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FC Augsburg: FCA und RB Leipzig: Lieblingsgegner unter sich

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FCA und RB Leipzig: Lieblingsgegner unter sich

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    Freundschaften werden zwischen dem FCA und RB Leipzig wohl keine mehr entstehen. Provokationen von den Rängen – das Bild entstand im März 2017 – bleiben diesmal jedoch aus: Im Spitzenspiel sind keine Zuschauer zugelassen.
    Freundschaften werden zwischen dem FCA und RB Leipzig wohl keine mehr entstehen. Provokationen von den Rängen – das Bild entstand im März 2017 – bleiben diesmal jedoch aus: Im Spitzenspiel sind keine Zuschauer zugelassen. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Stefan Reuter bemüht sich, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Vor dem Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga übt sich der Geschäftsführer des FC Augsburg in Zurückhaltung (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Auf vergangene Begegnungen und diverse Vorfälle im Zusammenhang mit RB angesprochen, äußert sich der Verantwortliche diplomatisch. „Geräuschlos war es nicht immer, das stimmt. Aber wir konzentrieren uns ganz auf das Sportliche.“ Am Freitag wurde Reuter 54 Jahre alt. Allzu gerne würde er sich mit Punkten gegen Leipzig beschenken lassen und am Samstagabend gleich doppelt feiern.

    Der FCA befindet sich in seiner zehnten Erstligasaison. Begegnungen mit Leipzig beinhalten Normalität, und doch bringen sie besondere Brisanz mit sich. FCA-Präsident Klaus Hofmann forderte einmal, Leipzig dürfe keine Lizenz bekommen. Inzwischen spart sich der FCA-Chef öffentliche Angriffe gegen das Fußballkonstrukt, das auf den Millionen eines Brauseherstellers basiert. Und doch dürften Hofmann Erfolge gegen diesen Klub mehr freuen als andere.

    FC Augsburg und RB Leipzig pflegen ein spezielles Verhältnis

    Vier gemeinsame Spielzeiten in der Bundesliga genügten, um ein spezielles Verhältnis aufzubauen. Verantwortliche beider Klubs ließen in der jüngeren Vergangenheit keine Gelegenheit aus, ihre gegenseitige Antipathie auszuleben. Protagonisten waren wiederholt Reuter und Leipzigs Pendant Oliver Mintzlaff.

    Ihre Abneigung zeigten beide Funktionäre vor eineinhalb Jahren im DFB-Pokal-Viertelfinale in Augsburg (1:2) ganz unverhohlen, nach Abpfiff gerieten die Streithähne nicht nur verbal aneinander. Später machten sie sich vor Kameras und Mikrofonen gegenseitig Vorwürfe, statt in irgendeiner Form Nachsicht walten zu lassen. Einmal wollten die Leipziger Augsburgs Präsidenten aus der Loge werfen, ein anderes Mal ließ sich der damalige FCA-Kapitän Daniel Baier zu einer obszönen Geste hinreißen.

    Nach dem Abpfiff stürmt Trainer Ralph Hasenhüttl (links) zu Augsburgs Kapitän Daniel Baier (rechts), der zunächst mit einer obszönen Geste aufgefallen war.
    Nach dem Abpfiff stürmt Trainer Ralph Hasenhüttl (links) zu Augsburgs Kapitän Daniel Baier (rechts), der zunächst mit einer obszönen Geste aufgefallen war. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Diesmal könnte es zwischen Augsburg und Leipzig weitaus weniger hitzig zugehen

    Vor der Neuauflage des brisanten Duells schicken weder die einen noch die anderen Giftpfeile los, stattdessen stellen sie die sportliche Auseinandersetzung in den Vordergrund. Dass es diesmal weitaus weniger hitzig auf dem Rasen zugehen könnte, begründet sich in den Rahmenbedingungen. Im Heimspiel gegen Dortmund sorgten 6000 Zuschauer für eine erstaunlich laute Atmosphäre, diesmal untersagte die Stadt Augsburg Zuschauer in der Arena. Weil die Corona-Infektionszahlen derart in die Höhe geschossen sind, kehren die Geisterspiele zurück.

    Auswärtsspiele in Leipzig boykottiert der harte Kern der FCA-Fans, Heimspiele gegen RB nutzten die Ultras bislang, um ihre Abneigung auszudrücken. Ihre Botschaften transportierten sie durch Choreografien oder Banner, deren Inhalte teils das DFB-Sportgericht zum Anlass einer Ermittlung nahm. Dazu kann es diesmal nicht kommen.

    Augsburgs Trainer Heiko Herrlich, der nach seiner Lungen-Operation auf den Trainerstuhl zurückkehren wird, akzeptiert die Entscheidung der Politik, vor leeren Rängen zu spielen – auch wenn es ihm aus sportlicher Sicht schwerfällt. Der 48-Jährige erinnert an den Erfolg gegen Dortmund. „Die Zuschauer haben uns zusätzliche Luft gegeben.“

    Mit sieben Punkten aus drei Spielen hat der FCA den besten Start seiner Bundesligahistorie hingelegt und rangiert auf Tabellenplatz zwei. Herrlich und seine Spieler bemühen sich vor dem Spiel gegen Tabellenführer Leipzig darum, der aktuellen Platzierung möglichst wenig Gewicht zu geben. „Beim Marathonlauf habe ich noch nie jemanden gesehen, der bei Kilometer drei oder vier jubelnd rumläuft. Wir wollen an unsere Leistungsgrenze kommen und schauen, was dabei herauskommt“, sagt Herrlich. Abwehrspieler Felix Udoukhai ergänzt: „Es ist eine Momentaufnahme, über die wir uns natürlich freuen. Die Tabelle kann man aber wegschmeißen.“

    Richter könnte für den verletzten Finnbogason in den Kader rücken

    Einmal mehr lässt Trainer Herrlich die Öffentlichkeit bei seinem Personal im Ungewissen, Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann soll möglichst spät über die Augsburger Aufstellung Kenntnis haben. Herrlich bestätigte lediglich, dass Alfred Finnbogason verletzt ausfallen wird. Für den Isländer könnte der zuletzt nicht berücksichtigte Marco Richter in den Kader rücken.

    Lesen Sie dazu auch: Herrlich vor Leipzig-Spiel: "Schwierigste Aufgabe der Saison"

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