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FC Augsburg: FCA-Neuzugang Dion Beljo könnte gleich die Hauptrolle spielen

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FCA-Neuzugang Dion Beljo könnte gleich die Hauptrolle spielen

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    FC Augsburg, Training, Saison 2022–2023 Dion Drena Beljo (FC Augsburg #35) gut gelaunt auf dem Weg zum Trainingsplatz;

FC Augsburg, Training, Saison 2022-2023,
    FC Augsburg, Training, Saison 2022–2023 Dion Drena Beljo (FC Augsburg #35) gut gelaunt auf dem Weg zum Trainingsplatz; FC Augsburg, Training, Saison 2022-2023, Foto: Klaus Rainer Krieger

    Das erste deutsche Wort, das Dion Beljo auf dem Trainingsplatz des FC Augsburg gelernt hat, ist „Gegenpressing“. Den Gegner nach einem Ballverlust schnell wieder unter Druck setzen ist einer der taktischen Varianten, mit der FCA-Trainer Enrico Maaßen nach der Winterpause den FCA in der Bundesliga halten soll. Der 20-jährige Stürmer, vom kroatischen Erstligisten NK Osijek gekommen, soll dabei helfen. Quasi im Crashkurs.

    Dion Beljo spielte gleich in der A-Elf gegen den VfL Wolfsburg

    Denn erst am vergangenen Donnerstag war Beljo mit seiner ganzen Familie nach Augsburg gekommen, hatte gegen 20 Uhr den Medizincheck absolviert, den Vertrag bis 2027 unterschrieben. Am Freitagvormittag trainierte er das erste Mal mit, am Samstag spielte er schon in der A-Elf im Doppeltest gegen den VfL Wolfsburg. Und überzeugte durchaus. „Das ging rasend schnell“, erzählt der junge Mittelstürmer bei seinem ersten Interview. Noch auf Englisch. „Deutsch habe ich vier Jahre in der Schule gelernt, aber wir hatten keinen guten Lehrer. Aber ich will schnell damit beginnen, Deutsch zu lernen.“

    Für ihn ist Augsburg der erste Schritt ins Ausland. Zur Vertragsunterschrift kam die ganze Familie mit, der FCA brachte sie im Hotel Maximilian's in der Stadt unter. Jetzt wohnt er zusammen mit seinem kroatischen Landsmann David Colina im Mannschaftshotel Schempp in Bobingen.

    Die Bundesliga war für ihn Ziel Nummer eins: „Sie ist eine der größten Ligen der Welt. Es ist wohl auch die beste Liga für meine Art, Fußball zu spielen. Hier hat man jede Woche Spiele auf einem unheimlich hohen Niveau.“

    Borussia Mönchengladbach hatte kein großes Interesse mehr an Dion Beljo

    Dass er die ab sofort für den FCA bestreiten wird, überraschte selbst die Fachwelt. Denn bis vor ein paar Wochen galt Borussia Mönchengladbach als der aussichtsreiche Kandidat. Doch so intensiv scheint das Werben nicht gewesen zu sein. „Ernste Gespräche mit Gladbach gab es vor fast einem Jahr, danach gab es nichts Konkretes mehr. Hier in Augsburg habe ich schnell gespürt, dass sie mich unbedingt wollen“, sagt Beljo.

    Dion Beljo erzielt 19 Tore in 37 Partien

    Das ist nicht verwunderlich. Beljo, der in Zagreb geboren ist, gilt als eines der Top-Torjäger-Talente in Europa. Mit 17 gab er sein Debüt in der kroatischen Liga. Aufmerksam machte er dann aber vor allem in der vergangenen Saison, als er als Leihspieler beim NK Istra 19 Tore und vier Vorlagen in 37 Partien beisteuerte. In dieser Spielzeit waren es neun Treffer und zwei Assists in 19 Einsätzen. FCA-Trainer Enrico Maaßen wollte den 1,95 Meter großen Linksfuß unbedingt. Als Ergänzung zu Mittelstürmer Mergim Berisha, als Zielspieler für lange Bälle. Deshalb investierte Maaßen viel Zeit. „Er ist einer der wichtigsten Personen, warum ich hier bin. Wir haben in der heißen Phase fast jeden Tag über Videocalls miteinander gesprochen oder uns mit Textnachrichten ausgetauscht“, sagt Beljo.

    FCA-Chef Markus Krapf und Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll fliegen zu den Verhandlungen

    Trotzdem versuchten bis zuletzt einige Vereine, wie zum Beispiel Dynamo Zagreb, Beljo zu sich zu locken. So flogen am Ende auch noch FCA-Präsident Markus Krapf und Finanz-Geschäftsführer Michael Ströll direkt vom FCA-Trainingslager in Spanien zum Trainingslager Osijeks in Istrien, um mit den Vereinsverantwortlichen die letzten Details abzuklären.

    Mit Erfolg. Beljo soll den zu Hertha BSC abgewanderten Florian Niederlechner ersetzen, die magere Bilanz von 18 erzielten Toren aufbessern. Talent gegen Routine.

    Drei Millionen Euro Ablöse sind für den FC Augsburg auch Risikokapital

    Ein guter Tausch, sind sich die Verantwortlichen sicher. Die drei Millionen Euro Ablöse könnten eine lohnende Investition in die Zukunft sein. Wenn Beljo weiter trifft, winkt ein fetter Transfer-Erlös. Doch es ist auch Risikokapital.

    Der FCA steht mitten im Abstiegskampf mit all seinen Belastungen. Beljo hat kaum Eingewöhnungszeit und die Bundesliga ist ein anderes Kaliber als die kroatische Liga. Das hat Beljo schon gegen Wolfsburg (1:0) erfahren: „Der Unterschied ist riesig. Es war nur ein Test, aber die Intensität, die Schnelligkeit des Spiels ist ganz anders. Aber ich bin mir sicher, ich gewöhne mich schnell daran.“

    Mergim Berisha fehlt gegen Borussia Dortmund

    Er fühlt sich auch nach nur wenigen Trainingseinheiten bereit für sein erstes Bundesligaspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN). „Ich war in Kroatien seit dem 5. Dezember im Training. Jeder Spieler träumt wohl davon, in einem vollen Stadion in Dortmund zu spielen und vielleicht auch noch ein Tor zu schießen.“ Die Chancen auf einen Startelf-Einsatz stehen gut. Berisha fehlt gelbgesperrt. Er sah beim 0:1 gegen den VfL Bochum seine fünfte Gelbe Karte.

    Gegen Wolfsburg spielten Mergim Berisha, Ermedin Demirovic und Dion Beljo (von links) noch zusammen. Gegen Dortmund fehlt Berisha.
    Gegen Wolfsburg spielten Mergim Berisha, Ermedin Demirovic und Dion Beljo (von links) noch zusammen. Gegen Dortmund fehlt Berisha. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Beljo möchte ein neues Kapitel in Augsburg aufschlagen. In Osijek lief es zuletzt nicht rund. „Wir hatten in dieser Saison zwei Trainer. Wir haben darum oft die Aufstellungen gewechselt. Wir hatten ein gutes Team für kroatische Verhältnisse, aber wir hatten keine gute Chemie innerhalb der Mannschaft. Zu Beginn der Saison sind wir in der Qualifikation zur Europa League ausgeschieden, dann wurde der Trainer gewechselt. Wir haben mit vielen, hohen Bällen in die Spitze agiert. Aber am wichtigsten war es für mich, Tore zu erzielen.“ Das Wort Gegenpressing fiel in Kroatien kaum.

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