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FC Augsburg: Einmal die Note 5: Der FCA nach der Stuttgart-Pleite in der Einzelkritik

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Einmal die Note 5: Der FCA nach der Stuttgart-Pleite in der Einzelkritik

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    Reece Oxford (rechts) und Stuttgarts Sasa Kalajdzic lieferten sich packende Zweikämpfe. Der Augsburger war Punktsieger.
    Reece Oxford (rechts) und Stuttgarts Sasa Kalajdzic lieferten sich packende Zweikämpfe. Der Augsburger war Punktsieger. Foto: Kolbert-press/Burghard Schreyer

    Rafal Gikiewicz: Gegen Bielefeld war der Torhüter ohne Gegentreffer geblieben, gegen Stuttgart wirkte er mitunter unsicher. Der Freistoß vor dem VfB-Ausgleich war gekonnt geschossen, doch an guten Tagen hält Gikiewicz den Ball. Vor dem 2:3 warf er sich frühzeitig auf den Boden, statt länger stehenzubleiben und das Tor zu verdecken. Keine krassen Fehler, aber eben auch alles andere als Glanzleistungen. Note 4,0

    Jeffrey Gouweleeuw: Unter der Woche fehlte der Kapitän erkältet und konnte nur einmal trainieren. Dass er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, merkte man dem Niederländer an. Leistete sich manche Unkonzentriertheit, verlor die wichtigen Zweikämpfe und ließ sich einmal von VfB-Stürmer Kalajdzic übel verladen. Wollte zur Pause ausgewechselt werden, musste aber eine Stunde durchhalten. Note 4,0

    Reece Oxford: Bleibt der beständigste Innenverteidiger des FCA. Oxford (1,90 Meter) lieferte sich mit Kalajdzic (zwei Meter) Luftduelle auf Höhe eines Basketballkorbs. Faszinierend, wie der Engländer Bälle blockt und wiederholt noch irgendein Körperteil zwischen Ball und eigenes Tor bekommt. War häufig die letzte Instanz, die einen Stuttgarter Angriff beendete. Note 2,5

    Gruezo kann beim FCA als Dorsch-Ersatz nicht überzeugen

    Frederik Winther: Zeigte über weite Strecken der Partie ordentliche Abwehrarbeit. Verlor allerdings die Orientierung, als Stuttgarts Anton zum 1:1 ausglich. Ruhe am Ball fehlte dem jungen Dänen – wobei er damit nicht der einzige FCA-Profi war. Bereinigte brenzlige Situationen meist, indem er den Ball irgendwohin drosch. Note 3,5

    Daniel Caligiuri: Mit seiner stoischen Art beruhigt er auf dem Platz manch hektische Situation. Er hat die Erfahrung und die Technik, einen Gegenspieler auch mal ins Leere laufen zu lassen. Baute in der zweiten Hälfte allerdings körperlich stark ab. Hätte mit beherztem Eingreifen verhindern können, dass der verunglückte Pass zum Siegtorschützen Tiago Tomas gelangt. Note 4,0

    Carlos Gruezo: Darf für sich verbuchen, Niklas Dorsch vorübergehend aus der Startelf verdrängt zu haben. Wer Gruezo einsetzt, weiß, was er bekommt: einen bissigen Zweikämpfer, der mit seinen Nähmaschinen-Schritten das Mittelfeldzentrum beackert. Man weiß aber auch, was man nicht bekommt: einen klugen Spieleröffner, der Struktur gibt. Note 4,5

    André Hahn war gegen Stuttgart bester FCA-Angreifer

    Arne Maier: Zeigte in den wenigen Offensivaktionen, über welches Potenzial er verfügt. Ging vor dem 2:1 ins Dribbling, zog Gegenspieler auf sich und legte dann mit reichlich Übersicht quer zu Gregoritsch. Eine feine Aktion. Wenn der FCA mal für Entlastung sorgte, war Maier beteiligt. In der Defensive allerdings wie seine Kollegen mit zu wenig Zugriff. Wurde des Öfteren mit Doppelpässen überspielt. Note 3,0

    Iago: Bereitete gegen den VfB Stuttgart zum fünften Mal in dieser Saison einen Treffer vor. Schöner kann eine Flanke kaum auf den Fuß des Mitspielers geschlagen werden. Auch vor Hahns Lattentreffer lieferte Iago die Vorlage. Hatte defensiv allerdings wiederholt Probleme. Über die linke Abwehrseite der Augsburger inszenierten die Stuttgarter in der ersten Hälfte reihenweise gefährliche Angriffe. Note 3,5

    André Hahn: War nicht nur wegen seines frühen Tores bester Augsburger Angreifer, strahlte ebenso mit einem Torschuss, den VfB-Torwart Müller parierte, und einem Lattentreffer Gefahr aus. Hahn verkörperte Wucht und Wille. Doch auch ihm gelang es nicht, das Anlaufen der gegnerischen Reihen mit Effekt zu betreiben. Note 2,5

    Ruben Vargas muss beim FCA um seinen Stammplatz bangen

    Michael Gregoritsch: Hat in der Rückrunde fünf Treffer erzielt, sogar mit dem rechten Fuß trifft er neuerdings. Hatte für einen Angreifer eine erstaunlich gute Zweikampfquote (86 Prozent). Solange der Österreicher konstant den Ball im Tor unterbringt, müssen Niederlechner, Zeqiri und Pepi auf der Ersatzbank Platz nehmen. Note 3,5

    Augsburgs Michael Gregoritsch (links) jubelt nach seinem Tor zum 1:2 mit seinen Mannschaftskameraden Reece Oxford und Frederik Winther.
    Augsburgs Michael Gregoritsch (links) jubelt nach seinem Tor zum 1:2 mit seinen Mannschaftskameraden Reece Oxford und Frederik Winther. Foto: Tom Weller, dpa

    Ruben Vargas: Der Schweizer steckt in einem Dauertief, obwohl der FCA in seinem Spielsystem so abhängig ist von den Qualitäten eines schnellen Umschaltspielers. Wartet auch nach 26 Ligaspielen auf sein erstes Saisontor. Seinem Handeln entspringt selten Verwertbares. Muss in dieser Form fürchten, seinen Stammplatz nach der Länderspielpause zu verlieren. Note 5,0

    Felix Uduokhai(65. für Gouweleeuw): Verpasste wegen der Verlegung des Mainz-Spiels keine Partie seit seiner Sprunggelenkverletzung. Sah sich wie die anderen Abwehrspieler permanenten Angriffswellen ausgesetzt, die er zu brechen suchte. Wird die Länderspielpause nutzen, um hundert Prozent fit zu werden. Uduokhai wird in der Endphase der Saison als Stabilisator gebraucht.

    Von der FCA-Bank kam zu wenig, um Zählbares aus Stuttgart mitzunehmen

    Mads Pedersen (65. für Vargas): Dem dänischen Energiebündel war zuzutrauen, den Stuttgartern ihre Dynamik zu nehmen. Gelang ihm aber selten. Auch er musste einsehen, dass pure Abwehrarbeit zu wenig ist, um einen Vorsprung zu verteidigen. Holte sich noch eine Verwarnung ab, als er es mit dem Einsatz übertrieb.

    Florian Niederlechner (73. für Gregoritsch): Wie der Oberbayer dieser Tage gelaunt ist, lässt sich erahnen. Im Winter wollte er den Klub Richtung USA verlassen, jetzt sitzt er auf der Ersatzbank. Konnte seine Gemütslage nicht mit einem Treffer verbessern, sondern erlebte stattdessen auf dem Rasen, wie aus einem Vorsprung bis zum Schlusspfiff ein Rückstand wurde.

    Andi Zeqiri (73. für Maier): Noch so ein Angreifer, der aktuell in seinem Tatendrang gebremst wird. Zeigte seine besten Spiele im FCA-Trikot in einem System mit zwei Stürmern. Könnte aber nach der Länderspielpause auch eine Chance auf dem linken Flügel erhalten, auf dem Vargas lahmt.

    Niklas Dorsch (86. für Gruezo): War fit, saß aber trotzdem auf der Ersatzbank. Für den U21-Europameister eine ungewohnte Situation. Kam ins Spiel, als Stuttgarts Tiago Tomas die Arena in ein Volksfest verwandelt hatte. Brachte aber in der Nachspielzeit Erstaunliches zustande, als er mit der Fußspitze auf der Torlinie den vierten VfB-Treffer verhinderte.

    Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.

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