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FC Augsburg: Die Taktik des FCA: So spielen die Augsburger in der Rückrunde

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Die Taktik des FCA: So spielen die Augsburger in der Rückrunde

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    Neuzugang Pierre-Emile Höjbjerg ist einer der Gründe dafür, warum der FCA in der Rückrunde noch mehr taktische Möglichkeiten hat.
    Neuzugang Pierre-Emile Höjbjerg ist einer der Gründe dafür, warum der FCA in der Rückrunde noch mehr taktische Möglichkeiten hat. Foto: Ulrich Wagner

    Jetzt wird es ernst. Am Sonntag (17.30 Uhr) startet der FC Augsburg in der SGL-Arena gegen die TSG 1899 Hoffenheim in die Bundesliga-Rückrunde. Die Generalprobe gelang mit dem 2:1-Sieg bei der SpVgg Greuther Fürth. Sie war aber auch Notfall-Test. In der Defensive plagen den FCA Personalsorgen.

    Das weiß auch Manager Stefan Reuter: „Es darf nicht mehr allzu viel passieren. Darum hat der Trainer auch verschiedene Optionen ausprobiert, um im Ernstfall darauf zurückgreifen zu können.“ Was in Fürth ganz gut klappte. Deshalb wird es in dieser Transferperiode (bis Ende Januar) wohl keine Neuzugänge mehr geben. Reuter erklärte in Fürth: „Aktuell gehe ich davon aus, dass wir nichts mehr machen. Aber wir sind immer auf der Suche, ob sich eine Gelegenheit auftut.“

    Das Personal ist variabel, das Spielsystem, das Trainer Markus Weinzierl mit akribischer Feinarbeit über zwei Jahre installiert und verfeinert hat, verändert sich aber nicht. Es beruht auf einer 4-1-4-1-Aufstellung, die je nach Spielsituation angepasst wird. Seine Spielphilosophie beruht auf Ballbesitz, auf genauem Passspiel, das die gegnerische Defensive desorganisieren soll, auf schnelle Flügelwechsel durch weite Diagonalpässe und einer großen Flexibilität in der Offensive. Eine Analyse:

    Vierer-Abwehrkette steht in dieser Saison höher

    Torhüter Er muss das Spiel schnell eröffnen, am besten mit einem Kurzpass zu den Verteidigern oder auch zu einem Mittelfeldspieler, der sich tief in die eigene Hälfte fallen lässt. Ist diese Spieleröffnung nicht möglich, steht als Alternative ein weiter Flugball auf einen der Flügelspieler nahe an die Außenlinie auf dem Plan. Meistens auf die rechte Seite. Marwin Hitz, 27, beherrscht diese Vorgaben. Doch der Schweizer muss noch mindestens zwei Wochen pausieren, da sein lädiertes Knie (Kreuzbandzerrung) auf die ersten Trainingsreize reagierte. Sein Vertreter Alexander Manninger, 37, hat mit der Spieleröffnung mehr Probleme. Er braucht etwas länger, um zu passen, scheut das Risiko beim Kurzpass und lässt sich insgesamt mehr Zeit, um den Ball ins Spiel zu bringen.

    Abwehr Die Vierer-Abwehrkette steht in dieser Saison höher als in der vergangenen Spielzeit. Damit wird das FCA-Spiel noch kompakter und der Gegner mehr unter Druck gesetzt. In der Defensive muss viel verschoben werden, um den eignen Mann abzusichern, ohne aber den zugeteilten Raum zu verlassen. Hat der eigene Torhüter den Ball, bieten sich die Außenverteidiger an für die schnelle Eröffnung. Gelingt das nicht, gehen sie „hoch“, oft sogar in die gegnerische Hälfte und der Aufbau erfolgt über die Mitte. Entweder über die Innenverteidiger oder über den Mittelfeldspieler, der sich tief fallen lässt. Das ist meist Daniel Baier.

    Trainer Weinzierl hat jetzt noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten

    Mittelfeld Im Mittelfeld legt Weinzierl viel Wert auf Ballbesitz. Der Ball zirkuliert viel, zwischen der Sechs (Baier), der Acht (vermutlich Höjbjerg), aber auch über die Innenverteidigung, um die gegnerische Defensive zu verwirren und müde zu machen. Dann soll der vertikale Pass in die Tiefe erfolgen, entweder auf die Zehn (Altintop), die zwischen den gegnerischen Viererketten die freien Räume nützt, oder auf den zentralen Stürmer. Gerade Höjbjerg beherrscht diesen Pass genial und kann damit Baier im Spielaufbau entlasten. Öffnet der Gegner die Mitte nicht, und dies ist meist der Fall, läuft der Angriff über die Außenbahnen. In der vergangenen Saison hielten Werner und Hahn meist die Außenlinie und sie wurden in die Tiefe geschickt, um hinter den Rücken der Abwehr zu kommen. In dieser Spielzeit variiert man mehr. Die Außenspieler rücken nach innen, öffnen damit den Raum für den jeweiligen Außenverteidiger, der dann freie Bahn hat. Baba spielt diesen Part links spektakulär, aber auch Verhaegh agiert in dieser Saison offensiver.

    Sturm Da gibt es zwei Varianten: die mit einen richtigen zentralen Stürmer, wie Tim Matavz oder Sascha Mölders. Diese Spieler halten oft die Mitte und versuchen im direkten Zweikampf mit den Innenverteidigern zum Ziel zu kommen. Beide sind aber noch verletzt. Die andere Variante ist der Stürmer, der sich oft aus dem Sturmzentrum ins Mittelfeld fallen lässt, wie Djurdijc oder Bobadilla. Damit sorgt der Stürmer für Verwirrung bei den Innenverteidigern, die erst einmal nicht wissen, ob sie ihm folgen sollen oder nicht. Es entstehen Räume, die dann die Außenstürmer oder auch die Zehn nützen können.

    Fazit Durch die Wintertransfers von Pierre-Emile Höjbjerg und Dong-Won Ji ist der FCA wesentlich schwerer auszurechnen. Weinzierl hat noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Aufstellung und auf dem Platz. In der Defensive darf zu Beginn der Rückrunde aber nicht viel passieren. Dann könnte der FCA doch noch in Bedrängnis kommen.

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