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FC Augsburg : Aufatmen beim FCA: Erster Ligasieg seit April

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Aufatmen beim FCA: Erster Ligasieg seit April

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    Bis zum Schluss musste der FC Augsburg, hier mit Jeffrey Gouweleeuw, Henri Koudossou und Maximilian Bauer (von links) gegen Andreas Albers und den FC St. Pauli kämpfen.
    Bis zum Schluss musste der FC Augsburg, hier mit Jeffrey Gouweleeuw, Henri Koudossou und Maximilian Bauer (von links) gegen Andreas Albers und den FC St. Pauli kämpfen. Foto: Markus Fischer, Witters

    Nach dem holprigen Saisonstart mit einem unglücklichen 2:2 gegen Werder Bremen und einem deftigen 0:4 beim 1. FC Heidenheim war Jess Thorup vor allen nach der ernüchternden zweiten Hälfte auf der Ostalb eine Zeit lang nicht so gut auf seine Mannschaft zu sprechen. Und so hatte er vor dem Heimspiel gegen den FC St. Pauli eine klare Forderung: „Ich will eine Reaktion der Mannschaft sehen.“ Und die zeigte sein Team. Am Sonntagnachmittag feierte der FCA gegen den Aufsteiger aus Hamburg mit einem 3:1 seinen ersten Saisonsieg. Bis der aber am Ende unter Dach war, musste der Bundesligist einige bange Momente überstehen.

    Es war eine völlig runderneuertes Mannschaft, die vor allem in der zweiten Hälfte bei den FCA-Fans in der ausverkauften WWK-Arena Wiedergutmachung betrieb, ihre Anhänger aber am Ende auch lange auf die Folter spannte. Thorup hatte es nicht nur bei einem Appell an seine Spieler belassen, sondern die Startelf gleich auf fünf Positionen umgebaut.

    Der FC Augsburg mit gleich mehreren Neulingen gegen St. Pauli

    So feierte Neuzugang Frank Onyeka nach nur einer Handvoll Trainingseinheiten sein Debüt und stand Ruben Vargas erstmals, nachdem sicher ist, dass er beim FCA bleibt, in der Anfangsformation. Ferner begannen Kristijan Jakic, Marius Wolf und Maximilian Bauer. Bauer wurde zur ersten Wahl, da Thorup taktisch auf eine Dreierkette (Bauer, Gouweleeuw, Schlotterbeck) umstellte, um die Defensive zu stärken.

    Aber auch die Grundtugenden wie aggressives Pressing und Zweikampfstärke wollte Thorup sehen: „Ich habe heute eine Mannschaft aufgestellt, wo ich weiß, da kommen die Basics“, erklärte er kurz vor dem Anpfiff bei Dazn. Die Startformation zeigte also, wie sich Thorup die sportliche Zukunft vorstellt: Die Vergangenheit wurde kurz vor dem Abpfiff mit der Verabschiedung von Torjäger Ermedin Demirovic und Niklas Dorsch unter großem Beifall der FCA-Fans zu den Akten gelegt.

    Auf dem Spielfeld mühte sich Demirovic-Nachfolger Samuel Essende zunächst ohne großen Erfolg. Den ersten halbwegs gefährlichen Torschuss gab nämlich Brentford-Leihgabe Onyeka ab (11.). Danach konnte sich der bis dato punkte- und torlose Aufsteiger aus Hamburg etwas befreien und hin und wieder mit Nadelstichen den Adrenalin-Ausstoß nicht nur auf den Rängen, sondern auch auf der FCA-Bank erhöhen. Es lief einfach nicht rund für die Gastgeber; die Puzzleteile, die Thorup ineinander gefügt hatte, wollten vorwiegend im Offensivspiel noch nicht so recht passen. Aber in der Defensive, und das war ja vorrangig gefordert, behielten die FCA-Spieler in den meisten Fällen die Übersicht. Und so präsentierten beide Teams bis dahin ein relativ zerfahrenes Duell, ohne wirklich richtige Torchancen. Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff.

    Marius Wolf trifft zum ersten Mal im Trikot des FC Augsburg

    Es dauerte bis zur 43. Minute, ehe Elvis Rexhbecaj nach einer endlich mal bis zum Schluss gelungener Ballstafette knapp das Pauli-Tor verfehlte. Einen „Tor-des-Monats“-Anwärter erzielt er aber auch nicht alle Tage. Nicht einmal zwei Minuten später schien sich das mühevolle Anrennen des FCA endlich auszuzahlen. Ein tiefer Pass von Keven Schlotterbeck erreichte Ruben Vargas. Der Schweizer bediente dann mit einen genialen Querpass Essende. Der musste aus fünf Metern nur noch Pauli-Torhüter Nikola Vasilj überwinden, doch scheiterte er. Eine 100-prozentige Chance. FCA-Trainer Thorup sank fassungslos zu Boden und nicht nur FCA-Fans blickten wehmütig Richtung Haupttribüne, wo Ermedin Demirovic saß. Ein Tor hätte dem FCA-Spiel so gut getan.

    Das dachte sich wohl auch Marius Wolf. Denn noch waren gar nicht alle Fans aus der Halbzeitpause zurück, als sich der Neuzugang am rechten Strafraum-Eck der Gäste durchsetzte und gefühlvoll den Ball mit links ins lange Eck zum 1:0 (47.) schlenzte. Nachdem der Treffer auch eine VAR-Untersuchung auf ein mögliches Handspiel von Essende überstanden hatte, durften die FCA-Fans endlich jubeln. Doch so richtige Sicherheit gab die Führung dem FCA-Spiel nicht.

    FC Augsburg gegen FC St. Pauli: Erst in der Schlussphase fällt die Entscheidung

    Die wollte auch nicht einkehren, als der eingewechselte Phillip Tietz mit seinem ersten oder zweiten Ballkontakt das 2:0 (67.) erzielte. Denn nur acht Minuten später verkürzte Carlo Boukhalfa per Kopf auf 2:1 (75.). Es war der Auftakt für eine hektische Schlussphase mit vielen Wechseln, in der dann auch plötzlich FCA-Torhüter Nediljko Labrovic noch in den Mittelpunkt rückte. Hatte er in der ersten Hälfte gar keinen Schuss abwehren müssen, so zeigte er jetzt mehrmals seine Klasse. Zuerst hielt er gegen Philipp Treu prächtig und dann parierte er einen Schuss von Elias Saad.

    Und dann hätte der eingewechselte Arne Maier in der Nachspielzeit alles klarmachen können. Doch anstatt bei einem Konter querzulegen, versuchte er es egoistisch selbst und scheiterte an Torhüter Vasilj. Besser machte es dann Yusuf Kabadayi, der mit dem 3:1 (90.+6) das Spiel entschied.

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    2 Kommentare
    Rainer Kraus

    Hart erkämpfter und wichtiger Arbeitssieg gegen St. Pauli. Auch psychologisch wichtig beim nächsten Spiel gegen Mainz, das nach Spielende hoffentlich nicht singt und lacht.

    Helmut Derra

    Der FCA war die spielbestimmende Mannschaft aber in der Box war's zu wenig was rüber kam. Pauli nach vorne harmlos. Torchancen waren Mangelware, Essende dann doch mit der 100 pro Chance vor der HZ, den musst du reinmachen, Trainer Thorup raufte sich die Haarpracht. Endlich, mit der ersten Strafraumaktion nach der HZ erzielt unser Wolf die Führung, sauber geschlenzt. Weiter geht's, astreinen Konter gefahren, Onyeka auf Tietz, überlegt eingelocht. Danach war teilweise Freischwimmen angesagt, wenig konstruktiver Aufbau, man ließ sich hinten rein drücken, daher auch nur 43 % Ballbesitz. Nach dem Anschlusstreffer verhindert Labrovic mit guten Aktionen schlimmeres. Maier hat die Entscheidung auf dem Fuß, die bessere Option heißt TW umspielen. Kabadayi macht den Deckel drauf in einem Spiel wo wir Topchancen zum frühzeitigen KO der Kiezkicker liegen ließen. Auffällig Onyeka, Labrovic und Vargas 1. HZ.

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