
Cordova wird offenbar den FCA verlassen
Ein anderer Stürmer wird wie bereits berichtet den FCA verlassen. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass Sergio Cordova zu den Vancouver Whitecaps nach Kanada wechselt. Das Team spielt in der nordamerikanischen Profiliga MLS. Nach Informationen unserer Redaktion sind nur noch Details zu klären, ehe der Transfer des Stürmers perfekt ist.
Die Ablösesumme soll bei zwei Millionen Euro liegen. Cordova hatte zuletzt bereits im Training gefehlt, am Donnerstag war er nach Kanada geflogen.
FC Augsburg: Gikiewicz – Gumny, Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen (90. Zehnter) – Engels, Rexhbecaj (72. Dorsch) - A. Maier (90. Caligiuri), F. Jensen (72. Yeboah) – Beljo (82. Sarenren-Bazee), Berisha
Bayer Leverkusen Hradecky – Kossounou (62. Demirbay), Tapsoba, Hincapié (89. Bellarabi) – Frimpong, Palacios, Andrich (77. Hudson-Odoi), Bakker (77. Tah) –Diaby, Hlozek (62. Wirtz), Adli
Tor 1:0 Berisha (55.)
Zuschauer 27.318