Nach dem Unentschieden gegen Bayer Leverkusen und dem Erfolg gegen Mainz ist der leichte Aufwärtstrend des FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga gestoppt. Durch das 1:2 (1:0) im Berliner Olympiastadion verpasste die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich einen gewaltigen Schritt Richtung Klassenerhalt und muss sich vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr/DAZN) wieder nach unten orientieren.
FC Augsburg gegen Hertha BSC in Berlin: László Bénes traf früh zum 1:0
Trainer Heiko Herrlich vertraute jener Mannschaft, die in Mainz den immens wichtigen Sieg errungen hatte. Vor dem Spiel in Berlin gab sich der 49-Jährige zuversichtlich: „Wir müssen auf uns schauen und sehen Möglichkeiten, unser Spiel durchzubringen.“ Auf der anderen Seite hatte Berlins Trainer Pal Dardai davon gesprochen, gewinnen zu müssen, und dies durch eine offensive Aufstellung untermauert. In vorderster Linie stürmten Jhon Córdoba und Krzysztof Piatek.
Nicht aber die Berliner verbuchten die erste Torchance für sich, sondern die Gäste. Und diese mündete sogleich in die Führung. Einen Pass von Tobias Strobl leitete André Hahn weiter zu László Bénes. Vor dem Spiel hatte Herrlich dessen Bedeutung für das Offensivspiel hervorgehoben, nun ergab sich daraus Zählbares. Mit seiner feinen Volleyabnahme ließ er Berlins Torwart Rune Jarstein keine Chance (2.).
Das frühe 1:0 spielte dem FCA in die Karten, nun konnte die Mannschaft noch abwartender agieren. Der Rückstand hinterließ bei den Gastgebern sichtlich Spuren, einige Minuten waren nötig, ehe sie ihre spielerische Linie fanden. Einen Torschuss Córdobas entschärfte FCA-Torwart Rafal Gikiewicz problemlos (12.), Berlins Santiago Ascacibar setzte den Ball übers Tor (16.) und einen Abschluss Córdobas aus spitzem Winkel parierte erneut Gikiewicz.
Augsburger Offensivmomente blieben selten, weil die Berliner trotz des schlechten Rasens den Ball kontrolliert laufen ließen. Sehr nahe kam Ascacibar dem Ausgleich, doch einmal mehr erwies sich Gikiewicz als unüberwindbar (21.). Ein paar Minuten vor der Pause hätte sich der FCA beinahe in seiner Effektivität selbst übertroffen, doch Florian Niederlechner köpfte den Ball nach einer Flanke von Jeffrey Gouweleeuw an den Pfosten (38.).
FCA gegen Hertha BSC: Gikiewicz erwies sich in der ersten Halbzeit als unüberwindbar
Die Augsburger hatten in der ersten Spielhälfte einen Schnellstart hingelegt, Ähnliches wäre beinahe den Berlinern nach der Pause gelungen. Der agile Córdoba versuchte sich daran, Gikiewicz endlich zu überwinden. Aber auch den Flachschuss ins lange Eck wehrte der Augsburger Schlussmann ab (46.). Die Berliner schien jede vergebene Chance noch mehr anzustacheln, während die Augsburger nur noch selten Druck auf den Ball führenden Berliner Spieler bekamen. Ein Treffer der Hertha war nur eine Frage der Zeit, nach einer Stunde war es so weit. Vladimir Darida bediente aus vollem Lauf Piatek, der gekonnt zum verdienten 1:1 einnickte (62.). Diesmal war selbst Gikiewicz machtlos.
Die Augsburger versuchte sich defensiv zu stabilisieren, zumindest große Torchancen der Berliner verhinderten sie in den folgenden Minuten. Herrlich brachte Marco Richter für Bénes, um offensiv für Entlastung zu sorgen. Das ging lange Zeit gut. Solange, bis Lucas Tousart in den Strafraum eindrang und Mads Pedersen ihn zu Fall brachte. Der eingewechselte Dodi Lukébakio traf in der 89. Minute zum späten Siegtreffer der Berliner.
FCA: Gikiewicz - Framberegr, Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen - Strobl, Khedira (89.. Vargas) - Caligiuri, Benes (74. Richter), Hahn (90. Sarenren Bazee) - Niederlechner (83. Vargas)
Tore: 0:1 Benes (2.), 1:1 Piatek (62.), 1:2 Lukebakio (89./FE)
Lesen Sie die Einzelkritik zum Spiel: FCA-Einzelkritik: Gikiewicz ragt einmal mehr heraus
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