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FC Augsburg: Felix Uduokhai und der lange Weg zurück ins FCA-Team

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Felix Uduokhai und der lange Weg zurück ins FCA-Team

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    Felix Uduokhai hat viel während seiner Verletzungszeit gelernt.
    Felix Uduokhai hat viel während seiner Verletzungszeit gelernt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Zweifel lässt Felix Uduokhai nicht zu. Falls doch, nur ganz wenige Momente. So wie nach der Partie gegen Mainz 05, als sich der Innenverteidiger des FC Augsburg wieder schwerer verletzt hatte. Mainz-Torwart Robin Zentner war ihm aufs Bein gefallen, mit Folgen für den Augsburger: Syndesmoseriss. Uduokhai spielte dennoch zu Ende, in der Hoffnung, dass die Verletzung nicht ganz so schlimm ist. Die MRT-Bilder aber brachten Gewissheit. Der 25-Jährige musste etliche Wochen aussetzen. Mal wieder, nachdem auch die Saison zuvor nicht optimal gelaufen war.

    Uduokhai aber zweifelte nur kurz. „Es sind ein, zwei Tage, an denen man hadert, sich nach dem Warum fragt. Ich versuche dann aber, mir schnell wieder ein Ziel zu setzen“, erzählte er im Trainingslager von Algorfa. Über kleine Etappen wollte er das große Ziel erreichen. Wieder auf dem Platz stehen, wieder kicken können. Er hat in seiner Karriere gelernt, dass man nichts überstürzen darf. Dass man auch eine Ausfallzeit positiv angehen kann. „Man hat Zeit für andere Dinge, die vorher eher nicht gingen. Zum Beispiel Zeit mit Freunden und Familie verbringen, mal den Blick weiten, weil man nicht permanent im ‚Du musst, du musst‘-Rhythmus ist“, erklärte der Innenverteidiger.

    Felix Uduokhai hat noch Kleinigkeiten angepasst

    Er hat gelernt, noch besser auf seinen Körper und dessen Signale zu achten. „Es sind kleine Dinge, die man anpassen kann“, sagte er. Vor allem seine Ernährung veränderte er nochmals. „Da hatte ich vorher schon einige Dinge angepasst, aber es ist kein Hokuspokus. Ich habe gemerkt, dass mir das guttut. Das eine Heilmittel gibt es aber nicht“, sagte er. Und: „Mein Körper ist mein Kapital, deswegen ist es immer wichtig, auf ihn zu achten.“

    Uduokhai ist ein Fußballer, der seinen Blick gerne weitet. Der über seinen Beruf hinausschaut. Der 25-Jährige ist sehr gläubig, Ende November vergangenen Jahres besuchte er auf Einladung des evangelischen Religionslehrers Simon Leutz im Rahmen der Initiative „Fußball mit Vision“ die Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe in München. Dabei sprach Uduokhai auch über seinen Glauben, der ein fester Anker im stetigen Auf und Ab des Profifußballs sei.

    Jordan Siebatcheu (FC Union Berlin) setzt sich durch gegen Ruben Vargas (FC Augsburg #16) und Felix Uduokhai (FC Augsburg #19, re.);

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FC Augsburg, Trainingslager Algorfa, Spanien  2023
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    Uduokhai hat Höhen erlebt, er war schon für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden. Im Winter 2020 war das, noch unter Joachim Löw. Einsatzminuten bekam er aber nicht. Uduokhai aber kennt auch Tiefen. Vor allem durch Verletzungen. Zuletzt der Syndesmoseriss, in der Saison zuvor drei langwierige Verletzungen, durch die er mehr als 20 Partien verpasst hat. Nun aber fühlt er sich richtig fit.

    Felix Uduokhai fühlt sich körperlich auf einem guten Niveau

    Ein bisschen kränkelt er in den Tagen von Algorfa zwar. Vor allem am Morgen und Abend ist es recht kühl. Uduokhai hat leichten Schnupfen. Das aber behindert den 25-Jährigen nicht. „Ich fühle mich körperlich auf einem guten Level und habe jede Einheit machen können, auch schon in den ersten drei Wochen vor Weihnachten“, sagte er. Er saß ganz entspannt in der Lobby des Teamhotels. Er fühlt sich augenscheinlich wieder richtig wohl. 

    Sein Comeback hatte er in der Auswärtspartie in Stuttgart gefeiert. In der Schlussphase sollte er helfen, das 1:1 über die Zeit zu bringen. Es kam anders. Der VfB traf spät, auch weil Uduokhai noch nicht aufmerksam genug war. Es gibt sicherlich besser Comeback-Spiele. Das weiß der 25-Jährige. Zunächst ärgerte er sich. Über sich selbst und über das Ergebnis. Später aber, in Ruhe zu Hause, war er wieder optimistischer. Er war einfach froh, wieder dabei zu sein. 

    Einen Großteil der ersten 15 Partien hatte er von außen erlebt. Die starke Phase mit Siegen gegen Bremen, Schalke und die Bayern. „Es hat einfach Spaß gemacht, das anzuschauen. Da dachte ich mir, da will ich schnell wieder dabei sein“, sagte Uduokhai. Der Abschluss aber war ernüchternd mit der Niederlage gegen Bochum. „In den bisherigen Spielen war alles dabei“, so Uduokhai, „uns fehlen aber ganz klar ein paar Punkte.“ Das bedeutet: Auch in dieser Saison geht es einzig darum, die Klasse zu halten.

    Umstieg auf die Viererkette tat dem FCA gut

    Trainer Enrico Maaßen hatte einen neuen Ansatz nach Augsburg gebracht. Selbst Fußball spielen, selbst den Ball haben. Nach einem schwachen Start wurde aber auch er pragmatischer. Er änderte sein System, ließ mehr in der Viererkette verteidigen. So wie er es jetzt auch die meiste Zeit in Spanien trainieren lässt. „Man hat gemerkt, dass uns der Umstieg zur Viererkette gutgetan hat“, sagte Uduokhai, „ich bin aber genauso immer noch ein Fan der Dreierkette. Es braucht aber Zeit, bis du wirklich in den Abläufen drin bist. Das dauert manchmal länger als ein Jahr.“

    In den restlichen 17 Saisonpartien sieht er sich als fester Bestandteil der Viererkette. So wie am Samstag bei der 0:1-Niederlage im Test gegen Union Berlin, als Uduokhai die Kapitänsbinde trug. Die Konkurrenz in der Innenverteidigung ist mit Maximilian Bauer, Jeffrey Gouweleeuw und Reece Oxford groß. „Für den Trainer sind die Entscheidungen schwieriger, aber an sich ist es natürlich gut, dass wir wieder aus dem Vollen schöpfen können. Ich bin Linksfuß, linker Innenverteidiger und sehe mich da auch in der Viererkette“, sagte Uduokhai. 

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