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FC Augsburg: FCA-Profi Kevin Mbabu lässt seine Zukunft offen

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FCA-Profi Kevin Mbabu lässt seine Zukunft offen

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    Kevin Mbabu (links) im Zweikampf mit Münchens Mathys Tel. Der Verteidiger des FC Augsburg kommt immer besser in Form.
    Kevin Mbabu (links) im Zweikampf mit Münchens Mathys Tel. Der Verteidiger des FC Augsburg kommt immer besser in Form. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Gewährt einem der FC Bayern München solche Freiheiten, muss man diese nutzen. Weder Jamal Musiala noch Alphonso Davies stellten sich Kevin Mbabu in der 52. Minute in den Weg. So konnte der Rechtsverteidiger des FC Augsburg ungehindert den Ball in den Strafraum heben. Seine gefühlvolle Hereingabe nutzte FCA-Kapitän Ermedin Demirovic per Kopf zum zwischenzeitlichen 1:2. Szenen wie diese tun Mbabu gut. Sie zeigen ihm, dass er sich auf dem richtigen Weg befindet. "Ich merke, dass ich regelmäßig spiele. Ich komme immer besser in den Rhythmus", betont der Spieler, dessen Markenzeichen seine auffälligen Rastazöpfe sind. 

    Unmittelbar vor Ende der Wechselfrist, als letzter Transfer des Sommers, hatte der FCA den Schweizer mit Wurzeln in der Demokratischen Republik Kongo vom englischen Erstligisten FC Fulham ausgeliehen. In seiner Augsburger Anfangsphase hatte der 28-Jährige mit gewöhnlichen Anpassungsproblemen nach einem Standortwechsel zu kämpfen. Zudem lief es sportlich unter dem ehemaligen Trainer Enrico Maaßen nicht wie gewünscht, und Leistenprobleme bremsten ihn zeitweilig aus. Maaßens Nachfolger Jess Thorup setzte zunächst auf den Polen Robert Gumny. Inzwischen zählt Mbabu zum Stammpersonal, seit Ende November, seit dem Auswärtsspiel bei Union Berlin (1:1), stand er in jeder Partie in der Startelf.

    Gewährt einem der FC Bayern München solche Freiheiten, muss man diese nutzen

    Mbabu wirkte teils überambitioniert, wollte zu viel, rannte sich des Öfteren mit Ball im Fuß in Gegenspielern fest. Im neuen Jahr allerdings zeigt er sich wesentlich stabiler, sowohl defensiv als auch offensiv. Ausdruck dessen waren seine beiden Torvorlagen in den jüngsten Begegnungen mit Mönchengladbach und München. Mbabu sitzt neben dem Trainingsplatz auf einer Materialkiste. Freut sich, über seine persönliche Entwicklung. "Dass ich in den letzten beiden Spielen zwei Vorlagen geben konnte, ist außerdem gut für mein Selbstvertrauen", sagt er. Die Niederlage gegen Bayern sei ärgerlich gewesen, ebenso die vielen knappen Entscheidungen gegen seine Mannschaft, aber die Leistung macht ihm Mut. 

    Wohl wissend, dass sein Team und ihn beim VfL ein Spiel unter ganz anderen Vorzeichen erwartet (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Von 2019 bis 2022 stand Mbabu beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, aus dieser Zeit kennt er Spiele im Bochumer Stadion. "Sie werden viele lange Bälle spielen. Darauf müssen wir uns einstellen." Als der ehemalige Bochumer Elvis Rexhbecaj am Samstagabend auf die Partie in Bochum vorausblickte, stimmte er die FCA-Kollegen bereits ein: "Da geht's nicht ums Schönspielen, sondern um Kämpfen, Beißen und Kratzen." Welche Widerstände die Augsburger erwarten, hat Mbabu schmerzlich erfahren. Mit Wolfsburg hat er im Januar 2022 in Bochum 0:1 verloren. Man dürfe sich nicht von der Hektik anstecken lassen, meint der Abwehrspieler. "Wir müssen Ruhe bewahren, dürfen uns nicht von den Zuschauern und dem Drumherum aus dem Konzept bringen lassen."

    Am Donnerstag endet die Wintertransferperiode

    Am Donnerstag endet die Wintertransferperiode. Der AC Florenz hat starkes Interesse an Ruben Vargas gezeigt, auch Mbabu wurde mit einem anderen Klub in Verbindung gebracht. Feyenoord Rotterdam soll sich um die Dienste des Außenverteidigers bemüht haben. Mbabu bestätigt, dass es Interesse gegeben habe. Einen Wechsel im Winter schließt er allerdings aus. Die restliche Saison wird er in Augsburg verbringen. Und danach? "Ich weiß nicht, was im Sommer passieren wird, weil ich ausgeliehen bin", antwortet der Profi, der schon für Vereine in der Schweiz, Schottland, England und Deutschland auflief. "Momentan spiele ich für den FC Augsburg. Darauf liegt mein Fokus."

    Der Spieler mit dem weiten Einwurf verheimlicht allerdings nicht, dass er weiterhin an seine Chance glaube, sich in England durchsetzen zu können. Sein Vertrag in Fulham läuft bis Sommer 2025. Auch wenn die Bundesliga "eine der besten Ligen in Europa" sei, betont Mbabu: "Für jeden Spieler ist es ein Traum, in der Premier League zu spielen." Mit ansprechenden Auftritten im Augsburger Trikot kann sich der dynamische Rechtsverteidiger nicht nur für einen Klub empfehlen, zugleich erhöht er seine Chancen auf eine Teilnahme an der Europameisterschaft 2024. "Für sein eigenes Land zu spielen, ist ein Traum für jeden Fußballer", so Mbabu. Sein bislang letztes Länderspiel für die Schweiz hat er im Juni 2022 bestritten, letztmals in den Kader berufen wurde er vor rund 16 Monaten. Mbabu, in der Gemeinde Chêne-Bougeries bei Genf geboren, hofft, dass ihm Nationaltrainer Murat Yakin womöglich schon bei den nächsten Länderspielen im März eine Chance gebe und ihn berücksichtige. "Ich habe schon einmal bei einer EM für die Schweiz gespielt. Das möchte ich wiederholen." 

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