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FC Augsburg: Ermedin Demirovic will Neustart beim FCA

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Der neue Stürmer Ermedin Demirovic strebt beim FCA einen Neustart an

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    Ermedin Demirovic bei den ersten Einheiten im Trainingslager des FCA: Der Stürmer war am Freitag aus Freiburg im Tausch mit Michael Gregoritsch nach Augsburg gewechselt.
    Ermedin Demirovic bei den ersten Einheiten im Trainingslager des FCA: Der Stürmer war am Freitag aus Freiburg im Tausch mit Michael Gregoritsch nach Augsburg gewechselt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Irgendwann wurde es richtig stressig. Abreise aus Schruns, noch in der Kleidung des SC Freiburg, Medizincheck und Unterschrift in Augsburg, zurück nach Freiburg, ehe es am Sonntag ins Trainingslager nach Scheffau ging. Mit dem neuen Verein, für den sich Ermedin Demirovic nach ein paar Tagen Bedenkzeit am Freitag entschieden hatte.

    Der 24-Jährige soll den Angriff des FC Augsburg in der neuen Saison beleben. Er kam im Tausch mit Michael Gregoritsch vom SC Freiburg. Im Breisgau hatte sich Demirovic zuletzt nicht mehr wohl gefühlt. "Am Ende hatte ich nicht mehr das Gefühl, in Freiburg zufrieden werden zu können", sagte er am Montagmittag.

    Gleicher Freundeskreis wie Florian Niederlechner und Daniel Caligiuri

    Das Vormittagstraining war gerade vorbei, Demirovic wollte sich nur kurz duschen, ehe er sich den Fragen stellte. Die Tage in Österreich sind seine ersten mit der neuen Mannschaft. Er muss sich an ein neues Umfeld gewöhnen, die Kollegen kennenlernen. Ein Trainingslager ist dafür ideal. "Die Jungs sind alle cool drauf. Ich werde sicher schnell Teil der Mannschaft", sagte er.

    Niklas Dorsch kennt er aus gemeinsamen Jugendzeiten, oft haben sie gegeneinander gespielt. Florian Niederlechner und Daniel Caligiuri sind ihm noch aus Freiburg ein Begriff. Sie hatten einen ähnlichen Freundeskreis, auch wenn sie nicht zusammen gespielt haben.

    Kein Vertrauen vom Trainerteam des SC Freiburg

    Einen Neustart strebt Demirovic beim FCA an. "Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas neues brauche, ein neues Umfeld und neue Eindrücke, um mich wieder beweisen zu können", sagte er. Die letzten Monate beim SC Freiburg hatten ihm zugesetzt. Er hätte gerne mehr Vertrauen gehabt, vor allem vom Trainerteam um Christian Streich. Der Umgang habe letztlich nicht mehr gepasst. Er bekam zwar immer wieder Einsätze.

    Allerdings hatte er das Gefühl, dass nicht alle komplett dahinterstanden. Dass er nur spielen durfte, damit nicht noch mehr Unruhe durch einen unzufriedenen Spieler entstehe. Keine angenehme Zeit. In der Mannschaft habe er sich extrem wohl gefühlt. "Von oben und vom Trainer hatte ich aber nicht mehr das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden", so der Angreifer. Das führte sogar so weit, dass er sich häufiger als Schuldiger für Niederlagen oder schlechte Leistungen fühlte. Ein Wechsel war also die beste Lösung. Er hatte sich schon länger mit diesem Gedanken beschäftigt. Schon bevor überhaupt die Idee eines Tausches mit Gregoritsch aufkam, gab es Kontakt nach Augsburg.

    Viele Gespräche mit Trainer Christian Streich

    Er habe vor allem in der Rückrunde der vergangenen Saison oft mit Christian Streich geredet. Sich auch darüber gefreut, dass sich der Freiburger Trainer die Zeit für ihn nahm. Und dennoch fanden sie keinen gemeinsamen Weg mehr. Er vermisste einfach das Vertrauen, sagte aber auch: "Eigentlich kann ich dem Trainer nichts vorwerfen, wir hatten ja extremen Erfolg."

    Der SC Freiburg stand sogar im Pokalfinale. In der 79. Minute wurde der 24-Jährige in Berlin eingewechselt – und wurde zur tragischen Figur. Zunächst vergab er zwei exzellente Möglichkeiten, ehe er auch im Elfmeterschießen scheiterte. Sein Versuch landete an der Latte, die Partie war entscheiden, Leipzig holte den Pokal, Freiburg war der enttäuschte Verlierer. "Das war ein sehr schwieriger Moment, ich habe mir das Spiel noch oft angeschaut. Es tut immer wieder noch weh", meinte er. Er habe im Nachgang viele positive Reaktionen bekommen, die ihm geholfen hätten bei der Verarbeitung. Nun richtet sich der Blick wieder ganz nach vorne.

    Supergefühl nach dem ersten Gespräch mit dem FC Augsburg

    Beim FC Augsburg habe er von der ersten Kontaktaufnahme das gewünschte Vertrauen gespürt. "Schon beim ersten Gespräch hatte ich ein Supergefühl, was ich vorher nicht so extrem kannte. Ich habe sofort gemerkt, welche klare Idee dahintersteckt und dass es der richtige Schritt sein könnte." Enrico Maaßen habe ihn mit seiner Idee vom Fußball begeistert. Der offensive Ansatz gefällt ihm. Oft den Ball haben und versuchen, das Spiel an sich zu reißen. Also aktiv daran zu arbeiten, das Spiel zu gewinnen statt nur zu verteidigen.

    "Ich denke, dass es der richtige Schritt für mich ist", sagte Demirovic. Dennoch hatte er ein paar Tage gebraucht, um die Entscheidung letztendlich zu treffen. Er besprach sich mit seinen Eltern, dem Bruder und seiner Freundin, ehe er in Augsburg zusagte. Seine Freundin wird sich in Augsburg einen Job suchen und zu ihm ziehen. Seine Familie, die in Hamburg lebt, wird ihn so oft wie möglich besuchen.

    Gut geeignet für das System von FCA-Trainer Enrico Maaßen

    Ermedin Demirovic sieht sich bestens geeignet für Maaßens offensives System. Eiskalt sei er vor dem Tor, zudem laufstark und ein körperlich agierender Spieler. Einer, der im Strafraum anspielbar ist. Auch Pressing, also das hohe Anlaufen des Gegners, passe sehr gut zu seinen Fähigkeiten.

     Ermedin Demirovic  im Zweikampf mit Daniel Caligiuri. Beide spielten beim SC Freiburg, aber nie zusammen.
    Ermedin Demirovic im Zweikampf mit Daniel Caligiuri. Beide spielten beim SC Freiburg, aber nie zusammen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    "Jetzt liegt es an mir, Vollgas zu geben. Ich spiele gerne im Zentrum als Nummer neun. Aber auch zu zweit passt es", meinte er. Er weiß, dass er starke Konkurrenz im Angriff hat: Florian Niederlechner, Ricardo Pepi oder André Hahn sind die weiteren Kandidaten, gegen die er sich nun behaupten muss.

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