Mit einem Erfolg in Rekordhöhe hat der FC Augsburg den Tabellenletzten SV Darmstadt 98 bezwungen. 6:0 (5:0) siegte die Mannschaft von Trainer Jess Thorup in der Fußball-Bundesliga, schon vor der Pause hatte sie fünfmal getroffen. Diese Noten verdienen sich die Spieler in der Einzelkritik.
Finn Dahmen: Ging angesichts der Fülle eigener Tore fast unter: Erstmals blieb der Torhüter in der laufenden Bundesligasaison ohne Gegentreffer. Bis auf eine gute Fußabwehr musste er nicht allzu viel dafür tun, weil Darmstadt harmlos im Angriff agierte. Als er gefordert war, war er zur Stelle. Glanztaten waren indes nicht nötig. Note 3,0
Kevin Mbabu: Musste sich wundern, welche Freiheiten ihm die Darmstädter auf seiner rechten Seite gewährten. Nutzte diese mitunter, ohne jedoch richtig gefährliche Situationen heraufzubeschwören. Seinen Flanken fehlte Genauigkeit, seine Zweikampfquote (20 Prozent) war schwach. An diesem Tag glänzten andere. Note 4,0
Jeffrey Gouweleeuw: Kehrte nach seiner Gelb-Sperre zurück. Erlebte sonderbare Dinge in der ersten halben Stunde: Selbst nahezu beschäftigungslos, während die Mitspieler stetig trafen. Weil er auch in der zweiten Spielhälfte eher selten gefragt war, schonte ihn Thorup und nahm ihn frühzeitig vom Feld. Note 3,0
Felix Uduokhai: Brachte das Zu-Null-Spiel gegen Ende kurzfristig in Gefahr, als er ausrutschte. Ferner eine äußerst solide Partie, in der er selten brenzlige Situationen erlebte. Hatte mit Darmstadts Stoßstürmer Polter kaum Mühe und verbrachte im Abwehrzentrum einen eher ruhigen Nachmittag. Note 3,0
Iago: Offensivakzente musste der Brasilianer diesmal keine setzen, weil die nominellen Angreifer Unterstützung auf den Außenbahnen kaum benötigten. Stattdessen beschränkte sich Iago aufs Halten seiner Position hinten links. Gegen Darmstädter, die völlig von der Rolle waren, genügte es, den Weg Richtung Augsburger Tor zu verstellen. Note 3,5
Kristijan Jakic: Wird im Sommer eine spannende Personalie werden. Strahlte im zentralen Mittelfeld Ruhe aus, hatte als Abräumer vor der Abwehr eine gute Zweikampf- (71 Prozent) und Passquote (86 Prozent). Ist zu einem Fixpunkt geworden, den man sich gerne länger als bis zum Saisonende in Augsburg wünscht. Note 2,5
Fredrik Jensen: Hatte gegen Freiburg schwächer agiert, in Darmstadt ein bedeutender Faktor. Erzielte das 2:0 selbst und bereitete das 5:0 vor. Der Finne Jensen erlebt unter dem Dänen Thorup die beste Phase seiner Karriere. Spät, aber nicht zu spät hat er in Augsburg sein Glück gefunden. Note 2,0
Arne Maier Stand erstmals in dieser Spielzeit vom Anpfiff weg auf dem Platz. Hatte sich durch seinen starken Auftritt gegen Freiburg einen Startelfeinsatz verdient. Nicht so auffällig wie im vorangegangenen Spiel, allerdings mit einer herausragenden Passquote (89 Prozent). Dürfte auch gegen Heidenheim einen Startplatz sicher haben. Note 3,0
Ruben Vargas: Hat in der Winterpause eine kluge Entscheidung getroffen, als er sich für einen Verbleib beim FCA entschied. Blüht seitdem auf und glänzt als offensiver Spielgestalter. Krönte seine Leistung mit dem Treffer zum 4:0, zuvor hatte er das 2:0 vorbereitet. Sorgt dafür, dass Neuzugang Pep Biel kaum eine Rolle spielt. Note 1,5
Ermedin Demirovic: Wird im Sommer schwer zu halten sein. Hat nach seinem Doppelpack schon jetzt einen neuen Rekord aufgestellt. 14 Tore innerhalb einer Saison gelangen noch keinem Augsburger Spieler in einer Erstligasaison. Tunnelte beim ersten Treffer Darmstadts Torhüter Schuhen, war beim 5:0 – wie so oft an diesem Nachmittag – schneller als sein Gegenspieler. Note 1,0
Phillip Tietz: Dieses Spiel wird der ehemalige Darmstädter wohl nie vergessen. Wagte aus Respekt keinen Torjubel, als er die frühe Führung und den Schlusspunkt setzte. Hat eine erstaunliche Entwicklung gemacht und steht nun schon bei sieben Toren in der Bundesliga. Note 1,0
Arne Engels (46. für Jensen): Durfte sich nach seinem Tor gegen Freiburg durchaus Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz machen. Kam immerhin nach der Pause ins Spiel, weil Trainer Thorup Jensen schonte. Engels war an zwei bedeutenden Szenen beteiligt: Mit seinem langen Schlag bereitete er das 6:0 vor, mit seiner Rettungsaktion zementierte er das Zu-Null-Spiel. Note 2,5
Niklas Dorsch (60. für Jakic): Wird sich weiterhin gedulden müssen. An Sechser Jakic ist derzeit kein Vorbeikommen, auf den Achterpositionen erhalten andere Spieler den Vorzug. Verwaltete im Verbund mit der Abwehr den klaren Vorsprung, ohne auffällig in Erscheinung zu treten. Note 3,5
Pep Biel (60. für Maier): Als Spielgestalter in der Winterpause aus Piräus geliehen. Muss sich allerdings mit der Rolle als Ersatzspieler begnügen, weil Vargas sich im Zentrum überaus wohlfühlt und seinen Stempel aufdrückt. Wird auch gegen Heidenheim zunächst seinen Platz auf der Bank haben. Note 3,5
Dion Beljo (70. für Demirovic): Muss mitansehen, wie andere Angreifer Tore schießen und in den Fokus rücken. Kann sich mit seiner Rolle nur schwer anfreunden. Hatte trotz eines 6:0-Sieges kein Lächeln im Gesicht, als er Richtung Kabine ging.
Maximilian Bauer (74. für Gouweleeuw): Hatte ein Lächeln im Gesicht, als er in die Kabine ging. Ersetzte in der Schlussviertelstunde Gouweleeuw und war, wie sein Vorgänger, kaum gefordert.
Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.