Es gibt schönere Nachmittage. Gerade in Berlin. Die Stadt bietet viel Unterhaltung. Richtig gute. Heimspiele von Hertha BSC im Olympiastadion gehören in dieser Saison der Fußball-Bundesliga da nicht unbedingt dazu. Die Berliner waren Vorletzter und kämpfen gegen den Abstieg. Der FC Augsburg stand da bisher deutlich besser da, allerdings ist der Abstand seit Samstag auf vier Punkte geschrumpft. Durch Tore des ehemaligen Augsburgers Marco Richter und Dodi Lukebakio gewannen die Berliner vor 40.522 Fans mit 2:0.
Die Temperaturen lagen rund um den Gefrierpunkt, immer wieder rieselte Schnee vom Himmel. Das Wetter passte zum Spiel. Es war umkämpft, keine Frage. Es gab viele direkte Duelle. Aber eben auch wenig spielerischen Glanz.
Der FC Augsburg veränderte gegen Hertha BSC seine Startelf
Dabei hätte es für die Gastgeber den perfekten Beginn geben können. Es wäre dann eine dieser Geschichten geworden, die mit ausgerechnet beginnen. Florian Niederlechner, der im Januar von Augsburg zur Hertha gewechselt war, hatte nach drei Minuten die erste und beste Möglichkeit der ersten Halbzeit. Nach einem Ballverlust von Niklas Dorsch kam der Stürmer frei zum Abschluss, traf den Ball aber nicht richtig. Bei Niederlechner war spekuliert worden, ob er überhaupt spielen würde. Trainer Sandro Schwarz wollte aber auf seinen Angreifer nicht verzichten und nahm in Kauf, dass eine Sonderzahlung in Richtung Augsburg fällig wird. Bei dem Transfer im Januar wurde vereinbart, dass die Berliner eine sechsstellige Summe zahlen müssen, sollte Niederlechner im Duell gegen den FCA spielen. Das ist nun der Fall.
In der Startelf des FCA gab es zwei Veränderungen. Für den verletzten Elvis Rexhbecaj feierte Dorsch sein Startelf-Debüt in diesem Jahr, Iago kam ebenso neu ins Team. Er verteidigte auf der linken Seite für Renato Veiga, der in die Innenverteidigung rückte und den ebenfalls verletzten Felix Uduokhai ersetzte.
Die Gäste taten sich im ersten Abschnitt sehr schwer im Spielaufbau. Mergim Berisha hatte kaum Ballkontakte, sein Sturmpartner Kelvin Yeboah wirkte in vielen Szenen unglücklich. Am auffälligsten war noch Arne Maier. Den zweiten Abschnitt begannen die Augsburger engagierter. Ruben Vargas kam für Yeboah aufs Feld und hatte gleich eine gute Szene, als er auf der rechten Seite alleine durchkam, seine Hereingabe aber nicht bei Ermedin Demirovic landete.
Die Wetterbedingung wurden für den FCA in Berlin immer schwieriger
Der Schneefall nahm immer mehr zu, die Bedingungen wurden komplizierter. Offenbar auch für die Torhüter. Zumindest ließ Augsburgs Rafal Gikiewicz in der 61. Minute einen Schuss aus großer Entfernung passieren. Da war es dann tatsächlich, das ausgerechnet. Zwar traf nicht Niederlechner, mit Marco Richter aber ein weiterer ehemaliger Augsburger Spieler. Direkt nach dem Tor wurde der Ball getauscht. Das Spielgerät war für den besseren Durchblick nun orange – zu spät für Gikiewicz.
Augsburg versuchte, sich zu wehren, erfolgreich war kurze Zeit später aber wieder die Hertha. Der eingewechselte Dodi Lukebakio traf zum 2:0 (69.), die Augsburger Defensive hatte auf Abseits spekuliert.