Ein blitzschnelles Tor von Fredrik Jensen hat dem FC Augsburg eine gelungene Generalprobe für den Bundesliga-Restart beschert. Schon in der zweiten Minute traf der Stürmer im Testspiel gegen die TSG Hoffenheim zum 1:0, das schließlich auch den Endstand markierte. Für beide Teams war es ein äußerst ernsthafter Test, denn sowohl die Augsburger als auch die Hoffenheimer haben am nächsten Wochenende anspruchsvolle Partien vor der Brust. So empfängt der FCA am Samstag (15.30 Uhr) zuhause Tabellenführer Bayer Leverkusen, für die TSG steht bereits am Freitag (20.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim FC Bayern München auf dem Programm.
Entsprechend wenig Experimentierfreude zeigten die Trainer Jess Thorup und Pellegrino Materazzo. Ihre Reservisten hatten erst einmal keine Chance, stattdessen ließen beide Coaches ihre Top-Teams Spielpraxis sammeln. FCA-Coach Thorup setzte bis auf zwei notwendige Änderungen wieder auf jene Mannschaft, die zum Jahresabschluss noch mit 0:3 gegen den VfB Stuttgart verloren hatte. Nur in der Abwehr verzichtete er auf Mads Pedersen, der zum einen vor Weihnachten einen kleinen operativen Eingriff am Sprunggelenk hatte und fürs Bundesligaheimspiel am nächsten Samstag gegen Bayern Leverkusen ohnehin gesperrt wäre und bot dafür Robert Gumny als linken Außenverteidiger auf. Im Mittelfeld fehlte Elvis Rexbehcaj, der wegen Adduktorenproblemen schon die ganze Woche über nur individuell trainiert hatte. Für ihn rückte Ruben Vargas in die Startelf.
Dahmen macht Fehler wieder gut: FCA geht mit Führung in die Pause
Und dem FC Augsburg gelang ein Auftakt nach Maß: Die Hoffenheimer hatten sich noch nicht mal so richtig sortiert, als Phillip Tietz den freien Fredrik Jensen auf der rechten Seite erspähte und diesem den Ball so perfekt in den Lauf legte, dass dieser an TSG-Keeper Oliver Baumann vorbei zur 1:0-Führung ins lange Eck einschießen konnte (2.). 1:0 - die knapp 600 Zuschauer, die sich auf der Gegengerade verloren, durften das erste Mal jubeln. Die so kalt erwischten Hoffenheimer brauchten zwar einen Moment, um sich zu sammeln, erhöhten dann aber stetig Tempo und Druck. Eine erste Warnung sendete Maximilian Baier, als er allein auf FCA-Keeper Finn Dahmen zusteuerte. Doch der baute sich so selbstbewusst vor dem anlaufenden Baier auf, dass dieser aus acht Metern nach links verzog (14.).
Die beste Chance, auf 2:0 zu stellen, vergab Philipp Tietz in der 27. Minute mit einem spektakulären Lattenknaller. Über Jensen und Engels erreichte der Ball den in der Mitte lauernden Stürmer - und der zog gewohnt trocken ab. In diesem Fall allerdings ein paar Millimeter zu hoch direkt aufs Aluminium. Bis zur 42. Minute tat sich wenig, dann aber strapazierte Finn Dahmen ohne Not die Nerven seiner Teamkollegen. Beim zögerlichen Abspiel des Balles bediente er passgenau TSG-Spieler Maximilian Beier. Der konnte sein Glück kaum fassen und zog in Richtung Tor. Doch Dahmen machte seine Fauxpas postwendend wieder wett, warf sich Baier mit vollem Einsatz in den Weg und klaute ihm den Ball direkt vom Fuß. Kollektives Ausatmen - mit der 1:0-Führung gingen die Gastgeber in die Pause.
Dahmen spielt zu null – wenn auch nur in einem Testspiel
Die zweite Halbzeit blieb spielerisch überschaubar, bevor Oliver Baumann für den größten Aufreger sorgte. Er hatte einen Rückpass mit der Hand berührt. Den indirekten Freistoß im Strafraum versuchte die TSG mit sieben Spielern auf der Linie zu blocken. Was auch gelang. Phillip Tietz drosch den Ball in Rückenlage geraten gleichsam über Gegner und Tor hinaus (59.). Nach 60 Minuten bekam die Partie dann doch noch Testspielcharakter, als Jess Thorup auf einen Schlag bis auf Robert Gumny alle Feldspieler auf einmal auswechselte. Nun konnten sich die Reservisten doch noch beweisen und taten ihr Bestes. Arne Maier hätte für die endgültige Entscheidung sorgen können, Mbuku hatte zweimal die Gelegenheit und auch Mert Kömür konnte sich einmal auszeichnen. Auch die TSG agierte zu wenig beherzt, als dass sie noch den Anschlusstreffer hätte erzielen können. So durften sich Finn Dahmen und Co. endlich einmal über ein Zu-Null-Spiel freuen.
FC Augsburg: Dahmen – Mbabu (63. Colina), Gouweleeuw (63. Pfeiffer), Uduokhai (63. Bauer), Gumny – Jensen (63. Tanganga), Dorsch (63. Breithaupt), Vargas (63. Maier), Engels (63. Kömür) – Demirović (63. Mbuku), Tietz (63. Michel))
TSG Hoffenheim: Baumann (73. Philipp) – Ozan Kabak (46. Akpoguma), Vogt (46. Brooks), Szalai (46. Nsoki) – Kadeřábek (62. Adams), Grillitsch (46. Prömel), Stach (46. Tohumcu) – Kramarić (46. Becker), Bülter (46. Justvan) – Beier (46. Bischof), Weghorst (62. Moerstedt)