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FC Augsburg: Ex-FCA-Spieler Philipp Max hat die Nationalmannschaft noch nicht abgeschrieben

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Ex-FCA-Spieler Philipp Max hat die Nationalmannschaft noch nicht abgeschrieben

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    Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner (links) muss gegen den FC Augsburg wohl noch auf Philipp Max verzichten.
    Frankfurts Cheftrainer Oliver Glasner (links) muss gegen den FC Augsburg wohl noch auf Philipp Max verzichten. Foto: Arne Dedert, dpa

    Letztendlich wurde es PSV Eindhoven. In der langen Liste hatte kaum ein europäischer Spitzenverein gefehlt, dem einmal Interesse an Philipp Max nachgesagt worden war. Barcelona, Liverpool, Dortmund oder Paris St. Germain. Gerüchte ploppten auf, verschwanden wieder. Das Spielchen wiederholte sich in den Transferperioden. Im Juni 2019, vier Jahre stand er damals beim FC Augsburg unter Vertrag, zeigte Max seine Unzufriedenheit, dass ein Wechsel bis dato nicht zustande gekommen war.

    Wörtlich sagte er: "Mir wurde seit 2015 immer von Vereinsseite gesagt, dass der FCA für mich ein Sprungbrett sei." Auf den Absprung musste er aber auch danach noch ein Jahr warten. Max landete weder in Mailand noch Madrid, sondern der europäisch eher zweitklassigen Eredivisie. Immerhin noch bei einem namhaften Spitzenklub in den Niederlanden. In der Rückschau wirkt Max dennoch zufrieden. "Für mich war das damals genau der richtige Schritt. Mal herauszukommen, international zu spielen."

    In Eindhoven war Max zusehends in eine defensivere Rolle gedrängt worden

    Für Max lohnte sich der Wechsel, schon nach zwei Monaten war ihm vergönnt, was er in Augsburg nie schaffte: eine Berufung in die deutsche Nationalmannschaft. Sein drittes und bislang letztes Länderspiel hat er nicht in bester Erinnerung. 0:6 ging er mit der DFB-Elf in Spanien unter. Offenbarte jene Schwächen, die ihn während seiner Karriere begleiten. Für einen Außenverteidiger unterbindet er Angriffe nicht konsequent genug, in einem System mit Viererkette stellt er keinen Linksverteidiger auf internationalem Top-Niveau dar. Gegensätzlich seine Offensivqualitäten, die ihn regelmäßig Torvorlagen leisten lassen. Wohl fühlt sich Max daher in einer taktischen Ausrichtung mit einem Schienenspieler, der tiefe Läufe macht, den Ball dann scharf in den Strafraum passt. 

    So entsprang es keinem Zufall, dass Max im Winter auf Leihbasis zu Eintracht Frankfurt wechselte. In Eindhoven war der Spieler zusehends in eine defensivere Rolle gedrängt worden, diente mehr als Absicherung denn als Angriffsspieler. Frankfurt praktiziert unter Trainer Oliver Glasner einen Spielstil, der Max liegt. Zudem sei die Sehnsucht groß gewesen, in die Bundesliga zurückzukehren. "Ich habe das für mich als den perfekten Weg gesehen", betonte Max bei seiner Vorstellung Anfang Februar. "Für mich ist es die riesige Chance, mit 29 Jahren in der Bundesliga nochmals mein Gesicht zu zeigen." 

    Max hat in seiner Karriere einen Schritt nach dem anderen gemacht, in Frankfurt spielte er erstmals in der Champions League. Gegen den SSC Neapel stand er im Hinspiel vom Anpfiff weg auf dem Rasen, im Rückspiel wurde er eingewechselt. Beide Male war die Eintracht chancenlos. Solche Spiele sind es, Auftritte auf der großen Bühne, die Max vor zweieinhalb Jahren den FCA verlassen ließen. Am Samstag kommt es zum Wiedersehen, wenn Augsburg in Frankfurt antritt (15.30 Uhr/Sky). Max besuchte am vergangenen Freitag seine ehemalige Wahlheimat, seine Frau ist Augsburgerin. Wie in der Partie zwischen dem FCA und Stuttgart ist Max wohl erneut Zuschauer. Eine Muskelverletzung hatte ihn zu einer Pause gezwungen, unter der Woche begann er mit individuellem Training. 

    Doch weitere Aufeinandertreffen kündigen sich an. Weil Max mehr als sechs Pflichtspieleinsätze für Frankfurt verbucht, soll eine Kaufpflicht in Höhe von zwei Millionen Euro greifen. Bereits bei seinem ersten öffentlichen Auftritt hatte er sich zur Eintracht bekannt: "Ich will längerfristig in Frankfurt bleiben, weil der Weg, der hier in den letzten Jahren eingeschlagen wurde, sensationell ist." Da die Ablösesumme, die Frankfurt leisten muss, weit unter den rund neun Millionen Euro liegt, die der FCA einst für Max kassierte, verdienen die Augsburger nach Informationen unserer Redaktion am Weiterverkauf nicht mehr mit.

    Max hat sportlich andere Ziele als sein ehemaliger Klub

    FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter war am Rande des Stuttgart-Spiels gefragt worden, ob eine Rückholaktion von Max ein Thema gewesen sei, und antwortete: "Das ist für uns schwer darstellbar." Heißt: Das Gehaltsgefüge eines Europa-League-Gewinners und Champions-League-Achtelfinalisten ist ein anderes als in Augsburg. 

    Zudem hat Max sportlich andere Ziele als sein ehemaliger Klub. Mit Frankfurt will er den Abwärtstrend seit der Winterpause stoppen und eine weitere Teilnahme im Europapokal sichern. Persönlich hat er die Nationalmannschaft noch nicht abgeschrieben. "Wenn man einmal die Luft geschnuppert hat, möchte man da wieder hin. Wenn man in der Bundesliga gute Leistungen zeigt, hat man immer wieder die Möglichkeit, sich anzubieten." Max wurde im März 2021 ein zweites und bislang letztes Mal in den DFB-Kader berufen, kam in den WM-Qualifikationsspielen aber nicht zum Einsatz. 

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