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FC Augsburg: Der FCA besteht den ersten Stresstest gegen Borussia Dortmund

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Der FCA besteht den ersten Stresstest gegen Borussia Dortmund

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    Mit dem 1:1 gegen Borussia Dortmund war FCA-Trainer Jess Thorup zufrieden. Er sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial.
    Mit dem 1:1 gegen Borussia Dortmund war FCA-Trainer Jess Thorup zufrieden. Er sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial. Foto: Tom Weller, dpa

    Als sich der FC Augsburg vor fast genau einem Jahr von seinen Fans in die Winterpause verabschiedete, war es erst Mitte November. Die umstrittene WM in Katar stand vor der Tür, die Fans protestierten, der FCA verlor 0:1 gegen den VfL Bochum an diesem deprimierenden Samstagnachmittag. Diese peinliche Niederlage, es war damals das siebte Spiel in Folge ohne Sieg, passte in das triste Gesamtbild des Klubs. Schon damals deutete es sich an, dass es mit dem unerfahrenen Trainer Enrico Maaßen kein gutes Ende nehmen würde. 

    Die Spieler des FC Augsburg bedanken sich nach dem Spiel bei den Fans für die Unterstützung im vergangenen Jahr.
    Die Spieler des FC Augsburg bedanken sich nach dem Spiel bei den Fans für die Unterstützung im vergangenen Jahr. Foto: Tom Weller, dpa

    Gut 13 Monate später protestierten die Fans wieder, diesmal gegen den angestrebten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga, doch das sportliche Befinden hat sich in Augsburg diametral verändert. Nach dem 1:1 (1:1)-Unentschieden gegen Borussia Dortmund wurden die FCA-Spieler, die ein großes Banner mit den Worten „Vielen Dank für Eure Unterstützung“ trugen, mit viel Beifall verabschiedet. 

    Jess Thorup ist mit einem Punkt zufrieden, sieht aber Verbesserungspotenzial

    Vor Jahresfrist war der FCA auf dem Weg in eine fußballerische Sackgasse, die er in diesem Oktober dann erreicht hatte. Das kostete Maaßen den Job. Zwei Monate später wunderte sich niemand mehr darüber, dass Maaßen-Nachfolger Jess Thorup das 1:1 gegen die Borussia durchaus zurückhaltend analysierte. „Heute hatten wir die Möglichkeit zu zeigen, wo wir stehen, wenn wir gegen einen Topmannschaft spielen. Das haben wir ganz gut gemacht.“ Heißt aber auch: Thorup sieht noch viel Verbesserungspotenzial: „Zufrieden oder nicht? Zumindest haben wir heute einen Punkt geholt. Damit bin ich zufrieden.“

    Der Däne hat den FCA wieder in die Spur gebracht. Als er das Ruder beim FCA übernahm, lag der Klub auf Rang 15, mit fünf Zählern gerade mal einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Nun hat sich der FCA mit 18 Punkten im gesicherten Mittelfeld festgesetzt. Und gezeigt, dass er sich auch von Rückschlägen wie dem 0:2 in Bremen derzeit nicht aus der Spur bringen lässt. „Es freut mich, dass wir nach der Niederlage in Bremen ein richtiges Signal gesendet haben“, sagte Mittelfeld-Spieler Niklas Dorsch. 

    Das Spiel hatte, wie in den meisten Bundesliga-Stadien, ohne Fan-Gesänge begonnen. Die aktiven Fan-Szenen hatten beschlossen, als Protest gegen die Investoren-Pläne der DFL zwölf Minuten zu schweigen. Der oft beschworene „12. Mann“ blieb stumm, es gab zunächst keinen Support, weder von den Augsburgern noch von den Dortmundern. Dafür zwei Transparente mit der Botschaft: „Wir werden kein Teil Eures Deals sein - Scheiß DFL“. Dabei gab es schon in den ersten Minuten auf beiden Seiten Aufreger, die für Stimmung hätten sorgen können. Es sollten aber noch genug weitere folgen. Beide Teams zeigten in der ausverkauften WWK-Arena ein wildes Offensivspektakel mit vielen Fehlern, aber auch mit vielen Torszenen. Am Ende hatten die Statistiker 44 Torschüsse gezählt, 20 der Augsburger, 24 der Dortmunder.

    Die beiden Tore fielen noch vor der Halbzeit. Der FCA ging in der 23. Minute durch Kapitän Ermedin Demirovic in Führung. Allerdings mussten die FCA-Fans einige Minuten warten, bis sie das 1:0 und damit den achten Saisontreffer von Demirovic wirklich feiern konnten. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck sah sich den Zweikampf Demirovic gegen Nico Schlotterbeck, der dem Tor vorausging, nach Hinweis des VAR noch einmal in der Review-Area an, blieb aber bei seiner Tor-Entscheidung. 

    Ermedin Demirovic (rechts) jubelt nach seinem Tor zum 1:0. Kevin Mbabu beeilt sich dazuzukommen.
    Ermedin Demirovic (rechts) jubelt nach seinem Tor zum 1:0. Kevin Mbabu beeilt sich dazuzukommen. Foto: Tom Weller, dpa

    Der BVB schlug durch Donyell Malen (35.) zurück. Nach einem Doppelpass mit Niclas Füllkrug schob der Niederländer den Ball flach zum 1:1 ein. Da konnte sich FCA-Torhüter Finn Dahmen noch so strecken, sein Arm war einfach zu kurz. Nach dem Wechsel herrschte in beiden Strafräumen immer wieder höchste Alarmbereitschaft. Aber beide Teams betrieben enormen Chancenwucher oder scheiterten an Dahmen oder Gregor Kobel im

    Über Edin Terzic wird diskutiert, über Jess Thorup mit Respekt gesprochen

    Genau das gefiel BVB-Trainer Edin Terzic gar nicht. „Wir haben es versäumt, die Dinge klar zu Ende zu spielen.“ Für ihn ist es eine unruhige Vorweihnachtszeit. Sein Team zeigt bisher zwei Gesichter. In der Champions League haben sich die Dortmunder in der wohl schwersten Vorrundengruppe als Erster durchgesetzt. In der Bundesliga hinkt der Vizemeister mit 26 Zählern weit den eigenen Ansprüchen hinterher. Darum wird über Terzic heftig diskutiert. 

    Über Jess Thorup wird hingegen mit Respekt gesprochen. Der 53-Jährige hat den FCA aus einer Herbst-Depression geführt und zu einer Mannschaft geformt, die zwar immer noch gegen jeden Gegner in der Liga verlieren, aber eben auch mit den Top-Teams der Liga, und dazu zählt Dortmund bei allem Wirbel weiterhin, mithalten kann. Der zweite Stresstest zum Jahresabschluss folgt am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) beim VfB Stuttgart. Thorup selbstbewusst: „Heute haben wir zwei (Punkte) verloren, die müssen wir uns am Mittwoch mit einem Sieg wiederholen.“

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