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FC Augsburg: Der FCA zeigt beim 0:2 in Berlin in allen Bereichen zu wenig

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Der FCA zeigt beim 0:2 in Berlin in allen Bereichen zu wenig

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    Marco Richter (rechts) traf in dichtem Schneetreiben aus großer Entfernung. FCA-Torwart Rafal Gikiwiecz kam nicht mehr an den Ball.
    Marco Richter (rechts) traf in dichtem Schneetreiben aus großer Entfernung. FCA-Torwart Rafal Gikiwiecz kam nicht mehr an den Ball. Foto: Andreas Gora, Imago-Images

    Stefan Reuter wiederholte es immer wieder. "Das war einfach zu wenig", sagte der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg. Er stand in den Katakomben des Olympiastadions, gerade hatte er den beiden Trainern bei der Pressekonferenz zugehört. Nun war er auf den Gang nach draußen getreten, als plötzlich das Licht ausging. Wenige Sekunden herrschte Dunkelheit. Ein Bild mit Symbolcharakter? Weniger für die heimische Hertha, deren Licht am Ende des Tunnels immer heller leuchtet. Erst recht nach dem 2:0 gegen den FC Augsburg, wodurch die Berliner vorerst die Abstiegsränge verlassen haben. Noch aber auch nicht für die Gäste, die zwar eine weitere schlechte Auswärtsleistung zeigten, dennoch weiter Vorsprung auf die letzten drei Plätze der Fußball-Bundesliga haben.

    Die Enttäuschung war groß. Bei Reuter, aber auch bei den Spielern. "Eine grottenschlechte Leistung", hatte Jeffrey Gouweleeuw gesehen, allerdings von beiden Mannschaften. Ein 0:0 hätte Augsburgs Kapitän als gerechtes Ergebnis empfunden, was dem FCA deutlich mehr geholfen hätte als den Gastgebern. Weil die Gäste aber defensiv zweimal patzten, flogen sie ohne Punkte am Samstagabend nach Hause.

    Der FC Augsburg verpasst eine große Möglichkeit

    "Wir haben auf einigen Positionen nicht die Leistung gebracht, die wir bringen können", sagte Enrico Maaßen. Der Trainer hatte in der vergangenen Woche die Wichtigkeit der Partie häufig thematisiert. Er hatte versucht, seine Spieler zu sensibilisieren für diese wegweisende Begegnung. Offenbar ohne durchschlagenden Erfolg. "Das war eine große Möglichkeit, sich abzusetzen. Dafür haben wir aber nicht die nötige Leistung gezeigt", meinte Maaßen. Nun muss es also wieder im Heimspiel am Samstag gegen Werder Bremen klappen. Und das werde es auch, versprach Maaßen noch, ehe er verschwand.

    Für Augsburgs Trainer war es die erste Partie im Olympiastadion. 40.522 Fans waren zu einer Auseinandersetzung gekommen, deren Hauptmerkmal viele Zweikämpfe und Nickligkeiten waren. Spielerische Glanzlichter, die die frierenden Zuschauerinnen und Zuschauer hätten erwärmen können, waren so selten wie Sonnenstrahlen an diesem verschneiten Nachmittag. Auf hohe Fußballkunst hatte wohl ohnehin kaum einer zu hoffen gewagt. Bei solch bedeutungsvollen Partien lähmt der Druck die spielerische Kreativität.

    Dabei hatten die Augsburger in diesem Kalenderjahr gezeigt, dass sie ordentlich Fußball spielen können. Dass sie den Umgang mit dem Spielgerät verbessert haben. Aber meist nur zu Hause. Und wenn sich noch individuelle Patzer in den Vortrag mischen, geht eben auch eine Partie verloren, die zumindest einen Punkt hätte bringen können. "Wir machen zu viele Fehler, gerade bei Auswärtsspielen", monierte Stefan Reuter denn auch. Und da war es wieder: "Das war heute insgesamt zu wenig".

    Der FCA muss Woche für Woche ans Limit gehen

    Die Erwartungshaltung sei klar: "Wir müssen Woche für Woche ans Limit gehen", so Reuter, "wir wissen, dass es wieder kein Zuckerschlecken wird, die Klasse zu halten." Erst recht nicht, wenn die Leistung wie am Samstag ist. Die Gäste hatten keine nennenswerte Möglichkeit, die dringend zu einem Tor hätte führen müssen. Bei der Hertha war es zunächst ähnlich. Bis zum Führungstreffer von Marco Richter in der 61. Minute waren die Berliner nur einmal ganz zu Beginn gefährlich, als Florian Niederlechner in der 3. Minute nach einem Ballverlust von Niklas Dorsch zum Schuss kam, aber weit verzog. 

    Herthas Stürmer, der im Januar vom FCA in die Hauptstadt gewechselt war, stand in der Startelf. Es hatte Spekulationen gegeben, dass Niederlechner pausieren würde. Beim Transfer war eine Klausel eingebaut worden, nach der die Hertha nach Informationen unserer Redaktion 300.000 Euro extra zahlen muss, sobald Niederlechner im direkten Duell spielt. Das Geld wird nun fällig, ein kleines Trostpflaster. "Ich hätte lieber die Punkte mitgenommen", sagte Reuter. Dafür war die Leistung aber zu wenig. Zumal Dodi Lukebakio noch das 2:0 (70.) für die Berliner erzielt hatte.

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