Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Erlösung im Schneegestöber: Finnbogason macht drei Tore gegen Mainz

FC Augsburg

Erlösung im Schneegestöber: Finnbogason macht drei Tore gegen Mainz

    • |
    Augsburgs Publikumsliebling Alfred Finnbogason hat in der ersten Halbzeit gegen Mainz gleich zwei Handelfmeter für den FCA verwandelt. Und dann gelingt ihm sogar noch ein Tor.
    Augsburgs Publikumsliebling Alfred Finnbogason hat in der ersten Halbzeit gegen Mainz gleich zwei Handelfmeter für den FCA verwandelt. Und dann gelingt ihm sogar noch ein Tor. Foto: Ulrich Wagner

    Als Schiedsrichter Sören Storks am Sonntag mit seinem Schlusspfiff den 3:0 (2:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 und damit die Wiederauferstehung des FC Augsburg besiegelte, verschwand Jens Lehmann sofort in den Katakomben der WWK-Arena. Der neue Co-Trainer des FCA mit dem großen Namen im Fußball hielt sich bei seinem ersten Auftritt im Hintergrund, er überließ die große Bühne den Spielern. Sein Job, so hatten es alle Verantwortlichen mantraartig wiederholt, findet sowieso eher im Verborgenen statt, in der Kabine. Der ehemalige Nationaltorhüter soll mit seiner Erfahrung den Spielern wieder Siegermentalität einimpfen.

    FC Augsburg atmet auf: Gegen Mainz gelingt ein Heimsieg

    Und Lehmann macht das anscheinend hervorragend. Der FCA beendete vor 25.733 Zuschauern die Negativ-Serie von zehn Spielen in Folge ohne Sieg mit einer beeindruckenden Leistung zu Beginn der wohl wichtigsten englischen Woche seit dem Bundesliga-Aufstieg. Zuletzt war der FCA am 27. Oktober in Hannover (2:1) siegreich gewesen.

    War das schon der Lehmann-Effekt? „Das ist schwer zu beantworten. Es war eine hektische Woche in Augsburg. Da ist mehr passiert als in den letzten drei Jahren, seitdem ich hier bin“, musste Dreifach-Torschütze Alfred Finnbogason bei der Frage schmunzeln. „Ich glaube, jeder hat auf unsere Antwort auf dem Rasen gewartet.“ Fakt ist: Die FCA-Spieler agierten von Beginn an selbstbewusst und hielten das Niveau auch fast konstant über 90 Minuten hoch. Die perplex wirkenden Mainzer hätten auch höher verlieren können. Mit den drei Treffern von Finnbogason waren sie gut bedient.

    Zwei Handelfmeter für den FCA: Finnbogason verwandelt beide

    In der ersten Halbzeit verwandelte der Isländer zwei berechtigte Handelfmeter (8./34.). Damit bleibt er Mr. 100 Prozent: Alle acht Bundesliga-Elfmeter von ihm landeten im Netz. Und kurz nach der Halbzeit sorgte er nach einem Weltklasse-Konter mit dem 3:0 (54.) für die frühzeitige Entscheidung. Wie schon am sechsten Spieltag gegen Freiburg traf der Isländer wieder dreifach. Es war insgesamt sein vierter Dreierpack für den FCA.

    Das Aufatmen der zuletzt stark in die Kritik geratenen FCA-Chefetage war bis unter das Stadiondach zu spüren. „Es ist immer wichtig, dass die Ergebnisse da sind, wenn du Entscheidungen triffst. Sonst wird die Kritik größer. Das ist normal. Aber man hat von Anfang an gespürt, dass alle auf dem Platz die gleiche Idee haben“, erklärte Stefan Reuter nach dem vierten Saisonsieg.

    Es lagen turbulente Tage hinter dem Geschäftsführer Sport mit zwei Suspendierungen (Caiuby und Martin Hinteregger), einer Leihe (Hinteregger nach Frankfurt) und zwei Transfers: Lehmann als Co-Trainer und Reece Oxford als Hinteregger-Ersatz. Doch für den 20-jährigen Leihspieler von West Ham United kam der Startelf-Einsatz nach nur zwei Trainingstagen zu früh.

    Augsburg siegt gegen Mainz - Zwei FCA-Tore fallen vom Elfmeterpunkt

    Gegenüber dem 0:2 in Gladbach hatte Trainer Baum sein Team nur auf zwei Positionen verändert. Neben Hinteregger fehlte auch Philipp Max, der erstmals seit April 2017 wieder auf der Bank Platz nehmen musste. Dafür spielten Ji und Gregoritsch. Doch auf dem gut bespielbaren Rasen im Augsburger Schneegestöber stand eine andere Mannschaft als am Niederrhein. Nicht die verunsicherte, die nicht mehr an sich glaubte, sondern die, die wie teilweise in der Vorrunde begeisternden Pressing-Fußball zeigte.

    „Es ist ein Wahnsinn, dass man nach so einer Woche so eine Leistung sieht“, freute sich Trainer Manuel Baum. Der Erfolg stärkte auch seine Position wieder. Doch die Hauptrolle spielte diesmal nicht Baum oder Lehmann, sondern Finnbogason. Der Isländer, der am Freitag seinen 30. Geburtstag gefeiert hatte und darum seine Teamkollegen am Sonntag nach dem Mainz-Spiel noch zum Essen einlud, hat nicht nur sich, sondern alle FCA-Fans nachträglich fürstlich beschert.

    Nach 76 Minuten durfte Finnbogason seinen Arbeitstag beenden. Schließlich wartet am Mittwoch (18.30 Uhr, Sky) im Pokalachtelfinale bei Holstein Kiel die zweite Aufgabe in dieser so wichtigen englischen Woche auf den FCA und Jens Lehmann.

    Lesen Sie auch die Pressestimmen zum Sieg des FC Augsburg: "Finnbogason der Held gegen Mainz".

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden