Normalerweise ist die Anfahrt zur WWK-Arena für die Profis des FC Augsburg am Spieltag eine relativ triste Sache. Es geht auf der Kurt-Bösch-Straße an den Werkshallen von Aerotec, den Parkplätzen und den Trainingsplätzen vorbei zur Zufahrt zum Stadion. Manchmal kommt man auch vom Süden her über einen Schleichweg an langen Feldern entlang. Doch diesmal glichen die paar Hundert Meter vor dem Spiel gegen Werder Bremen einem Triumphzug. Knapp 1000 FCA-Fans bildeten ein Spalier, um ihrer Mannschaft vor dem entscheidenden Abstiegsduell noch einmal einen Motiviationsschub mitzugeben. Mehr ist in Coronazeiten nicht möglich, die Stadiontore waren fast die ganze Saison über für die Fans geschlossen.
Es war ein rot-grün-weisses Fahnenmeer und Menschenspalier als der Bus von der Bürgermeister-Ulrich-Straße in Richtung Stadion einbog. Bis dahin hatten sich alle Fans corona-konform benommen. Sie trugen Masken und auch die Abstandsregeln wurden noch eingehalten, als FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter in seinem Dienst-Audi vorbeifuhr.
Erst als der schwarz-lackierte Mannschaftbus kam, rückten die Fans enger zusammen und feuerten die Spieler, die hinter schwarzgetönten Scheiben saßen, an. Und als der Bus dann kurz vor der Einfahrt zum Stoppen kam, wurde er auch von den Ultras noch in rot-grün-weiße Rauchschwaden gehüllt. „Augsburg kämpfen“, skandierten sie und trommelten an die Ausstiegstür. Überhaupt nicht aggressiv, aber es sollte der letzte Weckruf für das Team sein.
Vor Bremen-Spiel: Knapp 1000 FCA-Fans feuern die Mannschaft des FC Augsburg an
Auch im Stadion versuchten die Fans mit selbst gemalten Plakaten die Spieler auf die Wichtigkeit des Spiels einzuschwören. „Kämpft für unsere Farben – siegt für Augsburg und Schwaben“ stand dort zum Beispiel oder „Eine Stadt – ein Verein – ein Ziel: 1. Bundesliga.“
Zuvor hatte sich FCA-Trainer Markus Weinzierl schon direkt im digitalen Stadionkurier an die Fans gewandt: „Wir kennen ähnliche Situationen und haben diese gemeinsam erfolgreich gemeistert. Das werden wir auch jetzt, denn es ist schön zu sehen, dass auch unsere Fans hinter der Mannschaft stehen und sie unterstützen wollen, wenn auch leider nicht vor Ort in der WWK-Arena. Jede Unterstützung stärkt das Vertrauen und den Glauben an die eigene Stärke, die wir gemeinsam auf den Platz bringen wollen. In diesem Sinne: Lassen Sie uns den Klassenerhalt gemeinsam mit einem Sieg erreichen.“
Das nahmen auch einige Fans wörtlich. Sie fuhren nicht nach Hause, sondern zogen zum Stadionparkplatz, um dort am Radio oder via Sky-App am Smartphone das Spiel zu verfolgen.
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