Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: FCA-Stürmer Florian Niederlechner: "Eine Drecks-Gelb-Rote Karte"

FC Augsburg

FCA-Stürmer Florian Niederlechner: "Eine Drecks-Gelb-Rote Karte"

    • |
    Iago (Mitte) sah das Unheil kommen. Nach der zweiten Gelben Karte zog Schiedsrichter Robert Schröder auch die Rote Karte, was für den Brasilianer Platzverweis bedeutete. Gegen Stuttgart muss der FCA-Profi pausieren. Florian Niederlechner (Nr. 7) schaut fassungslos zu.
    Iago (Mitte) sah das Unheil kommen. Nach der zweiten Gelben Karte zog Schiedsrichter Robert Schröder auch die Rote Karte, was für den Brasilianer Platzverweis bedeutete. Gegen Stuttgart muss der FCA-Profi pausieren. Florian Niederlechner (Nr. 7) schaut fassungslos zu. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Als Iago am Samstagabend mit seiner Familie die WWK-Arena verlässt, nimmt sich der Brasilianer natürlich Zeit für ein Selfie mit ein paar jungen Fans, doch groß reden möchte der Außenverteidiger des FC Augsburg nicht. Irgendwie verständlich, stand er doch nach dem 3:3 (1:0) seiner Mannschaft gegen RB im medialen Mittelpunkt.

    Dabei schien der 25-jährige Südamerikaner seinen Teil zu einer großen Party in der WWK-Arena beizutragen. 3:0 hatte der FCA nach Treffern von Mergim Berisha (34./FE), Ermedin Demirovic (51.) und Ruben Vargas (64.) eigentlich uneinholbar geführt. Und Iago, der zuverlässige Außenverteidiger, hatte wie in den letzten Wochen auch, seine linke Seite gut im Griff.

    FC Augsburg gegen RB Leipzig endet 3:3

    Seit der FCA Amaral Borduchi Iago, kurz Iago, im Sommer 2019 für 6,5 Millionen Euro von International Porto Alegre nach Augsburg geholt und mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet hatte, war dieser nicht gerade als heißblütiger Südamerikaner aufgefallen. Sondern eher durch deutsche Tugenden wie Ausdauer, Zähigkeit, Leidensfähigkeit, Kampfkraft und einer unheimlichen Schnelligkeit. Bis zum Samstag hatte er in insgesamt 65 Bundesligaspielen nur fünf Verwarnungen bekommen.

    Gegen RB Leipzig brannten dem FCA-Profi die Sicherungen durch

    Doch gegen RB brannten ihm in der 66. Minute die Sicherungen durch. Sein taktisches Foul an Xaver Schlager im Mittelfeld gibt es an jedem Spieltag in irgend einem Stadion der Bundesliga. Die folgende Gelbe Karte auch. Doch in der adrenalingeschwängerten Atmosphäre eskalierte die Szene. Die Leipziger, die Niederlage vor Augen und von der giftigen und körperbetonten Art des FCA-Spiels genervt, sprangen auf, und auch die Augsburger Fraktion war auf 180. Schlager baute sich also vor Iago auf. Und der hatte nichts anders zu tun, als den RB-Österreicher wegzustoßen. Was kaum einer zuvor gesehen hatte: Schlager hatte Iago beim Fallen mit dem Arm im Gesicht getroffen. Trotzdem sah Iago zu Recht von Schiedsrichter Robert Schröder (Hannover) erst Gelb für das Foul und dann noch einmal Gelb für die Unsportlichkeit und musste vom Platz.

    Seine Reaktion vor dem Platzverweis sei ein Fehler gewesen, er müsse daraus lernen, sagte Iago auf dem Weg zum Auto. Dass sein Platzverweis dann so eine Kettenreaktion auslösen würde, hätte aber wohl niemand gedacht. Doch in Unterzahl brachen beim FCA alle Dämme. Nach Treffern von André Silva (73.), Christopher Nkunku (89.) und Hugo Novoa (90.) hieß es am Ende 3:3.

    Florian Niederlechner: "Eine dämliche Aktion"

    Entsprechend sauer waren direkt nach dem Spiel auch Iagos Mitspieler. Florian Niederlechner polterte: „Es ist ein perfektes Spiel von uns. RB hat keine Chance, und dann bekommen wir so eine Drecks-Gelb-Rote Karte und bringen uns um unseren verdienten Lohn.“

    Florian Niederlechner (rechts) und Leipzigs Josko Gvardiol kämpfen um den Ball.
    Florian Niederlechner (rechts) und Leipzigs Josko Gvardiol kämpfen um den Ball. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Es sei eine „eine absolut dämliche Aktion“ gewesen, der Knackpunkt. „Wir dürfen uns da nicht provozieren lassen, sondern einfach weggehen“, moserte Kapitän Jeffrey Gouwleeuw. Der war auch selbstkritisch. „Leipzig hat sehr viel Qualität, aber wenn noch 13 Minuten zu spielen sind, man 3:0 führt, darf man nicht mehr 3:3 spielen.“ Die Tore seien dann zu einfach gefallen. Das sah auch Trainer Enrico Maaßen so. Besonders die Treffer zwei und drei hatte er im Blick. Das Foul, das zum Freistoß führte, sei unnötig gewesen.

    FCA-Routinier Daniel Caligiuri macht vor dem 3:3 gleich zwei Fehler

    Der Freistoß schien dann, neutral betrachtet, auch nicht unhaltbar. Vor dem 3:3 schnürte der eingewechselte Daniel Caligiuri eine eigene lange Fehlerkette. In der Offensive flankte er unbedrängt nach innen, was den Leipziger Konter ermöglichte, anstatt an der Eckfahne auf Zeit zu spielen. Und in der Defensive hätte er noch einmal eingreifen können, doch sah er versteinert zu, wie Hugo Nuova einschob.

    Es war der negative Höhepunkt einer wilden Schlussphase, die all das Positive vor dem Platzverweis zu überlagern drohte. „Wir dürfen nicht vergessen, wie wir elf gegen elf gespielt haben. Das war richtig gut“, bestand Maaßen auf einem positiven Abschluss seiner Analyse. Und auch Gouweleeuw sagte: „Wir sind auf einem guten Weg, müssen uns aber selbst belohnen. Heute und morgen können wir uns ärgern. Dann müssen wir wieder den Fokus auf Stuttgart richten.“

    Iago fehlt dem FCA im Spiel gegen den VfB Stuttgart

    Dort wird am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den VfB Iago auf jeden Fall fehlen. Das wird ihn wohl härter treffen als die Strafe für die Mannschaftskasse. „Da muss er schon noch ein bisschen löhnen“, versprach Niederlechner. „Wenn die Aktion nicht ist, gewinnen wir das Spiel. Bis dahin hatten wir RB an die Wand genagelt.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden