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FC Augsburg: FCA-Spieler Niklas Dorsch kontrolliert Raser vor Gögginger Schule

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FCA-Spieler Niklas Dorsch kontrolliert Raser vor Gögginger Schule

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    Gut 50 Autos hielten FCA-Profi Niklas Dorsch und eine vierte Klasse vor der Friedrich-Ebert-Grundschule auf. Das schnellste fuhr 43 km/h.
    Gut 50 Autos hielten FCA-Profi Niklas Dorsch und eine vierte Klasse vor der Friedrich-Ebert-Grundschule auf. Das schnellste fuhr 43 km/h. Foto: Ulrich Wagner

    Niklas Dorsch ist von Berufs wegen Abräumer. Im defensiven Mittelfeld des FC Augsburg soll er Bälle abfangen, den Gegner stellen, Zweikämpfe suchen. Mit Dorsch als Bremser am Straßenrand hat die Augsburger Polizei einen guten Komplizen, um vor der Friedrich-Ebert-Grundschule in Göggingen zu schnelle Autofahrerinnen und Autofahrer aufzuhalten.

    Dienstag, 8.15 Uhr, die Spielregeln: Dorsch soll mit den Beamten und einer vierten Klasse die Geschwindigkeit prüfen. Zeigt das Lasermessgerät unter 30 Stundenkilometer, gibt es Lob und Süßes, darüber einen Rüffel und den Biss in eine Zitrone. Nur ist der FCA-Profi für die Kinder zunächst interessanter als ein Opel mit 26 km/h. Sie wollen wissen: Fliegt ihr zu Spielen? Bist du reich? Ein solcher Termin ist wie gemacht für Fragen, die nach 90 Minuten Abräumen keiner stellen würde. Deswegen also, aus gegebenem Anlass:

    Herr Dorsch, der FCA hat neun Punkte in der Bundesliga. Wie viele haben Sie in Flensburg?

    Audi-Fahrer Dorsch, lachend: „Auf der Autobahn bin ich schon öfter mal geblitzt worden. Aber in der 30er Zone bin ich echt immer vorsichtig.“

    FCA-Spieler Niklas Dorsch ist nach der Verletzung wieder ohne Stützschuh unterwegs

    Als sein Team am Samstag mit 1:0 über die triumphierte, saß Dorsch nur auf der Tribüne. „Brutal, mitreißend, stolz“ sei es, sei er gewesen. Der 24-Jährige hat in dieser Saison noch keine Minute gespielt – ein Mittelfußbruch im Vorbereitungsmatch gegen Rennes. Der Stützschuh ist weg. Ohne zu humpeln nähert sich Dorsch also einem silbernen Nissan, 36 km/h. „Ist uns allen schon mal passiert“, sagt der Fußballer durchs Fenster. Aus dem Erwischt-Blick des Rasers wird ein Lächeln.

    Nächste Frage an Dorsch: Wie war eigentlich Ihr eigener Schulweg? „Ich bin ländlich aufgewachsen. Bei uns ging es eine Dreiviertelstunde mit dem Bus zur Schule, durch die ganzen Dörfer, um alle Kinder einzusammeln.“

    Dorsch, geboren in Oberfranken, zog früh in die Fußballwelt, spielte in Nürnberg, bei Bayern, für Heidenheim, das belgische Genk, nun Augsburg. Hier soll er Verantwortung übernehmen, will, so sagt er, „dem Spiel den Stempel aufdrücken“. Wie seine Vorbilder Toni Kroos und Joshua Kimmich. In unserer Zeitung stand einst über ihn: „Dorsch ist seine Außenwirkung wichtig. Sein Spielstil wirkt manchmal provokant – mit einer Tendenz zur Arroganz. Da ist einer, der an sich glaubt. Und der das die Konkurrenz spüren lässt.“

    Ist das so, Herr Dorsch? „Mir ist nicht so wichtig, wie das von außen wahrgenommen wird. Ich lebe von einer gewissen Körpersprache. Nicht nur, um meinen Jungs zu helfen, sondern auch, um vor dem Gegner auszustrahlen, dass da Widerstand ist.“

    FCA-Spieler Dorsch steigt wieder ins Training ein

    Nächste Woche will er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, aufs Comeback hinarbeiten während der Länderspielpause. Die Nationalmannschaft hat der Ex-U21-Europameister nicht abgeschrieben. „Das ist nach wie vor mein Ziel“, sagt er.

    Gut 50 Autos stoppen Dorsch und Co. an diesem Tag. 13 davon sind zu schnell. Auf Verwarngelder wird verzichtet. Einer Lady mit Hut, 42 km/h, gibt Dorsch auf den Weg: „Bis zum nächsten Mal!“ Ob im Stadion oder am Straßenrand, bleibt unausgesprochen.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit dem neuen FCA-Präsidenten Markus Krapf an:

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