Vor rund einem Jahr hat der FC Augsburg einen Verjüngungsprozess eingeleitet. Diesen setzt der Fußball-Bundesligist nun mit Vehemenz fort. Dass der FCA den Vertrag mit dem bisherigen Abwehrchef und Kapitän Jeffrey Gouweleeuw, 32, nicht verlängern wird, wurde am Sonntag publik. Nun rückt ein weiterer Abschied näher. Felix Uduokhai, 25, hat gegenüber dem Klub erklärt, dass er seinen ebenfalls 2024 auslaufenden Kontrakt nicht ausdehnen möchte. Dies bestätigte Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter auf Nachfrage. "Wir haben Felix ein Angebot zur Verlängerung gemacht, da wir ihn gerne längerfristig in Augsburg gesehen hätten. Er hat uns jedoch mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Diese Entscheidung müssen wir akzeptieren."
Zudem erklärte Reuter, dass neben Gouweleeuw die 2024 auslaufenden Verträge von Torhüter Tomas Koubek, Iago und Noah Sarenren Bazee nicht verlängert werden.
Uduokhai war vor drei Jahren fest vom VfL Wolfsburg verpflichtet worden, nachdem er zuvor für ein Jahr von dort ausgeliehen worden war. Der ehemalige U21-Nationalspieler gilt als etablierter Bundesligaspieler, im November 2020 war er in die Nationalmannschaft berufen worden, kam allerdings in Test- und Nations-League-Spielen nicht zum Einsatz. Udoukhai stieg innerhalb kurzer Zeit beim FCA zur Stammkraft auf, Verletzungen warfen ihn allerdings wiederholt zurück. In der vergangenen Saison kam er daher lediglich in 19 Bundesligaspielen zum Einsatz.
Bei entsprechenden Angeboten wird der FC Augsburg Uduokhai und Gouweleeuw verkaufen
Ob sich Gouweleeuw und Uduokhai erst im Sommer 2024 verabschieden werden oder bereits früher, werden die nächsten Tage und Wochen während der Transferperiode zeigen. Sollten für die beiden Innenverteidiger beim FCA zufriedenstellende Angebote eingehen – Reuter spricht in diesem Zusammenhang stets von "Win-win-Situationen"–, wird der Klub einer Veräußerung der Abwehrspieler zustimmen. "Für uns ist es immer ein Spagat zwischen sportlicher Qualität, die du möglicherweise abgibst, und wirtschaftlicher Notwendigkeit", betont Reuter.
Uduokhai bringt sich im Trainingslager in Schladming in Form, während Gouweleeuw sich in Augsburg von einer Sprunggelenksverletzung erholt. Wegen einer Operation am Fuß wird er zwischen vier und sechs Wochen ausfallen. Reuter berichtet, dass der Spieler Klarheit über seine vertragliche Situation haben wollte. Nach Informationen unserer Redaktion ging der 32-Jährige, der seit Januar 2016 beim FCA unter Vertrag stand, davon aus, dass sein Vertrag verlängert werde. Begeistert soll Gouweleeuw ob der Vereinsentscheidung daher nicht gewesen sein. Reuter begründet den Schritt: "Er ist ein verdienter Spieler. Aber nach einer gründlichen Analyse sind wir zu dem Entschluss gekommen, den Vertrag nicht zu verlängern."
Reuter verweist auf die neue Struktur des Kaders, der sich aus jüngeren und erfolgshungrigen Spielern zusammensetzen soll. "Wenn etwas Neues entstehen soll, muss man den Spielern, mit denen man in die Zukunft gehen will, den nötigen Raum und die Perspektive für die Entwicklung geben." Nach Informationen unserer Redaktion soll der FCA weder mit den Leistungen auf dem Platz noch mit dem Auftreten abseits des Rasens zufrieden gewesen sein. Unter anderem hätte man sich ein stärkeres Bewusstsein für die Rolle eines Kapitäns gewünscht.
Derzeit verfügt der FCA mit Uduokhai, Gouweleeuw, Maximilian Bauer, Patric Pfeiffer und Frederik Winther über fünf Innenverteidiger. Zudem können aus dem aktuellen Kader Renato Veiga und Stanic diese Position bekleiden.
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