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FC Augsburg: FCA sammelt trotz Ausfällen gegen Wolfsburg einen verdienten Punkt

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FCA sammelt trotz Ausfällen gegen Wolfsburg einen verdienten Punkt

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    Robert Gumny feiert sein Tor zum 1:1-Ausgleich für den FCA gegen Wolfsburg.
    Robert Gumny feiert sein Tor zum 1:1-Ausgleich für den FCA gegen Wolfsburg. Foto: Huebner/Martin, dpa

    Es ist zwar nichts geworden mit dem vierten Sieg im vierten Spiel für den FC Augsburg, doch mit dem 1:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg hat das Team von FCA-Trainer Enrico Maaßen einen weiteren wichtigen Punkt gesammelt. Trotz nachhaltiger personeller Ausfälle, darunter Stammtorhüter Rafal Gikiewicz, zeigte der Bundesligist vor 26.220 Zuschauerinnen und Zuschauern eine engagierte Leistung. Eine Glanztat der ansonsten eher biederen Wolfsburger führte zum 1:0 durch Yannick Gerhardt (27.), doch diesmal glich der FCA den Rückstand zügig aus. Schon in der 55. Minute erzielte Robert Gumny mit seinem zweiten Bundesliga-Treffer den Ausgleich. Anhand der Chancen hätte das Ergebnis durchaus noch höher für die Augsburger ausfallen können, doch mit der Punkteteilung zeigte man sich schließlich auf beiden Seiten zufrieden. "Richtig positiv war, dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind. Das war etwas, was uns noch gefehlt hat. Da hat sich die Mannschaft gefestigt. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit richtig gut zurückgefightet und viele Tormöglichkeiten erarbeitet", analysierte Maaßen den positiven Verlauf der Partie.

    Schließlich war beim FCA die Vorbereitung auf das Wolfsburgspiel mit einer personellen Misere losgegangen. Nachdem klar war, dass Maaßen auf seine zuletzt so schlagkräftigen Offensivkräfte Mergim Berisha (Gelb-Rote Karte gegen Schalke) und André Hahn (schwere Knieverletzung) verzichten musste, erreichte ihn am Freitagabend eine erneute Schocknachricht von Niklas . Der sollte nach seinem verheilten Mittelfußbruch gegen Wolfsburg eigentlich wieder ans Profiteam herangeführt werden. Doch als er am Abend zuvor in der U23-Regionalligamannschaft des FCA Spielpraxis sammelte, verletzte er sich erneut an der gleichen Stelle. Der Fuß wurde wohl erneut schwer geschädigt und Dorsch humpelte von Betreuern gestützt vom Platz. Eine weitere Operation und die Verlängerung seiner Leidensgeschichte drohen, die exakte Diagnose soll es am Montag geben.

    Am Spieltag selbst kam dann noch hinzu, dass auch Stammtorhüter Rafal Gikiewicz nicht auflaufen konnte. Er laboriert noch an den Folgen einer Oberschenkelprellung aus dem Schalke-Spiel. Der 30-jährige Tomas Koubek erhielt hier den Vorzug vor dem jungen Daniel Klein (21), obwohl der Tscheche seit Juni 2020 kein Bundesligaspiel mehr für den FCA bestritten hat. Doch er erwies sich des Vertrauens würdig. "Er hat nach langer langer Zeit sein Startelf-Debüt gegeben. Wir haben uns für ihn entschieden, weil er in den letzten Wochen toll trainiert und die Situation sehr gut angenommen hat. Er hat ein sehr gutes Spiel gezeigt und seinen Anteil daran, dass wir den Punkt hier behalten", lobte Maaßen die Leistung seines Keepers.

    Fredrik Jensen und Ruben Vargas stehen in der FCA-Startelf

    Maaßens Team war bemüht, auch in der neuen Konstellation an die zuletzt gezeigten Leistungen anzuknüpfen, die zu Siegen gegen Bremen, den FC Bayern und Schalke geführt hatten, und machte vom Start weg Druck. Die Ausfälle von Berisha und Hahn versuchte der Coach mit Fredrik Jensen und Ruben Vargas auf den Außenbahnen zu kompensieren, was durchaus gelang. Die beste Chance folgte zeitnah in der zwölften Minute, als sich Ruben Vargas frei spielte und sein Pass Ermedin Demirovic erreichte, dessen Chip von VfL-Keeper Casteels jedoch gerade noch übers Torgestänge bugsiert werden konnte. Augsburg wurde frecher, die Aktionen nahmen noch mehr Fahrt auf, ein strammer Gruezo-Schuss schoss knapp übers Tor hinweg (22.).

    Die Wölfe dagegen lauerten auf Konter, schafften es aber nur vereinzelt durchzubrechen. In der 27. Minute klappte einer dieser Versuche allerdings besser, als der FCA angenommen hatte. Der Wolfsburger Ridle Baku zog an der Grundlinie einen Sprint an, empfing den Ball passgenau von Kaminski, während Verfolger Demirovic aus dem Tritt geriet und ihn ziehen lassen musste. Bakus Pass landete formschön bei Yannick Gerhardt, der wiederum unbedrängt zum 1:0 für den VfL einschob. Der FCA war wieder einmal in Rückstand geraten, der Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Das zehrte am Nervenkostüm, ebenso wie die weiteren vergeblichen Augsburger Versuche, den Ausgleich zu erzielten.

    Schiedsrichterentscheidung bringt Emotionen zum Überkochen

    Zum Überkochen der Emotionen trug dann Schiedsrichter Daniel Siebert bei, der nach einem eher harmlos scheinenden Foul Gelbe Karten an Yannick Gerhard (VfL) und den FCA-Abwehrspieler Maximilian Bauer verteilte, was zu massiven Meinungsverschiedenheiten mit der Augsburger Bank führte. Dort rudelten sich Augsburger und Wolfsburger gleichermaßen zusammen, weshalb sich VfL-Trainer Nico Kovac genötigt sah, seine Spieler zu unterstützen und in die Augsburger Coachingzone zu eilen. Dort lieferte er sich ein Wortgefecht mit FCA-Sportgeschäftsführer Stefan Reuter, was Schiedsrichter Siebert mit weiteren Gelben Karten quittierte für alle, die da seiner Meinung nach Ärger gemacht hatten - letztendlich für Kovac, Reuter, Gouweleeuw, Gruezo und den Wolfsburger Otavio (alle 40.), der sich im Handgemenge zudem eine heftige Kratzwunde am Hals zugezogen hatte. Das alles hat zur Folge, dass die beiden Innenverteidiger Bauer und Gouweleeuw im nächsten Spiel des FCA in Köln am Sonntag gesperrt sind.

    FCA-Innenverteidiger Maximilian Bauer und Jeffrey Gouweleeuw sind in Köln gesperrt

    Glück hatte VfL-Coach Kovac bei seiner Einlage, dass Schiedsrichter Siebert die Regeln nicht zu streng auslegte und ihn komplett vom Spielfeldrand verbannte. "Ich weiß gar nicht, dass es die Regel gibt, dass ich eventuell vom Platz hätte fliegen können", gestand Kovac in der anschließenden Pressekonferenz mit einem Schmunzeln, "ich habe wieder was gelernt". Nicht ganz so entspannt sah das FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter, den die Gelben Karte von Maximilian Bauer schwer verärgert hatte. "Das war der einzige Grund, warum ich mich aufgeregt habe. Dass es für so eine Aktion Gelb gibt. Für mich muss man nicht einmal Foul pfeifen, aber ganz sicher ist das kein Gelb. Natürlich hatte ich im Hinterkopf, dass unsere beide Verteidiger jetzt die gelbe Karte haben und uns nächste Woche fehlen", sagte Reuter anschließend. Überrascht habe er dann registriert, dass Niko Kovac plötzlich neben ihm stand. "Das haben wir doch alle gelernt, dass du in der anderen Coachingzone nichts zu suchen hast und dann fliegst", kommentierte Reuter diese Aktion, konnte die Gelbe Karte für ihn selbst allerdings nicht nachvollziehen. "Dass wir dafür die gleiche Strafe bekommen haben, das muss mir ein Schiedsrichter erklären. Wo soll ich denn hin? Raus aus unserer eigenen Coachingzone?"

    Gellende Pfiffe für das Schiedsrichter-Gespann

    Nach all dem Trubel abseits des Platzes war es jedenfalls mit der Ruhe vorbei, gellende Pfiffe quittierten nahezu jede Aktion der Wolfsburger und verabschiedeten das Schiedsrichter Trio lautstark in die Halbzeitpause. Die Stimmung auf dem Platz blieb auch danach angespannt. Denn wieder waren es die Wolfsburger, die dem FCA einen kurzen Schockmoment versetzten. In der 48. Minute war es nur dem beherzten Zupacken von Tomas Koubek zu verdanken, dass weder Nmecha noch Marmoush zum 2:0 einschieben konnten. Erst in der 55. Spielminute zahlten sich die Mühen des FCA aus. Aus einer Traube vor dem Tor erzielte Robert Gumny schließlich das 1:1, nachdem sowohl Niederlechner als auch Gouweleeuw mit ihren Versuchen gescheitert waren. Danach stürmte der FCA mit Mann und Maus und setzte den VfL in dessen Strafraum fest. Gouweleeuw hatte den Führungstreffer auf dem Fuß (63.), aber vergab, Iago schob den Ball knapp am rechten Torpfosten vorbei (66.), Niederlechners Schuss ein paar Sekunden später geriet zu weit links. Auf der anderen Seite parierte Koubek einen strammen Schuss von Wimmer (72.). Auch der Wolfsburger Schlussoffensive hielt das FCA-Kollektiv stand, zum vierten Sieg in Folge reichte es am Ende allerdings nicht mehr.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit dem neuen FCA-Präsidenten Markus Krapf an:

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