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FC Augsburg: Die Abwehr steht – und schon gewinnt der FC Augsburg

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Die Abwehr steht – und schon gewinnt der FC Augsburg

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    Der FC Augsburg feiert seinen Sieg in Bielefeld.
    Der FC Augsburg feiert seinen Sieg in Bielefeld. Foto: Friso Gentsch, dpa

    Es gibt gemütlichere Räume für ein Abendessen. Manchmal aber muss es eben schnell und effektiv sein. Die Mannschaft des FC Augsburg wollte sich am Freitagabend zügig auf den Heimweg machen, der Flieger wartete in Paderborn, um Spieler und Trainerteam nach Stuttgart zu bringen. Um nicht hungrig die Heimreise antreten zu müssen, stand in den Katakomben des Bielefelder Stadions ein Büfett bereit. In einem engen Gang zwischen Kabinen und Ausgang. Dunkel war es, wenig einladend. Geschmeckt aber dürfte es jedem haben – erst recht nach dem 1:0-Auswärtssieg bei der Arminia.

    Der FCA hat einen großen Schritt im Kampf gegen den Abstieg gemacht. Der Auftakt in den wichtigen Monat März ist gelungen. Und dennoch ließ sich niemand zu allzu großer Euphorie hinreißen. Alle Beteiligten sprachen zwar von wichtigen drei Punkten, vom erreichten Ziel, Bielefeld in der Tabelle überholt zu haben, und einer vor allem defensiv starken Leistung. Aber eben auch davon, dass mit dem Freitagabend noch keine endgültige Wende herbeigeführt sei. „Wir sind noch lange nicht am Ziel, wir müssen weiter fokussiert bleiben.

    Markus Weinzierl: "Wir haben heute alles reingeschmissen"

    Wenn wir meinen, dass wir alles erreicht haben, sind wir falsch am Platz“, sagte Daniel Caligiuri, der in der 50. Minute den entscheidenden Treffer erzielt hatte. Der Routinier aber zeigte sich überzeugt, „dass wir am Boden bleiben. Wir haben jetzt ein schönes Wochenende, dann aber müssen wir den Fokus voll auf das nächste Spiel legen“. Das soll am Samstag gegen Mainz stattfinden. Noch ist allerdings unklar, ob der FSV bis dahin nach dem Corona-Ausbruch innerhalb des Teams wieder spielfähig ist. Die Partie gegen Dortmund, die für Sonntag geplant war, wurde verlegt.

    Augsburgs Torschütze Daniel Caligiuri (M, unten) feiert seinen Treffer zum 0:1.
    Augsburgs Torschütze Daniel Caligiuri (M, unten) feiert seinen Treffer zum 0:1. Foto: Friso Gentsch/dpa

    Markus Weinzierl ist ein Trainer, der die Viererkette in der Abwehr bevorzugt. Um die Ziele in dieser Saison zu erreichen, hat er sich allerdings von seiner taktischen Vorgabe abbringen lassen und eine die Defensive stabilisierende Veränderung vorgenommen. Seit der Partie gegen Dortmund lässt er drei Innenverteidiger den Weg zum Tor versperren, auf den Außenbahnen haben sich am Freitag Iago und Daniel Caligiuri bewährt. Bielefeld bekam so kaum Räume, auch die langen Bälle von Torwart Stefan Ortega hatten die Augsburger gut im Griff. Der Einsatzwille war zudem bemerkenswert. Mehr als 300 Sprints zogen die Augsburger an, eine sehr gute Quote. „Wir haben heute alles reingeschmissen“, sagte Weinzierl.

    Am Ende geht es um die Punkte

    Und Manager Stefan Reuter lobte: „Ein großes Kompliment an die Mannschaft, sie hat aufopferungsvoll gekämpft und extrem diszipliniert verteidigt.“ Dass Bielefeld deshalb zu keiner wirklichen Torchance gekommen war, sei alles entscheidend gewesen. Reuter sieht diesen Aufwärtstrend in der Defensive in der Veränderung des taktischen Systems begründet. „Mit den drei Innenverteidigern stehen wir sehr kompakt, das hat enorm für Stabilität gesorgt“, sagte Reuter. Auch als Felix Uduokhai wegen einer Bänderverletzung am Sprunggelenk nach einer halben Stunde raus musste, gab es keinen Bruch im Spiel. Frederik Winther erfüllte seine Aufgabe sehr zuverlässig.  Bei Uduokhai war sofort das Sprunggelenk angeschwollen, eine genaue Untersuchung soll ergeben, wie viele Bänder gerissen sind. Uduokhai wird wohl erneut für eine längere Zeit ausfallen. Das war die einzig schlechte Nachricht an einem sonst gelungenen Abend.

    Auch wenn die Partie kein spielerischer Leckerbissen gewesen sei, wie Arne Maier befand.  Michael Gregoritsch stimmte zu: „Genau so geht Abstiegskampf, das zeigen wir schon ein paar Wochen. Dass es nicht der schönste Fußball ist, wissen wir auch.“ Letztlich aber geht es jetzt darum, Punkte zu sammeln. Und dafür ist eine stabile Defensive die Voraussetzung. Das haben die Augsburger verinnerlicht. Nun müssen sie es hinkriegen, das konstant zu zeigen. An dieser Herausforderung sind sie in dieser Saison allerdings schon einige Male gescheitert.

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